Löchgau Altes erhalten, Neues gestalten

Von Oliver Gerst
Im Innenhof des Areals „Krone“ erklärte Bürgermeister Robert Feil den zahlreichen Interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Pläne für das Gebäudeensemble. Foto: /Oliver Bürkle

Ein Rundgang am „Tag der Städtebauförderung 2025“ stellte 120 Interessierten die aktuellen Bauprojekte im Ort vor: ehemaliger „Adler“, „Krone“-Areal und Ärztehaus.

Altes erhalten, Neues gestalten – unter diesem Motto könnten die drei Bauprojekte stehen, die am Samstag – dem „Tag der Städtebauförderung 2025“ – in Löchgau vorgestellt wurden. Rund 120 Interessierte waren vor Ort. Offensichtlich „ein gutes Format“, um die Bürgerinnen und Bürger bei der Umsetzung von Bauvorhaben mitzunehmen, freute sich Bürgermeister Robert Feil. Er erläuterte zunächst die Fördersituation, die sich seit der Aufnahme in das Bund-Länder-Programm 2014 entwickelt hat (die BZ berichtete). Nach einer ersten Zusage von 600.000 Euro sei die Fördersumme inzwischen auf 6,5 Millionen Euro angewachsen – plus 2,3 Millionen für das Schulareal aus dem Programm „Soziale Integration im Quartier“. Und das sei nicht das Ende der Fahnenstange, ein Aufstockungsantrag sei bereits gestellt.

„Adler“ bereits ausgebeint

Die Gestaltungsziele sind laut Feil, die Grundversorgung im Ort sicherzustellen, die Aufenthaltsqualität zu verbessern, seniorengerechten Wohnraum zu schaffen, Geschäfte zu integrieren und Maßnahmen zur Klimaanpassung umzusetzen. Inzwischen habe die Gemeinde fast in jeder zweiten Immobilie im Ortskern „die Finger im Spiel“.

Die erste Station des Rundgangs war der ehemalige „Gasthof Adler“, der momentan bereits ausgebeint an der Ecke Erligheimer und Freudentaler Straße steht. Hier soll die Bausubstanz, eine Fachwerkkonstruktion, erhalten bleiben. „Die Zeiten für reine Neubauten sind eigentlich vorbei“, sagte dazu Klaus Eggler vom Architekturbüro Engelhard und Eggler in Besigheim. Vielmehr müsse man mit vorhandenen Strukturen umgehen. So erhält das Haus eine Zellulose-Dämmung für Fassade und Dach und wird insgesamt kernsaniert.

Das Erscheinungsbild bleibt erhalten. Allerdings wird es zur Freudentaler Straße hin einen Balkonanbau geben, der kulissenartig abgeschirmt wird. Außerdem entsteht ein zweigeschossiger Neubau mit Flachdach und Dachterrasse, der durch Treppenhaus und Aufzug mit dem Altbau verbunden wird. Beim Spatenstich dafür konnten die Löchgauer am Samstag dabei sein. Die vorgesehene Nutzung: Im Altbau entstehen Bürofläche im Erd- und seniorengerechte Wohnungen im Obergeschoss. Im Neubau, der als Holztafelbau mit Holzfassade ausgeführt wird, werden vier weitere Seniorenwohnungen integriert. Bauzeit: ein Jahr.

Laube für Veranstaltungen

Zweite Station war das „Gasthaus Krone“, bei dem es um ein Ensemble aus drei Gebäuden geht, die einen „Innenhof mit besonderem Charme“ bilden, so Robert Feil. Während es bei der „Krone“ selbst bis auf eine vergrößerte Kühlzelle keine großen Eingriffe geben soll, werden die beiden über Eck stehenden Gebäude deutlich umgestaltet, erklärte Klaus Eggler. So wird die Scheune an der Hauptstraße zu einer „Laube“ umfunktioniert, die sich zum Innenhof hin mit großen Fensterschiebetüren öffnet und auch für Veranstaltungen zur Verfügung stehen soll. In der zweiten Scheune an der Bietigheimer Straße soll ein „Haus im Haus“ entstehen. Die Gebäudehülle wird saniert, und innen entsteht ein Holz-Neubau, der im Obergeschoss einen Bürgersaal beheimatet. Darunter bleiben Gewölbekeller und Nebenräume erhalten, dazu kommen Toiletten und Aufzug. Der bestehende kleine Eck-Anbau wird entfernt zugunsten einer breiteren Öffnung zur Bietigheimer Straße hin. Fertigstellungsziel: 2026.

Arztpraxis und Wohnungen

Dritte Station war das Ärztehaus an der Hauptstraße/Nonnengasse, das konventionell gebaut und im Rohbau fertig ist. Untergebracht werden hier eine Hausärztepraxis im Erdgeschoss und in den zwei Geschossen darüber eine Praxis für Logopädie und weitere sechs seniorengerechte Wohnungen. Für die Planung zeichnet Architekt Mathias Orth vom Architektur- und Ingenieurbüro KMB in Ludwigsburg verantwortlich. Die Tiefgarage mit Zufahrt von der Hauptstraße ist mit „extra breiten Fahrwegen, Parkplätzen und E-Ladestationen“ ausgestattet, so Orth. Außerdem lässt eine Öffnung bei den oberirdischen Parkplätzen Tageslicht in die Tiefgarage und ermöglicht hier die Pflanzung eines Baumes. Auch die Linden an der Nonnengasse bleiben bestehen. Eröffnung des Gebäudes soll in einem dreiviertel Jahr sein.

Zum Abschluss des Rundgangs gab es eine „Pre-Opening-Party“ mit kostenlosem Essen vom Grill und einem Glas Sekt bei Steffi’s Café in der Hauptstraße 51, das am kommenden Samstag offiziell eröffnet wird. Die Gemeinde hat als Mieter des Gebäudes an das Café weitervermietet. Mit diesem Angebot und einer Verbindung von Markt- und Rathausplatz in einem nächsten Sanierungsschritt soll sich die Aufenthaltsqualität auch an dieser Stelle deutlich erhöhen.

 
 
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