Es herrschte Hochbetrieb um das Rathaus herum, am Samstagnachmittag: Zahlreiche Stände erhielten noch ihren letzten Schliff, der Musikverein bereitete sich in voller Montur auf seinen Auftritt vor, Schilder wiesen auf die Cocktails an der Bar und die Aufführungen an der Puppenbühne hin. „Siehst du das, das und das muss eine Linie bilden“, lernte ein junger Schütze an der Schießbude: Kimme, Korn und Ziel müssen übereinanderliegen, dann wird der Schuss zum Erfolg.
Löchgau Gemeinsames Fest mit anderen Rahmenbedingungen
Zusammenkommen und die Gemeinschaft im Ort feiern – mit diesem Wunsch eröffnete Bürgermeister Robert Feil das Hasenropferfest.
Einen Erfolg, den wünschte sich auch Bürgermeister Robert Feil für das Hasenropferfest, das er bei bestem Wetter mit dem traditionellen Fassanstich eröffnete, und zu dem zahlreiche Bürgermeisterkollegen und Landtagsabgeordnete gekommen waren: „Nach zwei Jahren endlich wieder“, freute er sich – aber in diesem Jahr auch mit „komplett anderen Randbedingungen“: der Parkplatz am unteren Ende des Festgeländes fehlte. Außerdem stand an der Bietigheimer Straße nun eine zweite Bühne.
„Zusammenhalt, Engagement, Verbundenheit“
Erschwerte Bedingungen also, fand der Bürgermeister. Die sollten das Fest aber nicht schmälern, mit dem er ebenso wie die Mitorganisatoren schon viele schöne Erinnerungen verbindet: An gelungene Abende und kurze Nächte erinnerte sich etwa Mark Biffart vom FV Löchgau: „einmal sangen schon die Vögel, als wir heimgingen.“
Das Fest „zeigt, was die Gemeinde ausmacht“, fand der Bürgermeister: „Zusammenhalt, Engagement, Verbundenheit.“ Von Freunden bis nur flüchtig Bekannten feierten hier alle zusammen.
Das konnte auch Philipp Halbgebauer vom TSV bestätigen, der von seinen Mitgliedern dieses Jahr viel verlangte: gleich zwei Stände bewirteten sie, denn: „125 Jahre feiert man nicht immer“. Im Jubiläumsjahr waren die Jazztanzgruppe und die „Dreamdancer“ des Vereins Teil des Bühnenprogramms am Sonntag.
Auch das Helferfest habe sich bewährt: man habe gut in der Tiefgarage gefeiert, bestätigten die Mitorganisatoren, eine Wiederholung ist geplant.
„Das Leben feiern mit Freunden und Bekannten“
„In den kommenden zwei Tagen Löchgau und das Leben feiern, mit Freunden und Bekannten“, das sei das Ziel des Fests, gab der Bürgermeister dann den Startschuss – auch wenn ein kleiner Misserfolg die Eröffnung trübte: der Zapfhahn wollte beim Fassanstich einfach nicht ins Fass. Langsam griff bei den sommerlichen Temperaturen der Durst um sich, und im Publikum hätte es natürlich jeder besser gekonnt als der Bürgermeister: „Er hält doch den Hammer ganz falsch“, fanden einige.
Feil aber ließ sich davon die Laune nicht verderben: „Das gehört ja schon fast dazu, dass der Fassanstich versemmelt wird“, lachte er, als das Bier endlich floss und die Krüge der schnell länger werdenden Warteschlange befüllt wurden. Und nein, offensichtlich habe er den Fassanstich vorher nicht geübt.
Das Fest ist für ihn ein Ausdruck dessen was Löchgau ausmacht, unterstrich er nach der Eröffnung noch einmal: man spüre die „hohe Verbundenheit“ im Ort: „die Leute kommen zusammen.“
Zur Eröffnung legten auch die Schwarzen Jäger an – allerdings wurde in den Himmel gezielt, anders als bei dem jungen Schützen an der Schießbude. Drei ohrenbetäubende Schuss gab der Traditionsverein ab, mit Vorderlader, Lanzenböller, Handböller und Donnerbüchse: schnelle Reihe, langsame Reihe und Salut.
Löchgau war also bereit für zwei Festtage, unter anderem mit der Feuershow an der Dorfschmiede, der Partynacht am Samstag – und dem traditionellen Brunnenlauf am Sonntagnachmittag.