Löchgau Klangvoll in Amt und Würden

Von Susanne Yvette Walter
Die neue Schulleiterin der Jakob-Löffler-Schule, Isabel Kienzle, mit den Bläserklassen. Bereits zuvor hatte Kienzle an ihrer ehemaligen Schule zweimal die kommissarische Schulleitung übernommen. Foto: /Martin Kalb

An der Jakob-Löffler-Schule wurde nach längerer Vakanz am Freitag Isabel Kienzle neu in das Amt der Schulleiterin eingesetzt.

Ihr neues Amt als Schulleiterin der Jakob-Löffler-Schule in Löchgau trat Isabel Kienzle am Freitag offiziell an. Der größte Wunsch der neuen Rektorin der Löchgauer Grundschule war, dass alle Schüler bei der Feierstunde dabei sein konnten. Und so kam es, dass ein Schnattern die Aula erfüllte bis die Bläserklassen, Schüler der Klassen drei und vier, Beethovens Ode an die Freude anstimmten - richtungsweisend für die neue Schulleiterin. Diese war 97.300 Meter angereist und kommt ursprünglich von der Schwäbischen Alb, die sie eigentlich nie vorhatte zu verlassen. In Bodelshausen hatte Isabel Kienzle ihre erste Stelle. Doch dann kam der Ruf nach Löchgau und sie packte ihren Koffer und machte sich doch auf den weiten Weg.

Zweimal kommissarische Schulleitung

Das Motto „Reise“ stand über der ganzen Feier. „Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.“ sagte Meister Eckhard einst. Dieses Zitat passte genau in die Situation. Es zierte einen offenen Koffer, der am Bühnenrand stand. Die magische Zahl 97.300, war als Zahlenschloss auf den Koffer gemalt.

Schüler aller Klassen stimmten gemeinsam das Lied „Große Reise“ an, bevor Schulrätin Bettina Sembritzki offiziell die neue Schulleiterin einsetzte.

An einer Schule in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb hat die „große Reise“ von Isabel Kienzle einst begonnen. Im Gepäck hatte sie bereits das Studium der Grund- und Hauptschulpädagogik. Später packte sie noch ein Studium der Medienpädagogik obendrauf. Der berufliche Auftakt von Isabel Kienzle an der Randzone der Metropolregion Stuttgart gestaltete sich so: Nach vier Jahren dort als Klassenlehrerin wurde sie bereits Konrektorin und übernahm zweimal die Aufgabe der kommissarischen Schulleitung. In dieser Zeit entwickelte sie das Konzept der Ganztagsschule in enger Kooperation mit der Gemeinde und weiteren Partnern. All diese Erfahrungen hat Isabel Kienzle in ihren Koffer gepackt und mit nach Löchgau gebracht - nur die Ski, die hat sie auf der Schwäbischen Alb gelassen, denn schließlich braucht sie in ihrem Koffer ja auch noch Platz für die neuen Erfahrungen, die ebenfalls dort hinein sollen.

Feil lobt Improvisationstalent des Kollegiums

„Man braucht seinen eigenen inneren Kompass, um so ein Schulschiff gut navigieren zu können“, betonte Bürgermeister Robert Feil in seiner Ansprache. Möge sich die Nadel in Richtung Zuversicht und Gelassenheit drehen.

Glückwünsche überbrachten auch die beiden Schuldekane Diana Hughes und Dr. Andreas Löw. Bürgermeister Feil erklärte, dass dies ein ganz besonderer Moment sei auf den er lange hingearbeitet hatte. Er lobte noch einmal das Improvisationstalent des Kollegiums mit der Vakanzzeit so gut umgegangen zu sein und sei nun froh, dass die Schule wieder in ihre normale Struktur komme. Feil: „Hier werden nicht nur Bücher gelesen, sondern auch Geschichten geschrieben - die Geschichten unserer Kinder“, machte Feil deutlich und betonte, dass Kienzle diese Geschichten mitgestalten werde.

Schule machen sei eine Herzensangelegenheit, ein Spagat zwischen Verwaltungstätigkeit und persönlichem Netzwerk mit Schülern und Lehrern. Als Zeichen dafür, dass sie sich auf ihre neue Schulleitung freuen, formierte sich unter der Lehrerschaft ein Chor, der Isabel Kienzle bei der Feier klangvoll in seine Mitte aufnahm.

 
 
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