Baden im Freibad und anschließend direkt in den Biergarten? Schon bald möglich, wie die jüngste Sitzung des Gemeinderats Löchgau zu Tage brachte. Nachdem die langjährige Pächterin ihren Vertrag über den Kiosk im Löchgauer Freibad gekündigt hatte, steht jetzt eine neue Pächterin in den Startlöchern. Stephanie Degering, die 2017 nach Löchgau gezogen ist, plant eine Erweiterung des Kiosks sowie – und das ist das besondere – einen Biergarten. Dieser soll jedoch unabhängig von den Öffnungszeiten des Freibads geöffnet haben. „Das bedeutet natürlich auch eine qualitative Aufwertung“, meinte Bürgermeister Feil in Hinblick auf die Planungen.
Löchgau Löchgau bekommt einen Biergarten
Stefanie Degering übernimmt den Kiosk und baut zudem das Angebot aus.
Diese stellte Degering am vergangenen Donnerstag den Räten vor, denen das Gremium einhellig zustimmte. Einziger Diskussionspunkt waren die Sanitäranlagen, die in einem zusätzlichen Holzbau unterbracht werden sollen.
Standort für Biergarten geeignet
Der Kiosk-Betrieb werde bereits im Mai aufgenommen, mit verschiedenen Speisen und Getränken im Angebot, beim Biergarten dauere es noch eine Weile. Dieser soll übrigens auf dem bisherigen nördlichen Fahrradparkplatz Platz finden, ein entsprechendes Lärmgutachten bestätigte das Vorhaben an besagtem Standort bereits.
Doch warum braucht es eigentlich einen zusätzlichen Biergarten mit Selbstbedienung beim Freibad? „Ich möchte einen Treffpunkt in Löchgau schaffen und auch verschiedene Events damit verbinden“, sagte die Gastronomin. Dieser solle, wie sie erklärte, von Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 22 Uhr öffnen, unabhängig von der Freibad-Saison. Auf das Wetter komme es letztlich an, meint sie. Events möchte Degering aber das ganze Jahr ausrichten – beispielsweise auch zur Weihnachtszeit mit Glühwein und Punsch, Halloween-Parties im Oktober, einer sommerlichen Freibad-Party mit kühlen Cocktails und mehr. „Das Konzept hat überzeugt“, meinte Bürgermeister Feil. Auch für das Speiseangebot hat sich Degering einiges einfallen lassen. Geplant sind unter anderem Schnitzel, Currywurst, Maultaschen, Klubsandwiches und Bowles. Das Menü werde sie jedoch nach und nach anpassen, je nachdem, was bei den Löchgauern gut ankommt. Beim Kochen wird ihr übrigens ihre Mutter, Ute Adam, zur Seite stehen. Die Bönnigheimerin wird ihre Tochter als Küchenchefin unterstützen.
Wie das Ganze aussehen soll
Wie genau das alles aussehen soll, plant das Architekturbüro Ruff. Aus diesem Grund sind auch die Architekten Jörg Ruff und Laura Strasser ins Rathaus gekommen, um ihre Ideen zu präsentieren. Der Eingang zum Biergarten, angedacht für etwa 100 Gäste, soll von der Freudentaler Straße aus erfolgen. Auf der Fläche ist auch ein Kinderspielplatz geplant. Der neue Küchenbereich wird im alten Lager innerhalb des Bestandsgebäudes Platz finden.
Auf nördlicher Seite ist zudem ein separater Holzbau für zusätzliche Sanitäranlagen geplant, damit die Gäste des Biergartens nicht auf die Sanitäranlagen des Freibads gehen müssen. Hierbei schlugen Ruff und Strasser zwei Optionen vor. Die günstigere Variante wäre ein Toiletten-Container, dessen WC-Türen allerdings auf der Seiten des Biergartens wären. „Die nötige Intimsphäre wäre dadurch nicht gewährleistet“, meinte Ruff. Die teurere Variante ist ein Holzbau mit einem Gang innerhalb des Baus, von dem aus die Toiletten zugänglich wären, der Eingang sei hier jedoch auf der Seite des Freibads. Ein Kostenunterschied von immerhin 30.000 Euro.
Oliver Siegel (FWL) meinte, dass man das Geld einsparen solle: „Ein Container reicht vollkommen aus“, meinte er. Feil entgegnete, dass ein Holzbau langfristig gesehen wirtschaftlicher sei, den Container müsse man nach 20 Jahren ersetzen. Siegel bat jedoch um Prüfung, ob der Holzbau nicht günstiger ohne den Gang im Bau ausfalle. „2.000 Euro vielleicht“, sagte Ruff. Die Frage nach dem Holzbau werde noch geklärt, meinte Feil. Der Bauantrag soll schon bald dem Landratsamt vorliegen.