Löchgau Nonnengasse: Am Freitag rücken die Baukräne an

Von Helena Hadzic
Derzeit befinden sich noch Autos auf dem Parkplatz der Nonnengasse – mit dem Bau des Ärztehauses werden die Stellplätze mehrheitlich in die Tiefgarage verlegt. Foto: /Martin Kalb

Die Umgestaltung der Nonnengasse wird Ende der Woche mit dem Spatenstich eingeläutet. Ein Ärztehaus soll die Hausarztversorgung vor Ort sichern.

Seit geraumer Zeit laufen bereits die Planungen für ein neues Gebäude in der Löchgauer  Nonnengasse im Rahmen der Ortskernumgestaltung. Das besagte Gebäude war in den vergangenen zwei Jahren immer wieder Thema im Gemeinderat, unter anderem stand die Frage dabei im Raum, wie der Neubau genutzt werden könnte. Robert Fiesel von der SPD etwa argumentierte im April 2022 für Dienstleister wie Steuerberater, Makler oder Versicherungen und Fachärzte.

Von Seiten der kassenärztlichen Vereinigung bestehe jedoch in Löchgau zumindest kein Bedarf an Fachärzten, das ging 2022 aus der Vorlage der Gemeindeverwaltung im Gemeinderat hervor. Zum Schluss einigte man sich auf ein Gebäude mit Hausarztpraxis und seniorengerechten Wohnungen. Und diesen Freitag ist es nun soweit: Der Spatenstich anlässlich des Baus des Ärztehauses auf dem Parkplatz Nonnengasse, in dem sich dann auch die Bubeck-Arztpraxen Platz finden werden, läutet den Beginn des Neubauprojekts ein.

Warum wird überhaupt gebaut?

Der Bau des Ärztehauses ist der erste Teil der Umgestaltung der Löchgauer Ortsmitte. „Gleichzeitig können wir damit die Hausarztversorgung sicherstellen“, heißt es in einer Mitteilung der Gemeindeverwaltung.

Derzeit befindet sich in der Nonnengasse noch ein Parkplatz, der unter anderem nicht nur von Kurzparker, sondern auch von Langzeitparkern genutzt wird. Die Stellplätze verschwinden doch nicht gänzlich – sondern wandern zum Teil unter die Erde. Eine Tiefgarage soll den Wegfall auffangen, einen Teil der Stellplätze erhalten jedoch die zukünftigen Bewohner.

Eine Tiefgarage kommt

Die oberirdischen Parkplätze im Außenbereich sind für Kurzzeitparker gedacht, die unterirdischen in der Tiefgarage hingegen für längere Parkzeiten, erklärte Bürgermeister Robert Feil bereits in einer Gemeinderatssitzung im November 2023.

Auch Elektrofahrzeuge werden berücksichtigt: Ladesäulen sind auch in der Nonnengasse geplant. Da jedoch die Ladezeit eines E-Autos eine längere Standzeit benötigt, werden vier der Ladesäulen in der Tiefgarage aufgestellt. Erhöht sich aber der Bedarf, könnte die Anzahl an Ladesäulen noch erweitert werden, die Option will sich die Gemeinde offen halten. Die fünfte Ladesäule wird im Außenbereich stehen, diese könne dann, wie Bürgermeister Feil im November 2023 erklärte, neben dem Car-Sharing-Automobil auch von Privatpersonen genutzt werden. Die Planungen kamen Ende vergangenen Jahres auch bei Monika De Coninck (CDU) gut an: „Das Konzept überzeugt mich, das sind sehr gute Lösungen“, lobte die Rätin im Gemeinderat die Überlegungen.

Neben den Stellplätzen und den seniorengerechten Wohnungen, waren ursprünglich noch zwei Lagerflächen im Gebäude für die Gemeinde geplant. Bürgermeister Feil sprach sich jedoch später für zwei Einzimmer-Apartments aus, die etwa für die Unterbringung von Auszubildenden genutzt werden können. „Das würde natürlich auch die Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen“, betonte er im November, den Räumlichkeiten sollte eine höherwertige Nutzung zufallen. Hauptgrund war jedoch, dass die Bubeck-Arztpraxen, die in das Gebäude einziehen werden, perspektivisch lediglich nur ein weiteres Behandlungszimmer benötigten. Aufgrund der Raumstruktur kam dafür nur „Lager 1“ in Frage. Für die übrige Lagerfläche – also „Lager 2“ – schlug Feil die Nutzung als Apartment vor, eine andere Option waren öffentliche Toiletten.

Die Räte pflichteten Feil bei, weil eine mögliche Erweiterung der Arztpraxis in Zukunft damit ausgeschlossen werde. „Zwar haben auch die Toiletten ihren Charme, aber diese nehmen die Qualität raus – zumal wir die Apartments auf jeden Fall belegt bekommen würden“, so Feil.

Platz für Fahrräder

Was die Fahrradstellplätze angeht, wurde die Lokation geändert. Geplant war ursprünglich, diese nordwestlich der Arztpraxis neben der Tiefgarageneinfahrt an den Fußgängerweg zu platzieren. Als Problem stellte sich jedoch heraus, dass Fußgänger dadurch gefährdet würden. Diese müssten beim Überqueren entweder auf die Fahrbahn ausweichen oder komplett um die Ecke laufen. Daher werden die Stellplätze südwestlich der Arztpraxis verlagert. Kritisiert wurde lediglich, dass es immer noch zu wenig Fahrradstellplätze gebe.

Nun aber stehen die Pläne für das Ärztehaus in der Löchgauer Nonnengasse – und dies soll nun an diesem Freitag, um 17 Uhr auf dem Parkplatz mit dem Spatenstich gefeiert werden. Damit beginnt schließlich auch die Umgestaltung der Ortsmitte.

 
 
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