„Stoisch ignoriert“, so Gemeinderätin Birgit Griesinger (FWL), würden die Wünsche der Gemeinde Löchgau vom Regierungspräsidium und dem Landratsamt. Es sei „echt traurig“. Statt einer echten Verkehrsentlastung des Ortes durch eine Sanierung der L 1141 zwischen dem südlichen Ortsausgang und der L 1107 nach Freudental, bleibt nur eine kleine Lösung: Die Verkehrsberuhigung der innerorts gelegenen Freudentaler Straße.
Löchgau Nur kleine Lösung für große Verkehrsprobleme
Statt echter Entlastung gibt es innerorts in der Freudentaler Straße nur eine Verkehrsberuhigung.
Schleichverkehr befürchtet
Die Gemeinde befürchtet, dass die als Teil der Ost-West-Verbindung funktionierende Freudentaler Straße Schleichverkehre anzieht. Deshalb ist sie nun mit der Unteren Verkehrsbehörde im Landratsamt und dem Regierungspräsidium zu einer Kompromisslösung gekommen. Der Verkehrsplaner der Gemeinde, das Ludwigsburger Büro KMB unterstützte sie dabei. Deren Geschäftsführer Andreas Tiefau erläuterte im Gemeinderat die vorgesehenen Maßnahmen. Zunächst wird das Ortsschild von Freudental her kommend weiter in den Ort hineinverlegt. An seiner bisherigen Stelle wird es ein Tempo 50-Schild geben. Was ist damit gewonnen? Damit sind die formalen Voraussetzungen für das darauf folgende Tempo 30-Schild auf Höhe des Freibads erfüllt. „Wir haben festgestellt, dass dort oft zu schnell gefahren wird“, sagte Bürgermeister Robert Feil. Deshalb sollen auch auf der Nordseite der Straße zwischen Ortstafel und Tempo 30-Schild Bäume „zur visuellen Einengung“ gepflanzt werden.
Straße wird verengt
Auf Höhe des Freibads wird es dann auch zu einer Straßenverengung kommen. Eine „Gehwegnase“ soll es für Fußgänger einfacher machen, die Straße zu queren und das Freibad zu erreichen. Eine zweite „Gehwegnase“ wird auf der Südseite der Straße auf Höhe der Tiefgarage vorgesehen. Weiter sollen die Einmündungen in die Riedstraße verengt werden.
Mehr sei nicht drin gewesen, so der Planer. Denn das Landratsamt habe den Buslinienverkehr hervorgehoben, der nicht beeinträchtigt werden dürfe. Da die gepflasterten Querstreifen, die aus optischer Sicht auf Höhe des Freibads eingebracht worden seien, für die Anwohner als Lärmquelle wahrgenommen werden, sollen sie nun entfernt werden. Für alle Maßnahmen wird mit Kosten in Höhe von rund 55.000 Euro gerechnet.
Für Gemeinderat Werner Rammig (SPD) ist die Verlegung der Tempo 30-Zone nicht einleuchtend. Die Einengung der Einmündung Riedstraße bringe seiner Meinung nach nichts. Birgit Griesinger hätte es vorgezogen, Parkplätze statt Bäume gegenüber dem Freibad einzurichten. Das sei jedoch nicht möglich, so Feil, da es sich um Privatgrundstücke handle und die Fußgängersicherheit dadurch gefährdet werde. Monika De Coninck (CDU) befürchtete, dass mit diesen Maßnahmen der Ausweichverkehr beeinträchtigt würde. Das Ausweichen auf den Gehweg sei gefährlich. Doch letztlich stimmte das Gremium dem Vorschlag zu. Lediglich Werner Scheuermann (FWL) stimmte dagegen.
Rolf Riecker