Löchgau/Sachsenheim Gemeindewald: Illegale Bauschuttablagerung

Von Jennifer Stahl
Am Dienstag, 17. Juni, soll der Bauschutt im Löchgauer Gemeindewald abgeholt werden. Es handelt sich um eine illegale Ablagerung, die bereits im März gemeldet wurde. Foto: /Martin Kalb

Neben dem Kleinsachsenheimer Waldspielplatz fällt Straßenbauschutt auf. Die Behörden wissen Bescheid und die Polizei ermittelt im Fall. 

Eine Leserin meldet sich Ende Mai bei der BZ und berichtet von Straßenabfall, der im Jägerhäuslesweg, nämlich im Wald neben dem Parkplatz für den Waldspielplatz in Kleinsachsenheim, liegen soll. Von etwa einer Lkw-Fuhre Abfall ist die Rede. Die Leserin vermutet, dass der Bauschutt von Straßenbauarbeiten am Glasfasernetz stammt. „Meine Meldung an die Ordnungsämter Sachsenheim und Löchgau bewirkte nichts. Vielleicht hat der Wald keine Bedeutung für die Amtsstuben. Für mich schon“, schreibt sie.

Ordnungsämter äußern sich

Die BZ hat sich bei den zuständigen Behörden erkundigt, was es mit dem Straßenbauschutt im Wald auf sich hat. Der Fall ist nicht neu, sagt Löchgaus stellvertretende Haupt- und Ordnungsamtsleiterin, Svenja Streicher. Bereits Mitte März sei aufgefallen, dass am Jägerhäuslesweg Betonteile liegen, die dort illegalerweise abgeladen wurden. „Die Ablagerung wurde der Polizei gemeldet, die in dem Fall ermittelt“, sagt Streicher. Der Bauschutt musste erst einmal genau so liegen bleiben, damit die Polizei ermitteln kann.

Svenja Streicher sagt zudem, dass in letzter Zeit keine Meldungen zu dem Bauschutt auf Löchgauer Gemarkung beim Ordnungsamt eingegangen seien. Einen Zusammenhang mit dem Ausbau des Glasfasernetzes sieht sie nicht.

„Der Schutt wurde nicht auf unserer Gemarkung entsorgt. Es besteht auch nach derzeitigem Kenntnisstand kein Zusammenhang zu den Glasfaserarbeiten“, bestätigt auch der Pressesprecher der Stadt Sachsenheim, Arved Oestringer. Die Information sei dennoch an die beteiligten Akteure weitergegeben worden, ebenso eine Mitteilung an die Polizei. „Nach Angaben der Gemeinde Löchgau dauern die Ermittlungen noch an“, sagt er.

Fünf bis sechs Kubikmeter

Die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Yvonne Schächtele, konnte zum Gesprächszeitpunkt mit der BZ nur einen Teil des aktuellen Ermittlungsstandes einsehen, weil der zuständige Kollege aus Vaihingen vorerst nicht zu erreichen war. Folgende Punkte konnte sie aber bestätigen: Bereits am 21. März gegen 17.30 Uhr sei der Fall bei der Polizei gemeldet worden. „Etwa fünf bis sechs Kubikmeter Betonschutt liegen am Waldrand“, sagt Schächtele. Die Rede sei von einer illegalen Ablagerung des Abfalls, somit handle es sich um eine Ordnungswidrigkeit und um keine Straftat. Wer der Verursacher ist, beziehungsweise wo der Schutt genau herkommt, könne aktuell noch nicht genau gesagt werden. Die Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL) ist für die Entsorgung des Bauschutts auf der Löchgauer Gemarkung zuständig. Diese ist für Dienstag, 17. Juni, eingeplant und wird von der Firma Remondis in Zusammenarbeit mit dem Baubetriebshof Löchgau ausgeführt. Nach der Klärung der technischen Details habe die AVL die Abholung beauftragt und sich mit der Gemeinde abgestimmt. Das sagt der Pressesprecher des Landratsamtes Ludwigsburg, Dr. Andreas Fritz, auf BZ-Anfrage.

Auch dem Landratsamt ist der Fall bekannt: „Es handelt sich um illegale Bauschuttablagerungen im Gemeindewald Löchgau. Die Gemeinde hat der AVL die Ablagerung gemeldet, nachdem die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen waren.“ Obwohl der Straßenbauschutt demnach bereits mehrere Monate im Wald herumliegt, gehe nach Einschätzung des Landratsamtes für den Wald keine akute Gefahr aus, so der Pressesprecher.

 
 
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