Löchgau Startschuss für den Ortskern gegeben

Von Yannik Schuster
Bürgermeister Robert Feil vor dem Löchgauer Rathaus. Foto: /Martin Kalb

Bürgermeister Robert Feil blickt auf ein gutes Jahr 2024 zurück, indem die Gemeinde Meilensteine in der Umgestaltung der Ortsmitte sowie des Klimaschutzes erreicht habe.

Im Jahresgespräch mit der BZ lässt der Löchgauer Bürgermeister Robert Feil das zurückliegende Jahr Revue passieren, spricht über Erfolge und Herausforderungen und blickt zurück auf das dramatische Starkregenereignis im Frühsommer.

Wie bewerten Sie das Jahr 2024 für Ihre Gemeinde?

Robert Feil: 2024 war für uns insgesamt ein gutes Jahr. Wir haben bei der Ortskernsanierung den nächsten Meilenstein erreicht und haben jetzt zum Jahresende die erfreuliche Nachricht bekommen, dass wir vom Landessanierungsprogramm in das Bund-Länder-Programm Sozialer Zusammenhalt überführt werden. Damit einhergehend wurde der Zeitraum der Förderung verlängert, was uns weitere Perspektiven gibt. Aber auch in vielen anderen Bereichen sind wir ganz gut vorangekommen. Beispielsweise haben wir das Konzept zur klimaneutralen Kommunalverwaltung im Gremium beschlossen und auch die regenerativen Energien deutlich ausbauen können. Die Starkregenereignisse im Mai/Juni hingegen waren ein trauriger Moment.

Stichwort Ortskernsanierung: Was wurde 2024 erreicht und wie sehen die nächsten Schritte aus?

Neben der Überführung und der Bewilligung weiterer Fördermittel von 800.000 Euro haben wir beim Parkplatz Nonnengasse mit dem Bau der Hausarztpraxis samt Tiefgarage beginnen können. Damit ist der Startschuss für die Umgestaltung unserer Ortsmitte gefallen. Für die Areale Gasthaus Krone und Adler sind die Entwurfsplanungen soweit fertig. Für die Krone liegt der Bauantrag beim Landratsamt. Für den Adler haben wir bereits die Baugenehmigung. Deswegen rechnen wir damit, dass wir bei beiden Projekten 2025 mit dem Bau starten können. Und für die Umgestaltung der Ortsmitte im engeren Sinne, also die Hauptstraße und die Nebenstraßen, haben wir im Gemeinderat die Entwurfsplanung beschlossen.

Auch abseits der Umgestaltung gibt es in der Ortsmitte Veränderungen.

Die sich wandelnde Ortsmitte ist etwas, was uns begleitet. Die Schließung des Cafés Kuchenglück zum Jahresende ist für uns bedauerlich. Ich hoffe, dass sich da eine adäquate Nachfolgenutzung finden lässt. Das zeigt aber, dass wir uns auch weiterhin stark dafür einbringen müssen, eine lebendige und attraktive Ortsmitte zu erhalten.

Welche Projekte konnten Sie sonst abschließen?

Gemeinsam mit dem Fußballverein haben wir den Kunstrasenplatz saniert. Dass in dem Zusammenhang der Fußballverein auch das Sportareal mit der Tribüne aufgewertet hat, hat das Ganze zu einem wirklich schönen, gelungenen Projekt werden lassen.

Beim Freibad haben wir unseren Kiosk neu verpachten können und können ein schönes Angebot bieten. Mit der Automatisierung des Zugangs zum Freibad haben wir einen mutigen aber zukunftsträchtigen Schritt gemacht.

Daneben haben wir im Bereich Klimaschutz gute Fortschritte erzielt. Wir haben ganz erheblich unsere PV-Anlagen ausgebaut und haben auch die nächsten Schritte für die Wärmeversorgung angestoßen, indem wir für die Sporthalle Greuth und die Aussegnungshalle Konzeptionen erstellt haben. Auch bei der Umstellung auf LED-Beleuchtung sind wir gut vorangekommen. Es fehlt allerdings noch die Gemeindehalle, wo wir seit über zwölf Monaten auf den Förderbescheid warten.

Wie ist der aktuelle Stand beim Glasfaserausbau?

Nachdem sich herausgestellt hat, dass die Deutsche Giga Access (DGA) nicht bauen wird, hat sich die GVG, die das Netz betreiben soll, erfreulicherweise auf die Suche nach neuen Partnern gemacht und die Unsere Grüne Glasfaser (UGG) gefunden. Da haben wir im Gemeinderat schon den Kooperationsvertrag beschlossen und hatten auch die erste Informationsveranstaltung.

Hier zeigte sich, dass das Interesse groß ist, die Vorgeschichte allerdings schon auch geprägt hat. Vorgesehen ist, dass der Baustart im zweiten Quartal 2025 vorgenommen wird.

Wie blicken Sie heute auf das Starkregenereignis im Frühsommer zurück und welche Schlüsse haben Sie daraus gezogen?

Das war ein Tag, der uns alle noch sehr bewegt. Die Bilder der betroffenen Menschen sind noch immer im Kopf. Andererseits bin ich wahnsinnig dankbar dafür, dass die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Herausragendes geleistet haben und die interkommunale Unterstützung von Nachbarwehren so gut funktioniert hat. Damit konnten die Schäden zumindest eingedämmt werden.

Wir hatten schon davor eine Konzeption erstellt für das Starkregen-Risikomanagement und arbeiten an der Umsetzung. Eine der Maßnahmen ist zum Beispiel, dass wir bereits außerorts dafür Sorge tragen wollen, dass bei so einem Starkregenereignis weniger Wasser durch den Steinbach im Ort ankommt. Die Genehmigungsverfahren samt hydraulischen Berechnungen nehmen aber einfach eine Menge Zeit in Anspruch.

Wie steht Löchgau finanziell da?

Wir hatten das Glück, dass der Jahresabschluss 2023 deutlich besser ausfiel als geplant. Vor allem dank der Sonderergebnisse haben wir einen Überschuss von 1,8 Millionen Euro erzielen können. Auch 2024, wo wir ein Defizit eingeplant haben, dürften wir mindestens eine schwarze Null erreichen. Die kommenden Jahre werden, insbesondere mit der angedachten Erhöhung der Kreisumlage, deutlich schwieriger werden, sodass wir ab 2026 mit defizitären Haushalten rechnen.

Welche Projekte stehen im Jahr 2025 an?

Neben der Fortführung der Ortskernsanierung werden wir weitere Investitionen in Klimaschutz vornehmen. Wir werden die Heizung der Sporthalle Greuth erneuern und werden weitere Investitionen in den Erhalt unserer Infrastruktur tätigen, um einen Sanierungsstau zu vermeiden.

Vielen Dank für das Gespräch.

 
 
- Anzeige -