Löchgau Umfrage bestätigt: 97 Prozent der Löchgauer fühlen sich wohl

Von Helena Hadzic
Für die Umgestaltung der Löchgauer Ortsmitte wurden mithilfe der Bürgerbefragung neue Schwerpunkte gesetzt. Foto: /Martin Kalb

Die Löchgauer leben laut Bürgerumfrage sehr gern in ihrer Gemeinde, haben aber auch Wünsche. Am wichtigsten ist ihnen dabei nach wie vor die Stärkung des Einzelhandels.

Fast 100 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Löchgau fühlen sich in der Gemeinde wohl. Das ergab eine Einwohnerumfrage der LBBW Kommunalentwicklung im Januar und Februar, die vorige Woche im Gemeinderat vorgestellt wurde.

Ganz genau sind es demnach 97 Prozent der Löchgauer, die die Lebensqualität im Ort als „sehr gut“ oder „gut“ einstufen. Besonders hoch ist die Zustimmung unter Familien. Unter Jugendlichen hingegen fällt die Zustimmung etwas niedriger aus.

Entwicklungsplan anpassen

Hintergrund der Umfrage ist das vor mehr als zehn Jahren erstellte ein städtebauliche Entwicklungskonzept für die gesamten Gemeinde. Anlass war damals ein Antrag auf Aufnahme in das Landessanierungsprogramm. Die Ziele für den Löchgauer Entwicklungsplan wurden damals in einer Bürgerbefragung gemeinschaftlich festgelegt. 2025 endet jedoch der Zeitraum für deren Umsetzung, auch wenn eine Verlängerung bereits auf dem Weg ist.

Völlig logisch, dass sich die Wünsche der Bürger in über zehn Jahren verändern können, wie Löchgaus Bürgermeister Robert Feil in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats meinte. Darüber, was die Löchgauer sich wünschen, gibt LBBW-Umfrage nun Auskunft.

Ergebnisse sind repräsentativ

650 Fragebögen gingen dazu ein; damit ist die Befragung bei einer Einwohnerzahl von 5600 Einwohner im repräsentativen Bereich. Die Anzahl der online abgeschlossenen Befragungen liegt bei 320 Einreichungen. Beteiligt haben sich demnach mehrheitlich Bewohner im Alter von 35 bis 60 Jahren sowie Personen über 60 Jahren. Lediglich 16 Prozent der jüngeren Bürger haben ihren Bogen abgegeben.

2013 standen die Stärkung des Einzelhandels und die Sicherung der Nahversorgung, das Sonnenareal zur Aufwertung des Ortskerns, barrierefreies Wohnen im Zentrum und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität sowie die Schaffung von Begegnungsmöglichkeiten hoch im Kurs bei den Löchgauern. Diese Ziele seien in den vergangenen zehn Jahren auch konsequent verfolgt worden, betonte Bürgermeister Robert Feil.

Bei der neuesten Umfrage steht mit 98,31 Prozent weiterhin die Stärkung des Einzelhandels und der Dienstleistungen ganz oben auf dem Wunschzettel der Einwohnerschaft. Auf Platz zwei folgen Kitas und Schulen. Auch die Digitalisierung und der momentan noch ausstehende Breitbandausbau, auf den die Gemeinde derzeit wartet, sind den Bürgern wichtig. Weitere Punkte betreffen Begegnungsmöglichkeiten, die Aufenthaltsqualität sowie Klimaschutz und Energie. Der Gemeinderat stimmte den neuen Schwerpunkten einhellig zu.

Ideen für den Ortskern

Die Ergebnisse sollen nun bei der Umgestaltung und Sanierung des Ortskerns berücksichtigt werden und in die Planungen einfließen. Das betrifft vor allem die Stärkung des Einzelhandels, eine Nutzungsmischung in der Ortsmitte, die Aufwertung der bestehenden Gebäude, Prüfung des Verkehrs und mehr Aufenthaltsqualität.

Um dem Wunsch nach Klimaschutz gerecht zu werden, nahm Bürgermeister Feil auch diesen Punkt für die künftige Entwicklung der Gemeinde auf. Dabei geht es etwa um Photovoltaikanlagen auf Gebäuden und die Beschattung oder Begrünung von Flächen.

Bei der Befragungen gingen auch zahlreiche Anregungen ein, genau sogar 2994. Eine davon beschäftigte den Gemeinderat noch in der Sitzung. Birgit Griesinger (FWL) bemerkte, dass gerade die öffentliche Toilette, die sich unter den Verbesserungsvorschlägen fand, unbedingt notwendig sei: „Könnte man da nicht einen Kostenvoranschlag anfragen?“ Erst, wenn es einen Standort gebe, so Robert Feil.

Monika de Coninck (CDU) pflichtete Griesinger bei und schlug vor, über eine öffentliche Toilette in der Tiefgarage nachzudenken. Thomas Makowiec (SPD) betonte in diesem Zusammenhang: „Wir wissen nun, was wir zu tun haben. Unsere Aufgabe ist es jetzt, daraus ein Paket zu schnüren und zu schauen, wie dieses Paket finanziell und personell umgesetzt werden kann“, sagte er abschließend.

 
 
- Anzeige -