Löchgauer Bürgermeister zieht Bilanz „Es fehlt uns ein Millionenbetrag“

Von Jürgen Kunz
Im Juli 2020 wurde der Planentwurf für den neuen Schulhof genehmigt, im November konnte das fertig modellierte Gelände in kleinem Kreis übergeben werden. ⇥ Foto: Gemeinde Löchgau

Bürgermeister Robert Feil ist dennoch davon überzeugt, dass die Gemeinde Löchgau durch die solide Haushaltspolitik in der Vergangenheit gut durch die Krise kommen wird.

Durchaus glücklich schaut Löchgauens Bürgermeister Robert Feil auf das Jahresende 2020 zurück, schließlich war er von der Bevölkerung am 6. Dezember bei einer Wahlbeteiligung von knapp 54 Prozent mit 93,44 Prozent mit einer zweiten Amtszeit beauftragt worden. Durch die Corona-Beschränkungen sieht er allerdings massive Auswirkungen auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben.

Herr Feil, wie fällt Ihre Gesamtbilanz für das Corona-Jahr 2020 aus?

Robert Feil: Wir sind bisher mit einem blauen Auge davongekommen. Glücklicherweise blieben wir bislang vor großen Infektionsherden, vor allem in Einrichtungen wie dem Pflegeheim, den Kindergärten sowie der Schule verschont. Auch finanziell sind wir dank der Kompensationszahlungen und neu geworbener Fördermittel, wenn auch mit deutlichen Verlusten, noch akzeptabel herausgekommen. Auch wenn die Hilfsbereitschaft und die Solidarität unserer Bürger ein echter Lichtblick sind, bereiten mir die Auswirkungen auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben dennoch Sorgen. Persönlich war ich natürlich über die Wahlbeteiligung und das Ergebnis der Bürgermeisterwahl sehr glücklich.

Was waren im Jahr 2020 die wichtigsten Investitionen?

Die Sanierungen der Kirchplatzgebäude, die abgeschlossen werden konnten, und die damit verbundene Aufwertung des Bürgergartens. Gerade das Wasserspiel erfreute im Sommer viele Kinder, was wirklich toll war. Daneben ist der neue Schulhof ein echtes Highlight geworden und die Sanierung der Schule befindet sich auf einem guten Weg. Es lässt sich jetzt schon erkennen, dass wir mit der Sanierung tolle Räumlichkeiten für die Schule erhalten werden.

Hat sich durch Corona die Haushaltslage zum Jahresende geändert?

Ja. Wie erwähnt, kamen wir dieses Jahr durch die Kompensationszahlungen noch ganz gut weg. Allerdings haben wir den Haushalt erst im Mai verabschiedet und die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie schon berücksichtigt. Gegenüber der ursprünglichen Planung fehlt uns ein Millionenbetrag. Unsere sehr solide Haushaltspolitik der vergangenen Jahre kommt uns nun zu Gute. Auch die zusätzlich eingeworbenen 2,1 Millionen Euro Zuschüsse für den Umbau des alten Grundschulgebäudes in einen Kindergarten tragen dazu bei, dass unser Gestaltungsspielraum erhalten bleibt.

Wie schätzen Sie die Aussichten für 2021 ein?

Die Pandemie und vor allem die Auswirkungen werden uns wohl noch eine ganze Weile begleiten. Ich hoffe, wir kommen weiterhin einigermaßen gut durch die Pandemie. Insgesamt sind wir als Gemeinde grundsolide aufgestellt, sodass wir für die Krise gerüstet sind. Dennoch müssen wir uns natürlich auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen.

Was sind die wichtigsten Projekte im neuen Jahr?

Nach der Sanierung des Schulgebäudes soll der Umbau des alten Grundschulgebäudes in den Kindergarten folgen. Daneben möchten wir mit dem Bau der bezahlbaren Wohnungen in der Löfflerstraße weiter vorankommen. Beides sind sehr wichtige Projekte, die aber auch einige finanzielle und personelle Ressourcen binden werden. Daneben wollen wir noch stärker den Fokus in Richtung nachhaltiger Wärmeversorgung und den Ausbau regenerativen Energien setzen und diese Aktivitäten möglichst in unserem Eigenbetrieb bündeln. Auch der vorgesehene Glasfaserausbau der Telekom im Gewerbegebiet ist ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit unseres Gewerbestandortes.

Was sind Ihre persönlichen Wünsche fürs kommende Jahr?

Am wichtigsten ist, dass wir alle gesund bleiben. Ich hoffe, dass wir im Laufe des neuen Jahres die Pandemie gemeinsam überstanden haben und die Auswirkungen in den Griff bekommen. Dabei wünsche ich mir, dass wir weiterhin solidarisch zusammenstehen und diejenigen unterstützen, die unsere Hilfe benötigen. Was dieses Jahr von vielen geleistet wurde, ist beeindruckend.

Sorgenkinder in der Gemeinde?

Wie wahrscheinlich in nahezu allen Städten und Gemeinden sorge ich mich um die von der Pandemie betroffenen Betriebe mit ihren Beschäftigen. Der Handel, die Gastronomie und viele weitere Bereiche durchleben gerade eine sehr schwierige Zeit. Auch die Vereine und Organisationen sind stark von der Pandemie betroffen. Hier werden wir als Gemeinde, aber auch als Gesellschaft weiterhin gefordert sein.

 
 
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