Löchgauer Etat 16 Millionen Euro auf der hohen Kante

Von Yannik Schuster
Bis 2026 veranschlagt die Gemeinde Löchgau Investitionen in Höhe von rund 10,2 Millionen Euro für die Ortskernsanierung. Foto: /Martin Kalb

Der Löchgauer Haushaltsplan sieht für das Jahr 2023 weniger positiv aus als noch in der Vergangenheit. Grund zur Sorge bestehe jedoch nicht.

Solide Finanzen trotz negativen Gesamtergebnisses: In der Gemeinderatssitzung am 26. Januar stellten Löchgaus Bürgermeister Robert Feil und Kämmerer Marc Löffler den Haushaltsplan für das Jahr 2023 vor. „Nach vielen positiven Jahren sieht es dieses Mal nicht ganz so positiv aus“, sagte Feil. Die Energiekosten steigen spürbar und vor allem die Kinderbetreuung belaste den Haushalt mit einem Fehlbetrag von rund 2,8 Millionen Euro. Der Grund dafür: Seit 2013 stiegen die Kosten für die Kinderbetreuung um fast 3,3 Millionen Euro auf nunmehr 4,7 Millionen Euro.

Hohe Personalkosten

Die ordentlichen Erträge steigen dem Haushaltsentwurf zufolge im Jahr 2023 um etwa 1,1 Millionen Euro auf insgesamt 16,448 Millionen Euro. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer werden demnach konservativ auf 2,5 Millionen Euro geschätzt, so Kämmerer Löffler. Die Gesamtsumme der Aufwendungen liegt jedoch bei 17,138 Millionen Euro, was ein veranschlagtes negatives Gesamtergebnis von fast 700 000 Euro bedeutet. Besonders die Personalkosten fallen dabei mit 6,45 Millionen Euro ins Gewicht. Allein 3,6 Millionen Euro davon werden für das Personal in der Kinderbetreuung ausgegeben. Insgesamt liegt der Personalaufwand damit, vor allem aufgrund von Neuanstellungen in der Kinderbetreuung, mehr als 800 000 Euro über dem Vorjahreswert.

Das negative Gesamtergebnis werde dadurch relativiert, dass beträchtliche, einmalige Ausgaben auf die Gemeinde zukämen, so Feil. So nehme man die steigenden Energiekosten zum Anlass den Photovoltaik-Ausbau weiter voranzutreiben, die Innenleuchten der Gemeinde auf LED-Lampen umzurüsten, für die Straßenbeleuchtung ist dies bereits geschehen, und die Heizungen zu erneuern. Die letzten beiden Punkte verursachen demnach Kosten in Höhe von etwa 400 000 Euro. „Ein strukturelles Defizit ist also nicht in dem Maße vorhanden“, sagte Feil. Zudem profitiere man von den großen Rücklagen der Gemeinde. Diese belaufen sich derzeit auf fast 16 Millionen Euro, die zum Ausgleich von Fehlbeträgen genutzt werden können.

Bis zum Ende des Finanzplanungszeitraums im Jahre 2026 sollen dann auch wieder positive Ergebnisse des Ergebnishaushalts erwirtschaftet werden, sodass die Rücklagen dann auf etwa 19 Millionen Euro ansteigen sollen.

Investitionen in Ortskern

Trotz enormer Mehrbelastungen könne in Summe ein Zahlungsmittelüberschuss von 492 000 Euro erwirtschaftet werden, was eine Realisierung der geplanten Investitionsmaßnahmen ermögliche. Bis 2026 veranschlagt die Gemeinde Investitionskosten in Höhe von etwa 24 Millionen Euro. Der Großteil davon, etwa 10,2 Millionen Euro, werden der Ortskernsanierung zugerechnet. Der Umbau des Kindergartens Lilienweg steht mit 350 000 Euro zu Buche. 3,2 Millionen Euro sind Infrastrukturmaßnahmen zugewiesen, 4,2 Millionen dem Hoch- und Wohnungsbau.

Für Klimaschutzmaßnahmen sind 850 000 Euro vorgesehen, für die Bereiche Bildung und Betreuung weitere 5,2 Millionen. Trotz der umfangreichen Bauvorhaben sieht die Liquiditätsplanung für das Jahr 2026 noch einen Stand von 4,5 Millionen Euro vor. „Finanziell sind wir weiter solide aufgestellt“, resümiert Bürgermeister Feil. So könne und wolle man auch in Zukunft weiter investieren. Die Schwerpunkte liegen dabei auf den Bereichen Kanalsanierung, Infrastruktur, Klimaschutz, Bildung und die Umgestaltung und Sanierung der Ortsmitte.

Schulden zurückführen

Nach Kreditaufnahmen für den Kernhaushalt und die Wasserversorgung in den Jahren 2020 und 2021 beläuft sich der Schuldenstand zum Jahr 2023 auf rund 1,75 Millionen und soll bis 2026 auf rund 630 000 Euro gesenkt werden. Bezogen auf die Einwohnerzahl belaufen sich die Schulden demnach zum Jahresende 2023 auf 308,35 Euro je Einwohner und liegen damit deutlich unter dem Landesschnitt.

Für den Eigenbetrieb in der Wasserversorgung rechnet der Haushaltsplan mit einem Gewinn von 2000 Euro, für die Immobilien GmbH wird ein Verlust von 24 500 Euro veranschlagt.

 
 
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