Fortsetzung der Basketball-Saison Riesen sind gewappnet für Mini-Meisterschaft

Von Andreas Eberle
Marcos Knight (am Ball) nähert sich im Bundesliga-Heimspiel gegen Medi Bayreuth dem Korb. Momentan befindet sich der Riesen-Star noch in den USA. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Ein Teil des Ludwigsburger Teams ist seit knapp zwei Wochen wieder im Training. Die Verträge der abwesenden US-Profis treten erneut in Kraft, aber klappt die Rückreise?

Das sind großartige Neuigkeiten. Lasst uns wieder loslegen“ – John Patricks erste Reaktion auf die Entscheidung der Basketball-Bundesliga (BBL), die aktuelle Saison zumindest mit zehn Teams zu Ende spielen zu wollen, war euphorisch. Wenn alles glatt läuft und die Behörden ihr Okay geben, wird der Trainer der MHP Riesen Ludwigsburg mit seinen Schützlingen Anfang Juni an einem dreiwöchigen Turnier um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Dieses gliedert sich in eine Gruppenphase mit zwei Fünfergruppen sowie verkürzten Playoffs mit Viertel-, Halbfinale und Finale über Kreuz. „Wenn es gesundheitspolitisch möglich ist, ist das ein attraktives Format, um die Saison abzuschließen“, stellt der Riesen-Vorsitzende und Liga-Präsident Alexander Reil fest.

Bis spätestens 30. Juni soll der Titelträger der Spielzeit 2019/20 feststehen. Als Austragungsort liegen nach BZ-Informationen München und Frankfurt hoch im Kurs. Dass sich Ludwigsburg mit der MHP-Arena bewirbt, ist eher nicht zu erwarten. Wo sich die zehn Vereine letztlich vor leeren Rängen messen, will die BBL am Montag bekannt geben.

Sieben Profis weilen in den USA

Ein Problem betrifft die internationalen Profis der Teams, denn viele haben im Zuge der Corona- Krise Deutschland verlassen und sind in ihre Heimat zurückgekehrt. So befinden sich alle sieben US-Amerikaner im Ludwigsburger Kader mittlerweile in den Vereinigten Staaten. Ihre Verträge sind seit der Abreise ausgesetzt und treten nun bei einer Fortsetzung der Saison wieder in Kraft. „Wir hoffen, dass alle zurückkommen, aber garantieren kann man das nicht“, sagt Pressesprecher Lukas Robert und weist auf die Ein- und Ausreisemodalitäten hin. Denn ob die US-Stars aus ihren jeweiligen Bundesstaaten problemlos aus- und nach Deutschland einreisen können und ob es überhaupt Flüge gibt, ist die Frage. Zumal die Spieler nach ihrem Auslandsaufenthalt eine verbindliche 14-tägige Quarantäne hinter sich bringen müssen, wie die aktuelle Gesetzeslage vorsieht.

Die deutschen Profis dürfen seit knapp zwei Wochen wieder am Standort trainieren und tun dies auch ein- bis zweimal täglich. In Kleingruppen oder im Einzeltraining wird in der Halle geübt, wobei sich die hauptamtlichen Trainer Patrick, Josh King, David Gale und David McCray akribisch und intensiv um die wenigen verbliebenen Korbjäger kümmern können. Individuell absolvieren die Spieler weitere Einheiten, gehen also Joggen, machen Krafttraining oder fahren Rad.

Doch auch die US-amerikanischen Kollegen liegen nicht auf der faulen Haut, wie ein Blick auf die Videos und Bilder in ihren Instagram-Accounts verrät. Topscorer Khadeen Carrington ist da zum Beispiel beim Joggen und Radfahren zu sehen, sein Guard-Kollege Nick Weiler-Babb beim Sprint- und Schnelligkeitstraining und Forward Thomas Wimbush bei Kraft- und Fitnessübungen mit seiner Frau, die eine ausgebildete Fitnesstrainerin ist. Außerdem hat der Verein die USA- Heimkehrer mit Trainingsplänen versorgt.

Bis zur Unterbrechung der Runde Mitte März haben die Riesen Topleistungen gezeigt und sich zum Hauptverfolger des Titelverteidigers FC Bayern München aufgeschwungen. Mit 17 Siegen aus 21 Spielen stehen sie hinter dem Liga-Krösus auf Rang zwei. Dann kam Covid-19 und stoppte den Höhenflug. Gibt’s nun doch noch ein Happy End?

 
 
- Anzeige -