Lokalsport SG BBM sinnt auf eine Revanche

Von Bernhard Gaus
Abwehrchef Patrick Rentschler kehrt in die Defensiv der SG BBM zurück. ⇥ Foto: Jan Simecek

Das aufstrebende Jonsson-Team tritt zum Rückrundenstart beim Tabellenzweiten ASV Hamm-Westfalen an.

Mit sechs Siegen aus den vergangenen sieben Begegnungen ist die SG BBM Bietigheim endgültig in der oberen Tabellenhälfte der Zweiten Handball-Bundesliga angekommen. Zum Auftakt der Rückrunde erwartet den Bundesliga-Absteiger am zweiten Weihnachtsfeiertag (17 Uhr) in der Westpress-Arena eine Aufgabe der ganz schweren Art – beim Zweiten ASV Hamm-Westfalen. „Man kann einen Sieg in Hamm sicher nicht einplanen. Aber wir wollen natürlich noch einmal alles versuchen“, sagt Trainer Hannes Jon Jonsson.

Einen zusätzlichen Motivationsschub fürs letzte Spiel des Jahres benötigen die Männer um Kapitän Jan Asmuth nicht. Es genügt alleine eine Rückbesinnung auf den ersten Spieltag, als sich Bietigheim bei der 18:27-Heimniederlage böse überraschen ließ und in der Folge in den ersten Spielen nur schwer in Tritt kam. Seit jenem 25. August haben „Mimi“ Kraus und Co. stets mehr Tore erzielt als bei diesem frühen Saison-Tiefpunkt. Offensiv wie defensiv sieht Jonsson sein Team stark verbessert: „Wir haben uns zurückgemeldet. Die Gegner wissen inzwischen, dass wir nicht mehr so weit weg sind.“

Unterschiedliche Ausgangslage

Die optimalere Spielvorbereitung genießt der Tabellenzweite. Hamm hat nach dem 24:22-Erfolg in Hüttenberg fast zwei Wochen Zeit, sich auf dieses Spitzenspiel vorzubereiten. Die Bietigheimer Handballer indes werden sich aufgrund der Weihnachtsfeiertage erst am Spieltag in den Bus zur rund 430 Kilometer entfernten Lippestadt setzen. Der letzte Auftritt der Schwaben in Hamm endete vor zwei Jahren nach missglückter Anfahrt und reichlich verspäteter Ankunft in der Halle mit einer 19:35-Pleite. Die Bietigheimer Handballer immerhin trösteten sich in der Saison 2017/18 am Ende mit dem Aufstieg in die Bundesliga.

Verlockend wäre der Gedanke schon. Mit einem Erfolg könnte die SG aus eigener Kraft den Abstand zu einem Aufstiegsplatz verkürzen. Aber: Das Team von Trainer und Sportlichem Leiter Kay Rothenpieler, der den ASV am Ende der Saison verlässt, hat in den sieben Spielen in eigener Halle noch keinen Punkt abgegeben. Mit dem Auftakt in Bietigheim bestätigte Hamm eine starke Frühform, ließ dann aber auswärts einige Punkte liegen. Mit vier Siegen in Folge rückte der letztjährige Tabellenvierte zuletzt wieder auf den zweiten Rang vor. Der Aufstieg rückt mit jedem Spieltag weiter in den Fokus.

Ein Ziel, das auch Jonsson dem Tabellenzweiten mit Blick auf dessen Kader zutraut. Die Ausgeglichenheit auf allen Positionen ist eine der Stärken der Westfalen. Nicht weniger als elf Spieler erzielen im Schnitt mehr als ein Tor pro Partie, was zeigt: Hamm ist auf allen Positionen doppelt gut besetzt. Waren es im Hinspiel noch Fabian Huesmann und Merten Krings, die den Bietigheimern je sieben Tore einschenkten, kann sich die SG BBM bei weitem nicht nur auf dieses Duo fokussieren. Auf der anderen Seite glänzt Felix Storbeck im Tor mit einer Spitzenquote an gehaltenen Bällen vor einer körperlich robusten Hammer Defensive.

„Eines ist ganz klar: Wir müssen in Hamm in Abwehr und Angriff anders auftreten als gegen Hüttenberg, wenn wir dort überhaupt an Punkte denken wollen“, sagt Jonsson. Es wird ein gänzlich anderes Spiel werden als das jüngste 34:32 gegen Hüttenberg. Am Samstag hatte der Isländer wenig Freude an der Spielgestaltung und erst recht an den 32 Gegentoren gegen den 15. der Tabelle. Personell wird sich bei den Schwaben dennoch wenig ändern. Maximilian Trost wird zum letzten Mal im Kader stehen, ehe er zur Rückrunde zu seinem Heimatverein Nußloch in die Dritte Liga wechselt.

Auf Linksaußen schlüpfte Max Öhler kurzzeitig in die vakante Rolle von Martin Marcec, der der SG BBM nach seinem Kreuzbandriss in Dresden als der erste Langzeitverletzte bis zum Saisonende fehlen wird. Abwehrchef Patrick Rentschler schließlich, der gegen Hüttenberg 60 Minuten auf der Bank saß, wird in Hamm zum Einsatz kommen, das bestätigte Jonsson: „Patrick hätte trotz seiner Knieprobleme spielen können. Ich erwarte, dass ihm die Pause gutgetan hat.“

 
 
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