Ludwigsburg Ein letzter Blick in die Jägerhofkaserne

Von bz
Blick in den Innenhof der Jägerhofkaserne in Ludwigsburg. Bereits Anfang nächsten Jahres soll der Rückbau der nicht historischen Bestandsgebäude beginnen. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Rund 1000 Besucher warfen am Wochenende noch einmal einen Blick in die Jägerhofkaserne, die in ein modernes Quartier umgebaut werden soll. Beginn der Umgestaltung ist Anfang 2020.

Bei einer warmen Kartoffelsuppe und einem heißen Glühwein konnten die Besucher im ehemaligen DRK-Gebäude die Geschichte der Jägerhofkaserne auf Tafeln vom Garnisonmuseum Ludwigsburg und Bildern bestaunen. Die Zeitzeugen einer langen Ära, Claus Bittner und Klaus Behlert, beide Oberstleutnants außer Dienst, hielten über Ihre Stationierung in der Jägerhofkaserne spannende Vorträge. Es fanden persönliche Gespräche unter den Zeitzeugen und Interessierten statt, so die Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) in einer Mitteilung.

Auch die Begehung der Kaserne und deren Areal schien für viele Bürger bisher ein unbekanntes Terrain oder ein Erinnerungsort zu sein. Ein weiteres Ereignis war der Weg durch unterirdische, lange und dunkle Gänge bis hinein in den ehemaligen Luftschutzbunker. Kenntnisreich erläuterte Claus Bittner im Schutzraum 1 des Luftschutzbunkers die Lüftungsanlage.

Historie und Moderne bilden eine neue Einheit

Auch der Siegerentwurf für das geplante Jägerhofquartier des Architekturbüros Hähnig Gemmeke aus Tübingen aus einem 2017 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerb wurde für die Öffentlichkeit ausgestellt.

Dieser sieht vor, dass die historischen Mannschaftsgebäude aus den Jahren 1894 bis 1903 erhalten bleiben und die unter Putz versteckte Ziegelfassade möglichst wieder sichtbar wird. Ganz unter dem Motto „Historie und Moderne bilden eine neue Einheit“.

„Denn wir möchten unter weitgehender Erhaltung der historischen Bausubstanz aus dem 19. Jahrhundert hier ein attraktives, lebendiges Areal mit Wohnbebauung und Gewerbeflächen mitten in der Stadt realisieren und richtungsweisende Impulse in die Zukunft setzen“, so Andreas Veit, Vorsitzender der Geschäftsführung der WBL. „Circa 73 Prozent der Fläche ist für Wohnen bestimmt“, ergänzt der WBL-Prokurist und Leiter des Projektmanagements Achim Eckstein.

Neben Flächen für Büros sind auch eine Kita und ein Tages-Café vorgesehen. „Die Planungen laufen auf Hochtouren und es freut uns, dass heute so viele Besucherinnen und Besucher noch mal die Chance genutzt haben, die Jägerhofkaserne zu besichtigen“, wird Achim Eckstein in der Mitteilung zitiert.

Mit dem Rückbau der nicht historischen Bestandsgebäude soll Anfang 2020 begonnen werden. Läuft alles planmäßig, rechnet die WBL mit einer Gesamtfertigstellung Ende 2023.

 
 
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