Ludwigsburg: Musiker sammeln 10 000 Euro

„Musik bewegt“, lautete das Motto des Charity Konzerts im Ludwigsburger Scala. Knapp 10 000 Euro wurden für das Kinder- und Jugendhospiz an diesem Nachmittag gesammelt.

Trotz Dauerregen zog es rund 500 Besucher am Sonntag ins Scala. Schließlich hatten die drei Veranstalter des Konzertereignisses, die Kommunikationsagentur „pulsmacher“, Lautmacher Veranstaltungstechnik und die Kulturlocation Scala, beste musikalische Unterhaltung versprochen. Im vergangenen Herbst wurde Managing Director und Gründer von „pulsmacher“ Jochen Schroda auf die Arbeit des Kinder- und Jugendhospizes aufmerksam und die Idee der Unterstützung durch ein Charity Concert entstand: „Wenn, dann machen wir was Gscheids und nehmen das Scala.“

Scala Geschäftsführer Edgar Lichtner stieg, ebenso wie Lautmacher Geschäftsführer Michael Schopf, gern mit ins Boot. Vorsichtshalber wurden acht Bands angefragt, denn sicher würden nicht alle zusagen, so überlegten die Verantwortlichen. Falsch gedacht, es kamen nur Zusagen und das Charity Concert wurde mit einem fünfstündigen Programm zu einem musikalischen Großevent: „Ich bin richtig stolz, dass alles so gut geklappt hat, vor allem in dieser Dimension“, freute sich Jochen Schroda bei der Begrüßung auf der Bühne.

Geld für wichtige Projekte

Einladend präsentierte sich die, mit großen weißen, teils von innen heraus bunt beleuchteten Plastikkästen, ausstaffierte Bühne. In die Höhe gestapelt umrahmten sie die jeweiligen Musikgruppen und erschienen bereits wie ein Statement: Verwiesen sie auf die Leere, die die Trauer um einen geliebten Menschen hinterlässt. Diese Menschen aufzufangen, ihnen zuzuhören, sie beim Trauern zu begleiten ist Aufgabe des Kinder- und Jugendhospizes.

Geschäftsführer Hardy Sauer freute sich im Scala über die große Unterstützung von allen Seiten: „Wir haben einige Projekte, die wir immer wieder refinanzieren müssen, wie zum Beispiel unsere Reitgruppe und unseren Trommelworkshop.“ Teils gingen vorab bereits Spenden von Firmen ein. Die rund 500 Konzertbesucherinnen und Besucher unterstützten durch den Kauf ihrer Eintrittskarten und im Foyer lächelte ein großes Sparschweinchen alle an. „Knapp über 10 000 Euro werden wahrscheinlich zusammen kommen. Das Scala war fast ausverkauft“, sagt Initiator Jochen Schroda.

1000 Euro vom Landkreis

Moderiert wurde der Charity-Nachmittag von „pulsmacher“ Mitbegründer und Managing Director Jens Kenserski. Landrat Dietmar Allgaier hatte sich in seinem vollen Terminkalender extra eine Lücke gelassen und wandte sich zuerst an das Publikum: „Danke, dass sie alle gekommen sind, denn sie unterstützen das Kinder- und Jugendhospiz bei uns im Landkreis.“ Außerdem lobte er alle Künstlerinnen und Künstler, die, obwohl sie sicher ausnahmslos von den aktuellen Krisen gebeutelt sind, sich trotzdem sofort in den Dienst der guten Sache gestellt haben: „Ich kann nur Chapeau sagen“, so Dietmar Allgaier und er legte noch eine zusätzliche Spende des Landkreises von 1000 Euro obendrauf.

Vera Heinisch, die von Jens Kenserski etwas später ebenfalls auf die Bühne geholt wurde, arbeitet seit elf Jahren ehrenamtlich beim Kinder- und Jugendhospiz. Stellvertretend für die 50 weiteren Ehrenamtlichen berichtete sie von ihrer Arbeit: von schweren Stunden, aber auch vom gemeinsamen Lachen.

Musik von soulig bis rockig

Jeweils für eine halbe Stunde sorgten regionale Musikerinnen und Musiker für ausgelassene Stimmung beim Publikum. Gefühlvoll startete Simon Fetzer mit einem Cover von Stings „Shape Of My Heart“ und ging über zu Stücken aus seiner eigenen Feder, wie „Ankommen“. Nach diesen nachdenklichen Klängen betrat die Coverband LaDiri die Bühne, die die wunderbare magische Energie im Raum lobte und zum aktiven Mitmachen aufforderte.

Dem Popular Electronic Jazz der Linda Kyei Band folgte Cris Cosmo als Bewegungsprogramm und tatsächlich tanzten die ersten vor der Bühne. Mit lautem Jubel wurden seine Songzeilen vom begeisterten Publikum aufgenommen. „Mattheo & Die Bringer“ mit einem Rock‘n‘Roll-Trip, Songwriter Cihan Bulut mit seiner Tochter Gianna, Benjakob mit lyrischer Zweisprachigkeit und schließlich Toni Mogens mit seiner Gitarre – sie alle boten vortrefflichen Musikgenuss an diesem Sonntagnachmittag.