Ludwigsburg „Unschätzbare Arbeit für Kinder“

Von Michael Soltys
Bei der Vorstellung der Bilanz der Kreissparkassen-Stiftungen in Ludwigsburg (von links): Vorstandschef Dr. Heinz-Werner Schulte, Christa Holtzhausen (Vorsitzende des Kinderschutzbundes Ludwigsburg) und Landrat Dietmar Allgaier. Foto: /Oliver Bürkle

Landrat Dietmar Allgaier zieht Bilanz der fünf Kreissparkassen-Stiftungen. Seit mehr als 20 Jahren profitiert der Kinderschutzbund von der Unterstützung. 

Kinder haben Rechte“, das ist das „Herzensthema“ von Christa Holtzhausen. Ihnen in schwierigen Situationen zu helfen und sie zu schützen sei die Kernaufgabe des Kinderschutzbundes, sagte die Vorsitzende des Ludwigsburger Ortsvereins.

Um diese Arbeit zu leisten, setzt der Kinderschutzbund unter anderem auf die Hilfe der Jugendförder-Stiftung der Kreissparkasse. In den vergangenen mehr als 20 Jahren ist der Kinderschutzbund in 60 Fällen mit insgesamt 204.000 Euro unterstützt worden. Diese Zahlen gab Holtzhausen anlässlich der Bilanz der Kreissparkassen-Stiftungen in Ludwigsburg bekannt.

Kinder bei Treffen mit Scheidungseltern begleiten

Wofür das Geld benötigt wird? Eine zentrale Aufgabe des Kinderschutzbundes ist die Begleitung von Kindern, die sich mit Scheidungseltern treffen. In vielen Fällen sei das Verhältnis der Eltern untereinander so zerstört, dass Gericht oder Jugendamt einen solchen „begleiteten Umgang“ anordnen und regulieren, berichtete Holtzhausen.

Die Kinder treffen sich unter Mitwirkung eines Sozialarbeiters mit Vater oder Mutter in den Räumen des Kinderschutzbundes in der Asperger Straße. Spiele und ein gemeinsames Essen werden möglich und wenn es gut läuft auch ein Spaziergang. Die drei Sozialarbeiter und einige Ehrenamtliche betreuen rund 100 Fälle im Jahr. Dass solche Treffen von Kindern mit Scheidungseltern auch eskalieren können, weiß Landrat Dietmar Allgaier aus eigener Erfahrung. Bei einem Treffen von Vater und Tochter vor dem Landratsamt musste sogar die Polizei eingreifen, berichtete er. Der Kinderschutzbund leiste deshalb eine „unschätzbare Arbeit“. Denn immer mehr Eltern „bekommen es nicht hin, den Umgang zu regeln“, ergänzte Holtzhausen.

Kapital der Stiftungen wird weiter aufgestockt

Viele andere Vereine, Schulen, musikalische Jugendeinrichtungen, Kindergärten und Wohlfahrts-Organisationen profitieren ebenfalls vom Wirken der insgesamt fünf Stiftungen der Kreissparkasse, deren Vorsitzender Allgaier ist. Der Schwerpunkt der Hilfe liegt „auf der Unterstützung vor allem junger Menschen“, erläuterte der Landrat.

Rund 4,13 Millionen Euro haben die Stiftungen im vergangenen Jahr ausgeschüttet, davon allein rund 590.000 Euro für den Bereich Kunst und Kultur und rund 570.000 Euro für Soziales und Schulen. Der Sport profitierte von Zuwendungen in Höhe 480.000 Euro.

Die Kreissparkasse wird das Kapital der Stiftungen weiter aufstocken, kündigte Allgaier an, in diesem Jahr um zwei Millionen Euro. Aktuell beträgt es 41 Millionen Euro. Mit 19 Millionen Euro ist die rund 30 Jahre alte Stiftung „Jugendförderung, Arbeit und Soziales“ am besten ausgestattet. Ihr Kapital wird um eine weitere Million Euro aufgestockt. Die gleiche Summe geht an die Stiftung „Gesundheit“. Ihr Kapital steigt damit von vier auf fünf Millionen Euro. Das Stiftungskapital der 1988 gegründeten Stiftung „Kunst, Kultur und Bildung“ bleibt bei zehn Millionen Euro. Die Stiftung „Umwelt und Naturschutz“ ist mit acht Millionen Euro ausgestattet.

Wer die Unterstützung der Kreissparkassen-Stiftung sucht, muss einen Antrag stellen. Christa Holtzhausen kann sich sicher sein, dass ihr Kinderschutzbund auch weiterhin gefördert wird. Der Kinderschutzbund bekommt unter anderem das Geld, das Spender in „Louise“ einwerfen, das überdimensionale rote Sparschwein vor dem Gebäude der Bank. Verwenden wird Holtzhausen es nicht nur für die Begleitung von Kindern beim Treffen mit Scheidungseltern, sondern auch für Kinder, die bei Pflegefamilien wohnen und von Zeit zu Zeit ihre leiblichen Eltern treffen. Ein drittes großes Projekt ist die Sprachförderung junger Menschen, insbesondere von Kindern mit Fluchterfahrungen.

 
 
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