Ludwigsburger Basketballer sind nun auswärts bei Bayern München gefordert Riesen haben Resthoffnung

Von Von Sebastian Klaus
Im Gegensatz zu Bayerns Spielmacher Zan Sisko (links) erwischte Ludwigsburgs Barry Brown Jr.am Montagabend keinen guten Tag. Der US-Amerikaner erzielte nur zwei Punkte.⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Nach dem 1:1-Ausgleich im Halbfinale hat Bayern München gegen die Riesen Ludwigsburg in zwei Heimspielen alle Trümpfe in der Hand.

Die Worte, die die Münchener Macher nach der Auftaktpleite der Bayern gegen die Riesen Ludwigsburg in den Mund nahmen, waren deutlich. „Arrogant und überheblich“, habe die Mannschaft gespielt, sagte FC-Geschäftsführer Marko Pesic etwa. Und auch Bayern-Coach Andrea Trinchieri hatte kein Blatt vor den Mund genommen. „Sie haben uns vor zwei Tagen hart aufs Maul gehauen“, so der Italiener.

30 Siege am Stück

„Sie“, das waren natürlich die MHP Riesen Ludwigsburg. Seit dem 12. Mai 2019 hatte die Truppe von Trainer John Patrick nicht mehr in der Bundesliga in der heimischen MHP-Arena verloren. Doch jede Serie geht schließlich einmal zu Ende. Nach 30 Spielen ohne Niederlage war für die Riesen am Montagabend Schluss. Der sportliche und finanzielle Gigant aus Bayern hatte sich trotz eines schwachen Starts mit 82:72 durchgesetzt.

Ein ganz starkes zweites Viertel, in dem die Gäste von der Isar den Hausherren mit einer überragenden Defensivleistung und zahlreichen Ballgewinnen den Zahn ziehen konnten, reichte den Müchenern gegen einen keinesfalls enttäuschenden Gegner zum Sieg aus. „Es war mein einziges Ziel, aus den beiden Auswärtsspielen mit einem Sieg herauszugehen. Das ist uns gelungen“, war Trinchieri auf der Pressekonferenz nach dem Auswärtserfolg schon deutlich besser gelaunt, als noch zwei Tage zuvor an gleicher Stelle.

Zwar waren die heimstarken Hausherren durch den trotz einer Wadenverletzung angetretenen Spielmacher Jordan Hulls gehandicapt ins Spiel gegangen – der Point Guard traf in 16 Minuten Einsatzzeit einmal aus der Distanz bei einem Versuch, – zur Wahrheit gehört aber auch, dass es die Riesen in dieser Saison noch nicht mit einem Kontrahenten vom Kaliber der Bayern zu tun bekommen hatten. Der EuroLeague-Teilnehmer hatte vor Wochen nur ganz knapp den internationalen Halbfinal-Einzug verpasst. Eine Leistung, vor der auch John Patrick seinen Hut zieht: „Sie gehören zu den besten fünf Teams in Europa.“

In der Best-of-five-Serie geht es am heutigen Mittwoch- und am Freitagabend (jeweils 20.30 Uhr) mit den Spielen drei und vier im Münchener Audi Dome weiter. Dort sahen die Ludwigsburger in der Vergangenheit allerdings häufig überhaupt nicht gut aus. Und dennoch gibt sich Patrick nicht geschlagen. „Wir sind jetzt die Außenseiter“, so der Riesen-Coach, „vielleicht ist das besser für uns.“

 
 
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