Ludwigsburger Basketballer starten wieder international Riesen spielen Champions League

Von Sebastian Klaus
Auf Spielmacher Jordan Hulls können die MHP Riesen Ludwigsburg auch in der nächsten Saison zählen, doch andere Leistungsträger verlassen den Verein.⇥ Foto: Eibner Pressefoto/Michael Memmler

Nach ihrer internationalen Abstinenz wollen sich die Ludwigsburger Basketballer in der nächsten Saison wieder auf europäischer Bühne zeigen. Mit welchem Kader ist allerdings noch ungewiss.

Als die Basketball-Bundesliga vor wenigen Tagen die Namen der deutschen Mannschaften bekannt gab, die in der kommenden Saison im Eurocup starten werden, fehlten die MHP Riesen Ludwigsburg in der kurzen Auflistung. Lediglich Ratiopharm Ulm und die Hamburg Towers erhielten eine Teilnahmeberechtigung für die neue Saison in dem Wettbewerb. Damit stand gewissermaßen auch fest, dass die Riesen als Halbfinalist der letzten Saison in der von der FIBA organisierten Champions League antreten werden.

Eine Annahme, die der Riesen-Vorsitzende Alexander Reil in der neuen Folge des Riesen-Podcasts „Alles für Gelb“ bestätigt: „Wir haben uns schon vor mehreren Jahren dafür entschieden, dem FIBA-Wettbewerb beizuwohnen. Wenn ich mir jetzt anschaue, dass der Eurocup die Anzahl der Spiele, bis es überhaupt zu einem Ausscheiden der Klubs kommt, noch einmal deutlich erhöht hat, dann halte ich es für richtig, dass wir uns für die Champions League entschieden haben. Schließlich ist dort die Anzahl der Spiele überschaubar.“

Auch Champions League erhöht Schlagzahl

Und tatsächlich: 18 Partien stehen jeweils für Ulm und Hamburg alleine in der Vorrunde des Eurocups auf dem Programm. Doch auch die Champions League erhöht die Schlagzahl. Zwar werden wie schon in den Vorjahren nur insgesamt 32 Teams verteilt auf acht Gruppen teilnehmen, doch lediglich die Gruppensieger ziehen direkt ins Achtelfinale ein. Der Zweite und Dritte jeder Gruppe spielt dann in einer Best-of-Three-Serie um den Einzug ins Achtelfinale.

In der Vorsaison hatte die Mannschaft von Trainer John Patrick noch mit Blick auf die Pandemielage komplett auf eine Teilnahme am internationalen Wettbewerb verzichtet. Eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte, denn die Riesen gewannen vor allem aufgrund größerer Kraftreserven im Vergleich zu den stark beanspruchten Euro-League-Startern Alba Berlin und Bayern München die Hauptrunden-Meisterschaft.

„In der vergangenen Saison fiel die Entscheidung jedenfalls für mich recht leicht. In dieser ungewissen Corona-Situation zur damaligen Zeit hatten wir andere Probleme zu bewältigen, als uns auch noch um den internationalen Spielbetrieb zu kümmern. Und ich glaube, dass die Entscheidung zu 100 Prozent richtig war“, sagt Reil. „Wir haben – wie vielleicht andere Teams auch, die ebenfalls auf die internationalen Wettbewerbe verzichtet haben – davon profitiert. Wir haben aber auch immer gesagt, dass, wenn wir uns sportlich qualifizieren, wir eigentlich auch teilnehmen wollen. Und deswegen haben wir uns jetzt auch für den Wettbewerb angemeldet, beziehungsweise als Tabellendritter auch einen Startplatz erhalten.“

Hulls bleibt. Doch wer noch?

Mit welchem Kader die Ludwigsburger in wenigen Monaten national und international an den Start gehen werden, steht allerdings noch in den Sternen. Von den Leistungsträgern hat bisher lediglich Point Guard Jordan Hulls seinen Vertrag bei den Riesen verlängert. Dazu kommen die Talente Lukas Herzog und Johannes Patrick sowie Neuverpflichtung Scottie James Jr. (Giessen 46ers). Während der Abschied von Barry Brown Jr., Andrew Warren und Javontae Hawkins bereits feststeht und auch MVP Jaleen Smith nicht zu halten sein dürfte, laufen die Gespräche mit Akteuren wie Jonas Wohlfarth-Bottermann, Yorman Polas Bartolo oder Jonah Radebaugh noch.

„Eine solche Saison, wie wir sie gespielt haben, macht Spieler zumindest mal nicht günstiger. Vor allem wenn diese Spieler auch noch Auszeichnungen gewonnen haben. Ich glaube aber, wir sind in guten Gesprächen und hoffe, dass es uns gelingt, aus diesem Trio mindestens einen Spieler zu halten“, so Reil, der sich sich jedoch generell in Sachen Personal zuversichtlich gibt. „Ich gehe davon aus, dass wir diesbezüglich in den nächsten Tagen auch noch den ein oder anderen Vollzug vermelden können.“

 
 
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