Ludwigsburger Schlossfestspiele Neue Formate sollen mehr Publikum anziehen

Von Dietmar Bastian
Ein Höhepunkt der Saison 2023 der Ludwigsburger Schlossfestspiele ist der Auftritt des Wuppertaler Tanztheaters. Foto: /Laurent Philippe

Die Schlossfestspiele starten am 11. Mai mit Konzerten und zahlreichen Open-Air-Veranstaltungen.

Die diesjährige Festspielsaison soll ein vielfältiges und farbenreiches „Fest der Künste, der Demokratie und Nachhaltigkeit“ im Zeitraum vom 11. Mi bis 22. Juli werden, heißt es im Programmheft. Auch wenn der inhaltliche Schwerpunkt weiterhin auf den großen Meisterwerken der sogenannten klassischen Musik liegt, hat das Festival zunehmend Veranstaltungen in den publikumswirksamen Bereichen Tanz, Tanztheater, Bildende Kunst und Literatur in das Programm aufgenommen. Auch einer Öffnung gegenüber den vielfältigen musikalischen Spielarten der sogenannten U-Musik steht schon länger nichts mehr im Weg. Mit dem Begriff „Crossover“ oder „Weltmusik“ bezeichnet man ein musikalisches Aufeinandertreffen verschiedener Stile, Epochen oder Geografien.

Glanzvoll versprechen die Festspiel-Ouvertüre am 11. Mai und das große Monrepos-Open-Air mit Feuerwerk am 22. Juli zu werden. Crossover-Veranstaltungen finden sich, verteilt auf die elf Festspielwochen, an mehreren Orten, mit einer vielfältigen Kombination und großartigen Künstlerinnen und Künstlern, wie am 13. Mai mit „Echoes of the Mediteranean“, am 10. Juni mit persischer Klassik, Poesie und Volksmusik von „Azmeh Brooklyn Rider“, oder am 1. Juli mit der polnischen Klezmer-Weltmusikgruppe Kroke. Neu erdachte Schwerpunkte des Festivals sind die Projekte „Generation Zukunft Musik“ am 12. Mai und „Mini Mal Mut“ am 25. Mai, bei denen zahlreiche Kinder und Jugendliche vieler Schulen aufeinandertreffen, gemeinsam musizieren und eigene Werke präsentieren (in Karlskaserne und Musikhalle). In zwölf kostenlos zugänglichen Freiluftveranstaltungen auf dem Marktplatz namens „Frei Luft Musik“, immer freitags um 18 Uhr, kann die gesamte Bevölkerung Musikerinnen und Musikern, Tänzerinnen und Tänzern ganz unterschiedlicher Provenienz ganz nahe kommen.

Vier Workshops in der Karlskaserne Mitte Mai widmen sich unter dem Titel „17-Ziele-Camp“ Fragen der Nachhaltigkeit im Zeichen der Klimakrise. Mit dem Titel „Mendelssohn Virtual Reality“ am 29. und 30. Juni und am 1. Juli wird an einem ungewöhnlichen Spielort, dem Speisewerk „urbanharbor“, eine Begegnung mit Mendelssohns „Sommernachtstraum“ angeboten, veranstaltet vom Mahler Chamber Orchestra.

Höhepunkt ist das Tanztheater Wuppertal

Höhepunkte der Spielzeit dürfte die (Wieder-) Begegnung mit den Choreografien von Pina Bausch und dem Tanztheater Wuppertal am 9. und 10. Juni werden, mit der Geigenlegende Midori am 28. Mai, mit Geigerin Lisa Batiashvili am 16. Mai, mit David Fray und Bachs „Goldbergvariationen“ am 2. Juni, mit dem „Mozart Requiem Quartett“ am 3. Juni, mit der Sängerin Marlis Petersen am 16. Juni, mit dem Pianisten Alexandre Kantorow am 8. Juli sowie dem „Artist in Residence“ und Sänger Benjamin Appl am 13. und 14. Juli.

Verschiedene Tonsprachenin der Alten Kelter

Auch die Alte Kelter in Bietigheim-Bissingen wird in der neuen Saison wieder bespielt: Am 16. Juli gastiert hier das „Vision String Quartet“ mit verschiedenen Tonsprachen aus Jazz, Klassik und Pop, gemeinsam mit dem Gitarristen Mahan Miarab.

Elf Festspielwochen hat das Jahr, das auch mit einigen Überraschungen aufwartet. Keine Überraschung, aber hoch willkommen, sind Konzerte mit dem Festspielorchester und sinfonischer Musik und der Sängerin Barbara Hannigan am 24. Juni, mit der Akademie für Alte Musik Berlin am 29. Juni, mit Bachs h-Moll-Messe und dem Ensemble Continuum am 6. Juli, Bachs Leipziger Kantaten mit der Gaechinger Cantorey am 21. und 22 Juli.

 
 
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