Markgröningen Essensangebot wird ausgedehnt

Von Michaela Glemser
In der Kita Sudetenstraße in Markgröningen wird das Angebot zum Mittag ausgebaut Foto: Werner Kuhnle

Im Markgröninger Kindergarten Sudetenstraße dürfen mehr Kinder am Mittag warm essen.

Nur an den Kindertagesstätten mit Ganztagsbetreuung in der Schäferlaufstadt wird derzeit eine Essensversorgung von unterschiedlichen Caterern angeboten. Bei einer Betreuungszeit von mehr als sieben Stunden täglich, sind die Kommunen gesetzlich verpflichtet, den Kindern ein warmes Mittagsessen zu offerieren. Die Eltern, deren Kinder die Ganztagsbetreuung besuchen, müssen dieses Essensangebot auch annehmen.

Nachdem die neue Mensa in der Sudetenstraße in Betrieb gegangen ist, konnte auch in der benachbarten Kindertagesstätte eine Ganztagsbetreuung öffnen, die allerdings erst langsam über mehrere Jahre vollbesetzt werden soll, da aktuell einige der späteren Ganztagsplätze noch mit Kindern der Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten belegt sind. Diese wurden übergangsweise auch mit einem warmen Mittagessen mitversorgt.

Warmes Mittagessen gewünscht

In der jüngsten Gemeinderatssitzung teilte Heike Spörer vom Fachbereich Bildung, Kultur und Freizeit bei der Stadtverwaltung mit, dass eine Elternumfrage unter den derzeit 92 Kindern der Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten in der Sudetenstraße ergeben habe, dass sich 57 Prozent der Eltern, die den entsprechenden Fragebogen zurückgesendet hatten, ein warmes Mittagessen für ihre Kinder wünschen. Dies könnte über den Caterer der Mensa in der Sudetenstraße bezogen werden, ist jedoch mit zusätzlich Kosten unter anderem für weiteres Personal, Geschirranschaffungen und weiteren Ausgaben verbunden. Dennoch plädierten die Gemeindeverwaltung dafür, das warme Mittagessen ab dem aktuellen Kindergartenjahr auch für die Kinder der Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten in der Kindertagesstätte Sudetenstraße anzubieten.

Ein ähnliches Angebot im Kindergarten im Fliederweg lehnten die Vertreter der Verwaltung jedoch ab, da dort aufgrund der räumlichen Enge eine völlige Neuordnung der Kindertagesstätte vorgenommen werden müsste, um die Essensversorgung umsetzen zu können. Gemeinderätin Claudia Thannheimer verwies darauf, dass mit der Einführung der warmen Essensversorgung für die Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten in der Kindertagesstätte in der Sudetenstraße kein „Automatismus“ für die anderen Kindergärten in der Stadt verbunden sei.

„Wir müssen uns in den kommenden Jahren in Markgröningen auf unsere Pflichtaufgaben konzentrieren und die Essenversorgung in den Kindertageseinrichtungen der Stadt zunächst einmal genau überprüfen, bevor weitere Essensangebote für die Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten folgen“, betonte Thannheimer. Pedro Torres Fernandes dagegen verwies darauf, dass die ausgeweitete Essenversorgung kein Exklusivrecht für die Kindertagesstätte in der Sudetenstraße bleiben dürfe, sondern dies auch für andere Kindergärten in der Stadt geprüft werden müsse. Simeon Fleckhammer wiederum machte deutlich: „Wir kommen als Kommune unseren Pflichtaufgaben im Betreuungsbereich nur mit Mühe nach und schaffen jetzt Angebote im freiwilligen Bereich. Dies erzeugt ein Ungleichgewicht bei unseren Kindertagesstätten, denn wir werden die zusätzliche Essensversorgung nicht in allen Kindergärten anbieten können.“ Fleckhammer votierte gegen das erweiterte Mittagessen im Kindergarten in der Sudetenstraße, während die Ratsmehrheit dafür stimmte.

Warmes Essen wird teurer

Zugleich hoben die Markgröninger Gemeinderäte den Essenspreis für das warme Mittagessen in den Kindertagesstätten auf fünf Euro an. Die Ratsmitglieder machten jedoch deutlich, dass diese Erhöhung ausschließlich mit dem gestiegenen Abmangel der Stadt für das Essensangebot zu tun habe und nicht mit der Ausdehnung des warmen Mittagessens auf die Kinder in der Betreuung mit verlängerten Öffnungszeiten in der Kindertagesstätte Sudetenstraße.

 
 
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