Die neue XXL-Produktion des Theaters unter der Dauseck feiert am 18. Februar Premiere im Möbelhaus Schmid‘s Domino in Sachsenheim. Eine satirische Revue mit dem Titel „Friedas Weltuntergang“ wird gegeben. Vorab luden die Theaterleute zu einem ersten kleinen Einblick in die aktuelle Probenarbeit in die Markgröninger Ludwig-Heyd-Schule.
Markgröningen „Friedas Weltuntergang“
Das Theater unter der Dauseck feiert am 18. Februar Premiere mit seiner neuen Produktion. Die Theaterleute haben bei den Proben einen Einblick in ihre Arbeit gegeben.
Entnervt hält sich die alte Dame die Ohren zu: „Ich wollt, es gäbe kein Morgen mehr. Es ist eine verkommene Welt“, resümiert sie wütend. Körperliche Beschwerden, Mietschulden und ein drohender Umzug ins Altersheim machen Frieda (gespielt von Barbara Scheyda) das Leben schwer. Trost findet sie nur bei ihrem kleinen Vogel, der ebenfalls den Namen Frieda trägt. Ihm klagt sie all ihr Leid, während fiktive Stimmen um sie herum sie quälen: Ihre Allmachtsfantasie verselbstständigt sich schließlich und so wünscht sie sich, dass ein Komet die Erde zerschmettern und die Menschheit ausrotten soll.
Komet auf Kollisionskurs
So ernst hat sie das mit dem Weltuntergang allerdings gar nicht gemeint, aber nun scheint er unaufhaltsam. Regisseur Walter Menzlaw nahm das Weltuntergangsstück des österreichischen Schriftstellers Jura Soyfer aus dem Jahr 1936 als Vorlage: „Das trage ich schon 35 Jahre mit mir herum, wollte das immer schon machen,“ erzählt er.
Jetzt hat er die bissige politische Satire, die die Menschheit vor der Apokalypse zeigt, rundherum bearbeitet sowie aktualisiert. Herausgekommen ist eine schwarze aberwitzige Komödie über die Welt und die tagtäglichen großen und kleinen Katastrophen. Bei Jura Soyfer dreht sich das Geschehen um einen Kometen, der auf Kollisionskurs mit der Erde ist. Frieda und ihr Vogel kommen nur in einer Szene vor, waren aber für Walter Menzlaw der Schlüssel zu seiner Inszenierung: „Ich wollte nicht, dass der Kosmos die Ursache des Geschehens ist, sondern es sollte eine Person darin verwickelt sein.“
Neben einem Professor, der die Welt ebenfalls noch retten will, ist Frieda für das Theaterstück namensgebend und Hauptfigur. Aus dem ursprünglich eher als Nummernprogramm angelegten Stück entstand eine satirische Revue. Von den Theaterleuten angekündigt als schwungvolles Stück mit grotesken Szenen, schrägen Figuren und Musik. Eine erste Melodie erklingt gleich zu Beginn. Es sind einfache Lieder, die Melodien selbst entwickelt ausgehend vom Sprechgesang: „Meistens ist es in Moll“, erklärt Walter Menzlaw. Da diese Tonarten vom Charakter her als düster und dunkel gelten, passen sie hervorragend zu einem Weltuntergangsszenario. Als besonderes Musikstück im Theaterstück hebt Walter Menzlaw noch den Kometen-Rap hervor, der am Anfang sowie am Schluss erklingt.
Erstmals steht dem Ensemble um Walter Menzlaw bei „Friedas Weltuntergang“ durchgängig eine Regie-Assistentin zur Verfügung. Martina Jakobi betreut das Textbuch, gibt Feedbacks und souffliert während der Probe, wenn die Dialoge bei den Darstellerinnen und Darstellern noch nicht ganz sitzen.
Seit November wird geprobt
Im November begannen die Proben mit einer Wochenend-Werkstatt, in der Ideen gesammelt wurden: „Wir haben alle möglichen Texte gelesen, die mit Weltuntergang zu tun haben und haben Improvisationen gemacht“, erinnert sich Menzlaw. Diese Interaktion mit dem Ensemble ist schon seit 40 Jahren sein Arbeitsstil: „Ich arbeite immer mit den Schauspielern zusammen“. Er versteht sich als jemand, der Schauspieltheater macht und kein Regietheater.
Voll des Lobes ist er für die Amateurtruppe, die hochmotiviert ist. Zusätzlich muss das sechsköpfige Ensemble auf der Bühne schnell sein, denn es gilt mehrere Rollen zu verkörpern – schnelles Umziehen sowie schnelles Hineinversetzen in die jeweils aktuelle Figur sind gefordert und wie die Umsetzung all dessen gelingt, kann das Publikum bei der Premiere am Sonntag, den 18. Februar sowie den neun Folgevorstellungen herausfinden.