„Und von allen Sportarten die es gibt, musste es ausgerechnet Hockey sein?“ – Wolfgang Mildes Frage an eine Europameisterin brachte nicht nur das Publikum zum Lachen: Ja, musste es, bestätigte Rebecca Götz schmunzelnd, immerhin liegt die Leidenschaft für Hockey bei ihr schon in der Familie.
Markgröninger Keltertalk „Den Gästen die Zunge lupfen“
Zum siebten Mal füllte Wolfgang Milde für seinen Talk die Markgröninger Kelter.
Die Gäste sind illuster
Den Gästen die „Zunge zu lupfen“, das war auch dieses Jahr das Ziel des Moderators und früherem Schäferlaufsprechers Wolfgang Milde, der inzwischen schon zum siebten Mal seine Gäste vor dem Weinfass der Markgröninger Kelter empfing. Und die Gäste sind dabei bewusst illuster: „Es müssen ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sein, damit das Publikum Überraschendes erfährt“, ist Milde überzeugt. Ruderweltmeister, Prinzen, Landräte und Bäckermeister waren schon zu Gast, nun kamen die Europameisterin im Feldhockey U18, Rebecca Götz, die Fleischsommelière Gabi Lenz, Geschäftsführerin der Metzgerei Bock in Unterriexingen und Klinikgeschäftsführer Olaf Sporys von der Orthopädische Klinik einschließlich der Ortema hinzu. Die ehemalige Markgröninger Weinkönigin Andrea Ritz war auch dieses Mal, wie jedes Jahr, dabei.
Manches „Aha“-Erlebnis war dabei vorprogrammiert, etwa wenn Geschäftsführer Sporys berichtete, dass ein Hockeyspieler, der bei ihnen eine Orthese erhielt anstatt wegen seines Kreuzbandrisses operiert zu werden, nun sogar noch die Silbermedaille erringen konnte. Normalerweise geht das nach einer solchen Verletzung nicht mehr. „Das wusste ich auch noch nicht“, wurde im Publikum mehr als einmal gemurmelt.
Bewirtet wurde das Publikum in der vollen Kelter dabei vom Musikverein mit Wein und Keltervesper, musikalisch wurde der Abend von der kleinen Besetzung der Stadtkapelle begleitet.
Zum Wein hatte der Moderator auch gleich Fragen: Warum die geografische Angabe auf Weinen nicht mehr aufs Etikett komme? Und, natürlich: Wie wird der Wein in diesem Jahr?
Weltmeisterin zu Gast
Weltmeisterin Götz erzählte von ihrem Finalspiel, als sie bei Gleichstand fürs Penalty-Schießen ins Tor kam, sich noch mit ihrem Trainer mental vorbereitete – und den Sieg erst realisierte, als die Teamkameradinnen jubelnd auf sie zustürmten. Auf Mildes Nachfrage musste sie aber zugeben, dass auf den Titel nicht das Millionen-Vermögen folgte, wie beim Männerfußball.
Klinikleiter Sporys, der sich als meistoperiertes Belegschaftsmitglied outete, erklärte, dass sein Haus doch eher wenig mit der „Schwarzwaldklinik“ gemein habe – hier steht der Teamgeist im Vordergrund. 720 Mitarbeiter hat er, 12 Operationssäle, 209 Betten und 10.000 stationäre Patienten. Wie man sich das denn vorstellen dürfe, hakte Milde gleich nach – die Patienten sind pro Jahr, klärte Sporys ihn auf.
„In Süddeutschland haben wir eine Auswahl an Wurst, die gibt es sonst kaum auf der Welt“, konnte man von Fleischsommelière Lenz erfahren, die in ihrer mehrwöchigen Sommelière-Ausbildung noch einiges zu ihrer langjährigen Erfahrung im Familienunternehmen dazulernen konnte – noch bessere Verwertung und andere Schnitttechniken. Lernen konnte man wiederum von ihr, wie man den perfekten Zwiebelrostbraten zubereitet – angefangen beim Abhängen des Fleisches.
Informationen fröhlich verpacken
Kurz, humorvoll und informativ beschreibt Moderator Milde in der Pause sein Konzept, bevor er sich seinen nächsten Gast vornimmt. „Man kann Informationen ja fröhlich verpacken“ – ganz nebenbei lernten die Besucher so etwas dazu: Die Orthopädische Klinik kenne wohl jeder in Markgröningen, so Milde, aber doch kann man immer noch etwas darüber lernen. Etwa dass es, wie der Klinikleiter erklärte, mit Gründung 1841 eine der ältesten orthopädischen Einrichtungen in Deutschland ist.
In Vorgesprächen umreißt der Moderator vor dem Abend in der Kelter mit seinen Gästen die Themen, auch Bereiche, die eventuell nicht in die Öffentlichkeit sollen. Dass Landrat Dietmar Allgaier da im vergangenen Jahr zur Klarinette griff und mit dem Musikverein musizierte, war für ihn ein Highlight der Reihe. Und die Gäste für nächstes Jahr? Ein paar Namen habe er schon im Kopf, gibt Milde zu, Andeutungen will er aber keine machen: „Die wissen es selber noch nicht.“