Mediation startet Bosch AS: Nächster Vermittlungsversuch

Von Frank Ruppert
Um die Zukunft des Bosch-AS-Werks in Bietigheim wird weiter gerungen.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Betriebsrat und Unternehmen verhandeln erneut wegen Werk in Bietigheim.

Der Streit um die angekündigte Schließung der Bosch-Produktion in Bietigheim zwischen Betriebsrat, IG Metall und Bosch Automotive Steering (AS) geht weiter. Bei einem Termin vor dem Landesarbeitsgericht Mitte Dezember war in einem Vergleich eine Mediation vereinbart worden. Auf diesem Weg soll versucht werden, die widerstreitenden Interessen – auf der einen Seite die Schließung der Produktion und auf der anderen Seite die von Arbeitnehmern geforderte Transformation des Standorts –  doch noch unter einen Hut zu bringen. Diese Mediation durch den Direktor des Arbeitsgerichts Heilbronn startet an diesem Donnerstag. Bis Ende Januar gibt zwei weitere Termine der Mediation. Sechs Stunden sind für die Gespräche  im Werk jeweils angesetzt.

„Wir sind überzeugt, dass die Verhandlungen nur mit professioneller Unterstützung erfolgreich sein werden. Daher haben wir uns mit der Arbeitnehmervertretung darauf verständigt, es zunächst mit moderierten Gesprächen zu versuchen, bevor wir gegebenenfalls in eine Einigungsstelle gehen“, erklärt Sprecherin Julia Naidu für Bosch AS. Die Arbeitgeberseite hofft, dass damit nun wieder Bewegung in die Verhandlungen kommt und die Moderation dabei hilft, zügig eine Basis für eine Übereinkunft zu finden: „Damit streben wir an, schnell Klarheit für unsere Beschäftigten zu schaffen.“

Betriebsratschef Vincenzo Basile, der ebenso an den Gesprächen teilnehmen wird wie der Geschäftsführer der IG Metall Ludwigsburg/Waiblingen Matthias Fuchs, ein Rechtsanwalt und weitere Betriebsräte, hofft darauf, dass Lösungen „im Sinne aller Mitarbeiter erarbeitet werden“. Basile will unbedingt die vollständige Schließung der Produktion verhindern. Er hofft außerdem, dass „die Geschäftsführung ernsthaft verhandelt über das Ob der vollständigen Beendigung der Produktion am Standort und sich ernsthaft mit dem Zukunftskonzept von Betriebsrat und IG Metall auseinandersetzt“.

Scheitern die Gespräche, schließt sich laut Vergleich direkt ein Einigungsstellenverfahren über einen Interessenausgleich und Sozialplan an.

 
 
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