Ein Bund an Gesetzesvorschriften, einen Schuss politischer Ziele, einen gehäuften Esslöffel an Elternwünschen, einen Cocktail an DGE-Standards und schließlich ein Quäntchen Glück, dass es den Schülern schmeckt“ – das sind die Zutaten des kommunalen Verpflegungskonzepts für Kindertageseinrichtungen und Schulen, das dem Bönnigheimer Gemeinderat am vergangenen Freitag vorgestellt wurde. Da die Stadt sich entschlossen hat, die Mensa im Schulzentrum nicht selber zu betreiben, wird nun ein Caterer gesucht, der die Versorgung im Sinne der Konzeption übernimmt. So wurde nun nach einer vorausgegangenen Analysephase die Verpflegungskonzeption und Ausschreibungskonzeption beschlossen.
Mensaessen in Bönnigheim Hohe Anforderungen ans künftige Mensaessen
Der Gemeinderat beschließt ein Konzept für die Verpflegung in Schulen und Kitas. Ein Caterer sollte ein breites Angebot bieten.
Essen soll sich an Qualitätsstandards orientieren
Gesundheitsfördernd soll das Angebot an Speisen sein, orientiert an den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Ebenso soll das Essen ein nachhaltiges Verhalten ermöglichen: weniger Verpackungsmüll, weniger Fleisch, ein Anteil soll Bio-Qualität haben. Und schließlich soll es für Eltern als auch den Träger bezahlbar bleiben.
Für die Mensa des Schulzentrums, das Familienzentrum im Schlossfeld bestehend aus Krippe und Kindergarten, die Kita Hofen, die Villa Kunterbunt, die drei kirchlichen Kindertagesstätten und optional die Grundschule Erligheim-Hofen ginge es um bis zu insgesamt 400 Essen täglich.
Grundsätzlich sollen zwei Menülinien angeboten werden: einmal Mischkost und einmal rein vegetarisch. Nach den Empfehlungen der DGE umfasst das Menü ein Hauptgericht – Fleisch, Fisch oder einen vegetarischen Fleischersatz – sowie eine Stärke- und eine Gemüsekomponente, die mindestens zweimal pro Woche als Rohkost oder Salat angeboten wird. Der Nachtisch besteht aus Obst oder Milchprodukten.
In den Kitas sehe eine Woche in der Menülinie „Mischkost“ dann an einem Tag Fleisch und an einem anderen Fisch vor. An diesen Tagen gebe es in der vegetarischen Menülinie eine Ersatzkomponente. An den drei restlichen Tagen gebe es in beiden Menülinien vegetarische Kost als Hauptgang. Als Nachtisch gebe es an drei Tagen Obst und an zweien Milchprodukte. Ein Obstkorb bildet den Nachmittagssnack. An der Schulmensa sehe es ähnlich aus, allerdings ohne Nachmittagssnack. Der Caterer müsste auch für die Getränke zum Mittagessen sorgen, Sprudel aus Flaschen oder Tee. Eine zukünftige Ausstattung der Kitas mit Trinkbrunnen wurde im Gemeinderat auch vorgeschlagen.
Pausenverkauf aus der Mensa für den kleinen Hunger
Zudem soll ein Pausenverkauf aus der Mensa in der ersten und zweiten großen Pause eingerichtet werden. Belegte Brötchen und Laugengebäck, Alternativen für Vegetarier und Veganer sowie Getränke ohne Koffein sollen hier angeboten werden.
Mindestens 20 Prozent aller Speisen sollen zudem in Bio-Qualität sein. 30 Prozent sollen saisonales, frisches Obst und Gemüse sein. Nachhaltigkeit soll über den Einsatz von Fair-Trade-Produkten, Vermeidung von Verpackungsmüll, Verwendung von recycelbaren oder kompostierbaren Verpackungen sowie kontinuierlichem Monitoring der Reste erreicht werden.
Der Caterer muss zudem ein internetbasiertes Bestell- und Abrechnungssystem zur Verfügung stellen, in dem die Nutzer direkt bestellen können. Das soll auf Guthabenbasis möglich sein. Die Bezahlung könne dann sowohl bar als auch mit Karte erfolgen. Der Gemeinderat stimmte dem Konzept zu. Als nächstes steht die Ausschreibung an. Wegen dem Betrag, bei dem es bei dem Auftrag gehen würde, muss diese europaweit erfolgen.