Die Playoff-Reise der MHP Riesen Ludwigsburg ist vorbei. Die 69:76-Niederlage gegen Bayern München besiegelt das Ausscheiden im Viertelfinale. Trotz eines bärenstarken Kampfes reicht es am Ende nicht gegen den Sieger der Hauptrunde. Doch nicht nur für die Basketballer aus der Barockstadt ist damit Schluss: Für Trainer Josh King ist es das letzte Spiel an der Seitenlinie der Gelb-schwarzen, der US-Amerikaner wird nach der Partie auch sichtlich emotional. Trotz der Niederlage feiert er noch ein letztes Mal den Tränen nahe in der gelben Wand und stimmt die Sprechchöre sogar selbst an.
MHP Riesen Ludwigsburg Barockstädter verlieren die Serie nach einem großen Kampf
Trotz einer starken Leistung im vierten Spiel des Viertelfinals scheiden die Barockstädter aus den Playoffs aus.
Doch nicht nur nach der Partie kommen Emotionen auf. Mitte des dritten Viertel springt King wie ein HB-Männchen an der Seitenlinie rum und wird sogar so fuchsteufelswild, dass er sein Jackett auszieht, nachdem die Schiedsrichter ein Drei-Punkt-Foul an Deion Hammond nicht pfeifen – dafür bekommt er ein technisches Foul von den Unparteiischen gegen sich. Auch im Vorfeld dazu fiel die ein oder andere strittige Schiedsrichterentscheidungen eher zu Ungunsten der Gastgeber aus.
Doch daran liegt es am Ende nicht. Schon im ersten Viertel bringen sich die Riesen in eine schwierige Ausgangslage: Nur 24 Prozent ihrer Würfe (vier von 17) treffen sie im Auftaktabschnitt. Zweieinhalb Minuten dauert es für den ersten Treffer der Hausherren durch Yorman Polas Bartolo (2:4, 3.) , anschließend braucht es erneut drei Zeitumdrehungen für die nächsten Punkte – ein Dreier von Hammond zum 5:6 bringt Ludwigsburg ran. Die Bayern auf der Gegenseite zeigen sich zwar auch nicht von ihrer besten Seite und lassen von ihren 14 Versuchen die Hälfte liegen, doch finden sie immer die passende Antwort auf die sporadischen Riesen-Treffer. So etwa, als Vladimir Lucic einen Dreier von Jacob Patrick sofort mit einem eigenen beantwortet und auf 17:9 stellt (10.).
Riesen arbeiten sich zurück
Auch zum Start des zweiten Abschnittes kommen die Barockstädter in keinen wirklichen Scoring-Flow, Elias Harris sorgt in der 11. Minute erstmals für einen zweistelligen Vorsprung der Gäste (22:11). Doch nach und nach fallen auch bei den Gastgebern die Bälle nicht auf den Ring, sondern durch, statt den 24 Prozent Quote zu Beginn steigern sich die Riesen auf 35 Prozent. So arbeiten sich die Schwaben wieder vom Defizit ran und stehen beim 34:40 nach dem zweiten Viertel mit dem gleichen Abstand da, wie davor – minus sechs.
Mit dieser Energie kommen die Riesen aus der Halbzeitpause, jede positive Aktion wird von dem Großteil der 3452 Fans in der MHP-Arena frenetisch bejubelt. Mehrfach hat Ludwigsburg die Chance, das Spiel auszugleichen: Eddy Edigin verpasst nach einem Foul beim Wurf den Freiwurf, es wäre das 45:45 in der 25. Minute gewesen. Auch im Schlussviertel kriegen die Riesen ihre Chancen, Jaren Lewis und Desure Buie verpassen binnen weniger Sekunden zwei Dreier zum 63:63 (33.).
Auch in der Schlussphase macht die Qualität der Bayern den Unterschied. Wo bei den Riesen die tiefen Würfe nicht fallen und die Nerven versagen, machen die Münchner – allen voran Carsen Edwards – diese Chancen rein. So halten die Männer aus dem Freistaat den Vorsprung und retten ihn über die Zeit. Edwards Dreier zum 76:69 45 Sekunden vor Schluss ist der Stich ins Ludwigsburger Herz und die Entscheidung.