MHP Riesen Ludwigsburg Barockstädter vor „schwerstem und einfachstem Spiel“

Von Niklas Braiger
Justin Simon (am Ball) ist nach zwei Jahren wieder zurück in Ludwigsburg und erwartet jetzt Bayern München. Foto: Ralf Poller/Avanti

Zum Auftakt der Basketball-Bundesliga müssen die MHP Riesen Ludwigsburg gleich gegen den amtierenden Meister Bayern München ran.

Fast schon in poetischer Manier startet die neue Basketball-Bundesliga-Saison für die MHP Riesen Ludwigsburg so, wie die letzte geendet hat: mit einem Spiel gegen den FC Bayern München. Am Sonntag (18 Uhr) gehen die Gelb-Schwarzen mit ihrem Trainer-Rückkehrer John Patrick gegen den amtierenden Meister in die Spielzeit 2024/25 und haben mit den Gästen noch ein Hühnchen zu rupfen. Denn die Bayern sorgten mit dem 3:1-Serien-Sieg im Playoff-Viertelfinale für das vorzeitige Ende der Riesen-Saison.

Patricks Batterie ist wieder voll

Auch jetzt zum Auftakt der neuen Spielzeit gastieren die Münchner wieder im Ländle, seit dem letzten Aufeinandertreffen hat sich aber einiges getan. Inzwischen ist Patrick nach zweijähriger Abstinenz wieder zurück aus Japan und hat den Trainerjob von Josh King übernommen. „Japan war super und hat Spaß gemacht. Es war eine große Show, aber wir haben nur ein Mal pro Woche trainiert. Das ist eine Marketingmaschine. Hier ist es anders, es ist kein Relaxing erlaubt. Meine Batterie ist voll“, erzählt der 56-jährige Coach.

Dazu ist der Kader, mit dem er arbeitet, komplett neu zusammengestellt. Neben den Rückkehrern Jonas Wohlfarth-Bottermann und Justin Simon sind einige junge Spieler mit im Kader. Ezra Mañjon, Kevin Cross, Brandon Tischler (alle Jahrgang 2000) und Joel Scott (Jahrgang 2001) drücken den Altersschnitt nach unten. „Wir haben Talent, etwas zu erreichen“, ist sich Patrick sicher, der erfahrene Yorman Polas Bartolo ergänzt: „Die neuen Spieler sind bereit und wollen zeigen, dass sie in diese Liga gehörten. Sie bringen viel Energie.“

Polas Bartolo bleibt Spielführer

Was als Konstante gleich geblieben ist, ist der Kapitän, der die Schwaben am Sonntag anführen wird: Polas Bartolo ist auch von Patrick als Spielführer bestätigt worden, nachdem er bereits unter Josh King das Amt bekleidet hatte. „Für mich ist es eine Ehre. Ich bin bereit, meine Erfahrung zu vermitteln“, sagt der Deutsch-Kubaner, der in seine vierte Saison mit den Riesen geht. Auch sein Coach bestätigt: „Jeder, der ihn auf dem Parkett gesehen hat in den letzten Spielzeiten weiß, warum er Kapitän ist. Er hat ein Standing“, lobt Patrick den dreimaligen besten Verteidiger der Bundesliga.

Dass die Bayern direkt der erste Gegner sind, ist Fluch und Segen zugleich. „Es ist das schwerste und einfachste Spiel. Die Münchner haben einzelne Spieler, die mehr als unsere gesamte Mannschaft verdienen und Superstars überall“, erklärt Patrick. Doch einen großen Vorteil haben die Riesen, sie können ihre Gäste bereits ein Mal genaustens unter die Lupe nehmen. Der FCB startete nämlich bereits am Freitag in die Saison und gewann gegen die Niners Chemnitz mit 73:59. „Wir wollen alles geben. Unser Ziel ist, unsere Fans stolz zu machen. Und wer weiß: Wir können gewinnen, aber niemand würde sagen, dass wir Favoriten sind. In dem Sinne ist es ein einfaches Spiel.“

Trainer gibt kein klares Ziel aus

Auch das Ziel für die Saison steht: „Wir wollen die Playoffs erreichen, auch international. Wir wollen in die Top vier, also das Übliche“, sagt Polas Bartolo schmunzelnd. Patrick hingegen macht klar: „Wir haben bis jetzt nie ein Ziel. Jede Mannschaft spielt, um top zu sein. Wir wollen realistisch sein und müssen mit der neuen, jungen Mannschaft ein paar Schritte machen. Aber ich sehe, dass die Jungs sehr hart arbeiten.“ Besonders die Arbeit in der Defensive gefällt dem US-Amerikaner nach der Vorbereitung. „Es wird dauern, bis wir wissen, wo wir stehen“, sagt der Trainer im Hinblick auf den jungen Kader und die BBL-Neulinge.

 
 
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