MHP Riesen Ludwigsburg Bonn verteidigt seinen Heimnimbus

Von Michael Nachreiner
Leon Kratzer (von rechts) hatte nicht nur die Lufthoheit beim Rebound wie hier gegen Jhonathan Dunn und Justin Johnson. Bonns Center war einer der auffälligsten Akteure auf dem Parkett im Telekom-Dome. Foto: Eibner-Pressefoto/Joerg Nieberga

Die Baskets gewinnen gegen die MHP Riesen Ludwigsburg mit 91:75 und bleiben in der Bundesliga im Telekom-Dome ungeschlagen.

Zwei Serien haben am Mittwochabend Bestand gehabt. Die MHP Riesen Ludwigsburg haben ihr drittes Spiel in Folge in der Basketball-Bundesliga verloren und damit weiter Boden auf den vierten Platz verloren, der in der ersten Runde der Playoffs das Heimrecht bedeutet. Die Mannschaft von Trainer Josh King unterlag bei den Telekom Baskets Bonn mit 75:91. Durch den Erfolg blieb das Team aus der ehemaligen Bundeshauptstadt in der Liga im heimischen Telekom-Dome ungeschlagen – und übernahm wieder die Tabellenführung.

Ein Leckerbissen für die Zuschauer vor den Bildschirmen und die 5620 Fans in der Halle war das Duell der Riesen in Bonn allerdings nicht. Lange Zeit leisteten sich beide Mannschaften zu viele Fehler, die immer wieder zu Ballverlusten führten. Am Ende standen bei den Bonnern 17, bei den Ludwigsburgern sogar 20 Turnover zu Buche.

Shorts bleibt blass in Hälfte eins

„Wir müssen TJ Shorts an die Kette legen“, forderte Riesen-Trainer King vor der Partie. Frei nach dem Motto: Soll ein anderer Bonner seine Mannschaft schlagen, nicht aber der effektivste Spieler der Bundesliga, Topscorer der Gastgeber und der heißeste Anwärter auf die Auszeichnung als wertvollster Spieler (MVP) der Bundesliga. Dies gelang in der ersten Halbzeit beinahe perfekt. Dem nur 1,75 Meter großen US-Guard in Diensten der Baskets gelangen erst 67 Sekunden vor der Halbzeitpause seine ersten beiden Punkte – von der Freiwurflinie. Aus dem Spiel heraus bekam Shorts keine guten Abschlüsse, nahm auch nur drei Würfe aus dem Feld in der ersten Halbzeit.

An seiner Stelle übernahmen Nationalmannschaftscenter Leon Kratzer, der mit 14 Punkten der Mann der ersten Halbzeit war, und Collin Malcolm, der im zweiten Viertel viel Verantwortung übernahm und acht seiner elf Zähler erzielte. Nach dem Seitenwechsel sprang dann zunächst Javontae Hawkins in die Bresche, der im dritten Viertel acht seiner 15 Punkte erzielte.

Doch in den letzten gut 60 Sekunden dieses dritten Abschnitts platzte bei Shorts der Knoten, nachdem er in der Halbzeitpause seine Schuhe gewechselt hatte. Erst versenkte er einen Korbleger, dann einen Dreier mit Foul – den Freiwurf vergab er allerdings – und zum Abschluss noch mal einen Wurf aus der Mitteldistanz. Mit diesen sieben Zählern in Folge brachte er die Bonner von 55:60 auf 62:60 in Führung.

7:0-Lauf im Schlussabschnitt

Nachdem dann zu Beginn des Schlussdurchgangs Karsten Tadda, Hawkins und Kratzer noch mal sieben Punkte zum 69:60 folgen ließen, waren die Gastgeber endgültig auf der Siegerstraße. „Wir haben etwas gebraucht, um ins Spiel reinzukommen. Anfangs mussten wir etwas leiden“, analysiert Kratzer am Mikrofon von Magenta Sport nach der Partie. „Am Ende haben wir aber unser Ding dann durchgezogen.“ Und Jacob Patrick, der mit 14 Punkten eine neue persönliche Saisonbestleistung aufstellte, fordert: „Wir müssen bis zum Ende konstanter sein. Wir haben viele einfache Dinger liegen lassen, weil die Kommunikation immer wieder nicht gepasst hat.“

Während die Bonner sich im vierten Viertel beinahe in einen Rausch spielten – es klappte jeder Spielzug, und auch die Würfe fielen –, schienen die Ludwigsburger einzubrechen. An fehlender Kondition und Kraft lag es aber nicht, bestritt Patrick. „Ich kann zwar nur für mich sprechen. Aber ich hatte noch genügend Energie“, erklärt er.   Michael Nachreiner

 
 
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