Die MHP Riesen Ludwigsburg haben nicht nur die Fans, sondern vor allem auch Alexander Reil durch die gute Viertelfinalserie gegen den FC Bayern München versöhnlich gestimmt. Im Gespräch lässt der Vorsitzende des Basketball-Bundesligisten die Saison noch mal Revue passieren, nimmt Stellung zur Trennung von Trainer Josh King sowie seinen mutmaßlichen Nachfolger John Patrick und erklärt, wer auch in der neuen Saison das Trikot der Riesen trägt.
MHP Riesen Ludwigsburg Bundesligist steht vor nächstem Umbruch
Vier Spieler stehen in Ludwigsburg
Beim Saisonabschluss haben Sie die Spielzeit unter dem Strich als sportlich erfolgreich bezeichnet. Woran machen Sie das fest?
Wir haben die Playoffs erreicht. Und wir haben eine respektable Viertelfinalserie gegen München gespielt. Aber es gab auch Ausreißer nach unten. Von dem her sage ich: Wir sind zum Schluss über dem Strich gewesen mit der Qualifikation für die Playoffs, aber es war auch nicht alles gut im Laufe der Saison.
Was waren denn die Gründe für die Ausreißer nach unten?
Formulieren wir es anders herum: Was waren die Gründe für die gute Serie gegen München? Da hat die Mannschaft noch mal alles auf das Parkett gebracht – vor allem, was das Thema Einstellung und Wille angeht. Also kann man umgekehrt sagen, dass die Ausreißer nach unten auch dadurch bedingt waren, dass das in manchen Spielen nicht der Fall war.
Waren das auch die Gründe, dass Josh King keinen Anschlussvertrag als Trainer bekommen hat?
Gründe aufzuzählen, hört sich so negativ an. Er ist in große Fußstapfen getreten. Wir haben dennoch in der letzten Saison das Halbfinale erreicht und diese Spielzeit eben Platz acht. Trotzdem haben wir uns entschieden, den Vertrag nicht zu verlängern. Dafür gab es verschiedene Gründe, die eine Rolle gespielt haben. Es war unterm Strich sportlich zwar eine erfolgreiche Saison. Sie war aber auch anstrengend. Wir haben uns unheimlich schwer getan mit der Nachverpflichtung von Spielern. Es hat aber auch damit zu tun, was für Chancen sich eröffnet haben, welchen Trainer man bekommen kann.
Seitdem bekannt wurde, dass Josh Kings Zeit bei den Riesen im Sommer endet, pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass John Patrick zurückkehrt. Warum haben Sie diese Personalentscheidung noch nicht öffentlich gemacht?
Die Sache ist noch nicht hundertprozentig über die Bühne. Das liegt nicht an John Patrick oder an uns. Es sind ein paar formale Dinge zu berücksichtigen, auf die ich nicht näher eingehen kann. Aber ich bin optimistisch, dass wir in den nächsten zwei Wochen ganz klar wissen, wer bei uns Trainer ist.
Der neue Trainer wird wieder eigene Vorstellungen haben, wie der Kader aussieht. Gibt es überhaupt noch Spieler, die einen gültigen Vertrag für die neue Saison besitzen?
Einen Vertrag haben Jeff Roberson, Jacob Patrick, Yorman Polas Bartolo und auch Eddy Edigin – Letzterer allerdings mit einer Ausstiegsklausel. Und ich weiß, dass andere Vereine großes Interesse an ihm haben. Außerdem bleiben auch Dominykas Pleta und Lenny Anigbata.
Es wird also kein kompletter Umbruch. Ein Kern bleibt zusammen...
Ob man jetzt die Anzahl Kern nennen kann... Es ist am Ende doch wieder ein Umbruch. Das sind wir aber gewohnt. Denn wir sind ein Klub, bei dem das ein Stück weit das Schicksal ist. Wir leben davon, dass wir Spieler verpflichten, die noch nicht so bekannt sind. Und wenn die bei uns performen, haben wir ein Problem – allein aus finanziellen Gründen –, sie zu halten.
Und wie sieht es bei den anderen aus? Besteht das Interesse von Klubseite aus, den einen oder anderen zu halten?
Das entscheidet letztlich das neue Trainerteam. Deshalb ist es schwierig für mich, die Frage zu beantworten. Zudem haben nicht wirklich viele Spieler überperformt, sodass wir sagen, da legen wir viel Geld drauf, um ihn zu halten. Von den Ausländern sind es mit Silas Melson und Desure Buie vielleicht zwei, die ich gerne behalten wollte. Aber auch da weiß ich, dass es Angebote aus Europa gibt. Michael Nachreiner