MHP Riesen Ludwigsburg Die gelbe Krawatte ist zurück

Von Niklas Braiger
John Patrick (links) wird von Vorsitzenden Alexander Reil als neuer Cheftrainer der MHP Riesen Ludwigsburg vorgestellt. Der US-Amerikaner kehrt nach zwei Jahren in Japan zurück. Foto: /Oliver Bürkle

John Patrick wird neuer Headcoach der MHP Riesen Ludwigsburg. Nach zwei Jahren Abstinenz kommt er wieder in die Barockstadt. Dazu verkündet der Verein zwei weitere Neuzugänge.

Neun Jahre lang war John Patrick maßgeblich am großen Erfolg der MHP Riesen Ludwigsburg beteiligt. Der authentische Trainer mit der charakteristischen gelben Krawatte wurde mit den Barockstädtern von 2013 bis 2022 Trainer des Jahres in der Basketball-Bundesliga (2021), Trainer des Jahren in der Champions League (2018), sowie Drittplatzierter in der Königsklasse (2022). Nun kehrt Patrick wieder in seine alte Heimat zurück.

„Es geht mir gut, es ist sehr schön, wieder hier in Ludwigsburg zu sein“, sagt der 56-Jährige, auch im Hinblick auf seine Familie, mit der er nun nach zwei Jahren als Headcoach der Chiba Jets Funabashi in Japan zusammenwohnt. Der Kontakt zu seiner alten Liebe sei nie abgebrochen, erzählt er; mit dem ersten Vorsitzenden Alexander Reil sowie unter anderem seinem Vorgänger Josh King blieb er ständig in Verbindung. „Ich freue mich, dass wir nach zwei Jahren Pause wieder zusammenkommen“, betont auch Reil bei der gemeinsamen Pressekonferenz zur „Weichenstellung“ für die nächste Saison.

WoBo als Eckpfeiler in der Abwehr

Doch Patrick kommt nicht allein. Nach dem Abgang einiger Spieler wurden schnell neue Transfers in den Ring geworfen, die nun beide bestätigt wurde. Jonas Wohlfahrt-Bottermann – genannt WoBo –, der unter Patrick von 2019 bis 2022 im Ländle aktiv war, kehrt zurück. „Er ist einer, der für die Defense, insbesondere die Pick-and-Roll-Defense, ein Vorbild ist und war“, sagt der Coach über seinen neuen Veteranen. Einen zweiten gänzlich anderen Spieler kann der Verein verkünden: Brandon Tischler, der bisher bei den Löwen in Braunschweig unter Vertrag stand, hat den Weg in den Süden gefunden und schließt sich den Riesen an. „Brandon ist ein Spieler, der glaube ich, sehr gut in unser System passt. Er hat unglaubliches Potenzial“, sagt Patrick, der den Youngster bereits in der vergangenen Amtszeit an den Neckar locken wollte. Damals hatte der 23-Jährige aber noch einen laufenden Vertrag.

Mit den beiden Neuzugängen und dem altbekannten Gesicht an der Seitenlinie will Reil seinen Klub jetzt wieder auf Vordermann bringen. „Josh King hat in den zwei Jahren einen ordentlichen Job gemacht“, sagt der Vorsitzende und ergänzt: „Mit John Patrick haben wir einen Trainer, der über mehr Erfahrung verfügt, der natürlich auch noch mal ein ganz anderes Netzwerk zur Verfügung hat und der vor allem auch für diese Werte des Ludwigsburger Basketballs gestanden ist und in Zukunft auch wieder stehen wird.“

Hinzukommen sollen weitere Spieler, die der Verein entwickeln kann, allerdings bleiben auch Identifikationsfiguren wie etwa Yorman Polas Bartolo oder Jeff Roberson laut Reil Teil des Kaders. Der Zwei-Jahres-Vertrag von Patrick soll auch dabei helfen, neue Akteure an Land zu ziehen. „Die Basketball-Welt hat in den ganzen Jahren, in denen John Patrick hier gearbeitet hat, gesehen, wie viele Spieler entwickelt worden sind. Das spielt auch eine große Rolle“, meint Reil. Patrick bestätigt, dass er bereits von Agenten Anfragen bekommen hat.

Fiba-Cup und CL in der Schwebe

Ob der gebürtige Amerikaner in seiner ersten Saison in Ludwigsburg gleich wieder international spielen darf, ist noch unklar. „Die Chance, in der Champions League dabei zu sein, ist ein Prozent“, sagt Reil realistisch, da das Team als Achter der Bundesliga nur dann am Turnier teilnimmt, wenn andere besser platzierte Teams absagen. Allerdings gibt es dazu noch den Fiba-Cup, „da haben wir aber noch keine Entscheidung gefällt, ob wir teilnehmen oder nicht. Es gibt Argumente Pro und Contra, wir haben Zeit bis zum 20. Juni und das werden wir in aller Ruhe besprechen.“

Patrick fügt zur Teilnahme am vierthöchsten europäischen Wettbewerb hinzu: „Ich habe immer Spaß gehabt international zu spielen. Aber es macht nur Sinn, wenn zwei Dinge stimmen. Das ist einmal die Qualität und das Finanzielle. Wenn das nicht stimmt, ist es nur ein sehr teures Trainingslager.“

 
 
- Anzeige -