MHP Riesen Ludwigsburg Gallige Barockstädter Defensive bringt Auftaktsieg im Europe-Cup

Von Niklas Braiger
Der junge Dominykas Pleta (rechts) spielt gegen die Schotten stark und verzeichnet drei Blocks. Foto: Ralf Poller/Avanti

Wie schon in den bisherigen Bundesliga-Spielern bauen die Ludwigsburger auf die gute Abwehr. Der Angriff hingegen ist ausbaufähig beim 86:62-Sieg.

Drei Heimspiele, drei Heimsiege. Diese Bilanz haben die MHP Riesen Ludwigsburg allen voran ihrer starken Defensive zu verdanken. Die hält beim Auftakt im Fiba Europe Cup gegen die Caledonia Gladiators aus Schottland erneut dicht und lässt beim 86:62-Erfolg nur 19 von 51 Würfe (37,3 Prozent) aus dem Spiel zu. Auf der Gegenseite berauscht die Offensive die überschaubaren 1624 Zuschauer in der MHP-Arena über weiter Strecken der Partie hingegen nicht. „Es war ein Auf und Ab. Wir müssen geduldig sein mit Fehlern, wir haben einige Lay-Ups verpasst. Das ist Kopfsache“, sagt Coach John Patrick.

Das Spiel zeichnet sich bereits in der ersten Defensiv-Aktion der Riesen ab: Jacob Patrick sichert sich den Steal, Yorman Polas Bartolo vollendet den Konter mit den ersten Ludwigsburger Punkten. Es ist der erste von am Ende insgesamt 28 Turnovern der Gäste, den die Schwaben erzwingen. Die Gladiators hingegen brauchen zweieinhalb Minuten für die ersten Punkte aus dem Spiel, Tanner Stuckman versenkt einen Dreier zum 4:8, zuvor hatte Patrick Whelan schon per Freiwurf zum zwischenzeitlichen 1:4 getroffen.

Dreierquote ausbaufähig

Unter dem Korb fahren die Riesen eine enorm harte Gangart. Die Gladiators bleiben bis 45 Sekunden vor Viertel-Ende ohne verwerteten Zwei-Punkte-Wurf – sowohl weil die Barockstädter mit Fouls die Gäste im ersten Abschnitt gleich acht Mal an die Linie schicken, aber auch, weil es die Männer von der Insel immer wieder aus der Distanz probieren. Da sieht die Quote tatsächlich besser aus, als bei den Hausherren, zwei von sechs Würfen finden hier das Netz, bei den Gelb-schwarzen nur einer von neun.

Die Chancenverwertung lässt auch im weiteren Spiel zu Wünschen übrig. Im zweiten Viertel ist es nur ein getroffener Wurf jenseits der 6,75-Meter-Linie, dieses Mal immerhin bei nur vier Versuchen. Nach dem 28:18 durch Joel Scott (13.) ist der Wurm drin, es braucht vier Minuten, bis die Gastgeber wieder etwas zählbares aufs Brett kriegen: Jacob Patrick sorgt mit einem Fastbreak zum 30:21, sein Team hat in dem Zeitraum Glück, dass auch Caledonia vorne nicht wirklich durchkommt. Erst Ezra Manjon bringt den Rhythmus wieder zurück, sein Block und zwei schnelle Treffer sorgen dafür, dass die Riesen wieder in die Spur finden.

Auch die Youngster dürfen sich beweisen, Dominykas Pleta zahlt mit am Ende sechs Punkten und drei Blocks das Vertrauen und die 12:15 Minuten Spielzeit von John Patrick zurück. Auch Lenny Anigbata bringt derweil seine ersten beiden Profi-Punkte auf die Anzeigetafel. „Das war eine sehr krasse Erfahrung, dass John Patrick mir das Vertrauen gegeben hat. Ich würde sagen, ich habe gut gespielt, offensiv wie defensiv“, sagt das Eigengewächs über seine Performance. Auch Patrick findet: „Beide jungen Spieler haben es gut gemacht. Dominykas lernt gerade, wie Profi-Basketball ist.“

Scott macht den Deckel drauf

In der zweiten Hälfte ist es wieder Manjon, der aufdreht. Am Ende ist er mit 14 Punkten der zweitbeste Schütze der Barockstädter und hat maßgeblichen Anteil daran, dass seine Mannschaft im dritten Abschnitt zwischenzeitlich 21 Punkte in Front liegt (51:30, 26.). Auch hinten arbeitet er wie der Rest des Team stark. Ein Mal agiert er unglücklich gegen Kyle Jimenez, als er den Schotten im Gesicht trifft (22.). Der 26-Jährige verletzt sich am Ohr, muss in den Katakomben behandelt werden und kommt nicht mehr aufs Feld.

An Manjon vorbei kommt nur Joel Scott vorbei. Der 23-Jährige zaubert mit unter anderem zwei Dreiern zehn Punkte in Folge aufs Parkett und sorgt so mit dem 74:54 für die endgültige Entscheidung (34.), er kommt am Ende auf 17 Zähler. Bis zur Schlusssirene bauen die Riesen den Vorsprung noch auf 86:62 aus. „Joel Scott hat seine Preseason-Mentalität gefunden“, lobt Patrick den Forward.

 
 
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