MHP Riesen Ludwigsburg gewinnen auch in Würzburg Pflichtsieg trotz dürftiger Dreierquote

Von Andreas Eberle
Yorman Polas Bartolo (rechts) avancierte am Dienstagabend mit 16 Zählern zum Riesen-Topscorer. Hier behauptet er den Ball gegen Würzburgs Tyson Ward. ⇥ Foto: Heiko Becker/HMB Media

Yorman Polas Bartolo glänzt beim glanzlosen Ludwigsburger 82:72 in Würzburg.

„Wir sind frisch“ – John Patrick war vor dem David-gegen-Goliath-Duell bei s.Oliver Würzburg von der guten körperlichen Verfassung seiner MHP Riesen Ludwigsburg felsenfest überzeugt. Der erfahrene Trainer erstickte damit schon im Vorfeld Spekulationen im Keim, wonach seinem Team die intensiven 40 Derby-Minuten gegen Ulm noch in den Kochen stecken könnten – und verlangte eine ähnlich engagierte Vorstellung wie drei Tage zuvor in Neu-Ulm. Zumindest das Ergebnis und der Wille stimmten auch am Dienstagabend: Mit 82:72 setzte sich Ludwigsburg in dem Nachholspiel vom 19. Spieltag durch. Da Alba in Hamburg verlor, haben die Riesen an der Tabellenspitze gegenüber dem Verfolger aus Berlin nun vier Zähler Vorsprung.

Mit der Leistung seiner Mannschaft und speziell den Trefferquoten aus der Distanz – nur 12 der 46 Dreierwürfe (26 Prozent) waren erfolgreich – konnte Patrick dagegen nicht zufrieden sein. Auch Spielmacher und MVP-Kandidat Jaleen Smith kam wiederholt nicht so recht auf Touren. In der Crunchtime war der 26-jährige US-Amerikaner aber einmal mehr voll da und erzielte zwei wichtige Dreier, sodass er am Ende auf 13 Zähler kam. Damit knackte Smith zugleich die 400-Zähler-Marke, als dritter Korbjäger in dieser Bundesliga-Saison. Auch Guard-Kollege Jordan Hulls blieb trotz seiner elf Punkte unter seinen Möglichkeiten. Zum Topscorer avancierte Yorman Polas Bartolo mit 16 Zählern, gefolgt von Barry Brown (14). Ein weiteres Plus waren die nur sieben Ballverluste, die sich die Mannen in den gelben Trikots erlaubten – gegenüber 17 Turnovers der Würzburger.

Der Spitzenreiter aus der Barockstadt legte einen Traumstart hin und ging gleich mit 9:0 in Führung. Doch der Tabellen-13. wehrte sich und machte den Rückstand bis zur ersten Viertelpause (17:18) fast wieder wett. Mit fünf Zählern hintereinander zum 17:15 warf Jonas Weitzel die Unterfranken zwischenzeitlich sogar in Front – zum ersten und einzigen Mal in der Begegnung.

Auch im zweiten Viertel fehlte den Riesen die übliche Leichtigkeit. Die Dreierquote von 13 Prozent zur Pause war unterirdisch, nur weil die Gäste aus der Nahdistanz (79 Prozent) umso besser abschlossen, reicht es zu einer 39:31-Halbzeitführung, die die eigentlichen Kräfteverhältnisse zumindest ansatzweise widerspiegelten.

Die zweite Hälfte begann wie die erste – mit einem Ludwigsburger Lauf, diesmal mit acht Punkten am Stück, zum 31:47-Zwischenstand. Der Favorit hatte nun seinen Rhythmus gefunden, agierte konzentrierter und kam mit der Würzburger Zonenverteidigung besser zurecht.

Im Schlussviertel ließ Ludwigsburg im Gefühl des sicheren Sieges wieder nach, und die Hausherren kamen noch mal auf sieben Zähler heran. Am Ende stand aber dennoch der 22. Riesen-Erfolg im 24. Saisonduell. Am Sonntag (18 Uhr) trifft das Patrick-Ensemble erneut auf einen Gegner aus dem Fränkischen. Dann ist Medi Bayreuth in der MHP-Arena zu Gast.

 
 
- Anzeige -