MHP Riesen Ludwigsburg King-Team erlaubt Darüssafaka nur acht Punkte im zweiten Viertel

Von Michael Nachreiner
Justin Johnson traf in der Champions League bei Darüssafaka SK Istanbul ganz wichtige Dreier. Foto: Archiv/Baumann/Hansjürgen Britsch

Mit einer überragenden Defensive im zweiten Abschnitt legt Ludwigsburg in der Champions League den Grundstein für den 90:70-Sieg in Istanbul. Die Basketballer aus der Barockstadt bleiben damit auch im dritten Spiel in ihrer Vorrundengruppe ohne Niederlage.

Die MHP Riesen Ludwigsburg bleiben in der Gruppe E der Basketball-Champions-League das Maß der Dinge. Am Mittwochabend fertigte das Team von Trainer Josh King am Bosporus Darüssafaka SK Istanbul mit 90:70 ab. Es ist der dritte Sieg im dritten Hinrundenspiel der Vorrunde für die Barockstädter, die damit die Gruppe E souverän anführen.

Die Ludwigsburger entschieden die Partie schon im zweiten Viertel. Während sie in den ersten zehn Minuten noch massive Probleme mit den Centerspielern der Gastgeber um den Engländer Gabriel Olaseni hatten, die immer wieder unter dem Korb erfolgreich waren oder Verteidiger auf sich zogen, sodass die Schützen von draußen frei wurden, schaltete das Team von Trainer Josh King in Durchgang zwei vor allem defensiv mindestens einen Gang hoch. In den ersten sechs Minuten ließen sie keinen Korb der Istanbuler zu. Ihrerseits erzielten sie aber 19 Punkte. Durch den 19:0-Lauf setzten sie sich von 20:21 zu Beginn des zweiten Viertels bis auf 39:21 ab (17.).

„Nach dem ausgeglichenen ersten Viertel haben die Jungs den Türken keine einfachen Würfe mehr gegeben“, erklärt King. „Jeder hat für den anderen gekämpft. Und wenn man so etwas hat, hat man was Besonderes.“ Und Riesen-Guard Prentiss Hubb ergänzt: „Wir haben das, was wir uns vorgenommen hatten, umgesetzt – vom Anfang bis zum Ende.“ Außerdem ist Isaiah Whitehead überzeugt: „Wir wollten den Sieg einfach mehr.“

Zwar kamen die Gastgeber in den verbleibenden knapp vier Minuten offensiv wieder etwas besser ins Spiel. Doch von diesem Rückstand knabberten sie nur zwei Zähler ab. Beim Seitenwechsel führten die Ludwigsburger mit 45:29. Der Abschnitt ging mit 25:8 an die Gäste.

Im dritten Viertel tauschten beide Teams zunächst Körbe aus – mit leichten Vorteilen für die Istanbuler, die den Rückstand leicht verkürzten. Doch als es Mitte des Abschnitts beim 42:54 (25.) so aussah, als ob die Gastgeber wieder richtig in Reichweite der Ludwigsburger kommen würden, leisteten sie sich den einen oder anderen Aussetzer in der Verteidigung. Einmal kam Jeff Roberson komplett frei zum Korbleger, weil ihn sein Gegenspieler, der türkische Nationalspieler Erkan Osmani, aus den Augen verloren hatte. Dann verwertete Justin Johnson zwei Alley-Oop-Anspiele ohne jegliche Gegenwehr von Darüssafaka. Schon hatten sich die Ludwigsburger wieder auf 60:42 abgesetzt (27.). Diesen Vorsprung verteidigten die Gäste bis zum Ende des Viertels und gingen mit einer 66:50-Führung in die Pause.

Nachdem die Istanbuler zu Beginn des Schlussabschnitts durch sechs unbeantwortete Punkte in Folge von Olaseni, der mit 25 Zählern der beste Scorer der Partie wurde, und Wayne McCullough auf 56:69 verkürzt hatten, zerstörten Johnson und Whitehead mit zwei erfolgreichen Dreiern zum 72:56 alle Hoffnungen der türkischen Gastgeber auf eine Wende.

Presse ist kein Stolperstein

Zwar versuchten sie zwischenzeitlich, die Ludwigsburger mit einer Ganzfeldpresse noch einmal aus dem Konzept zu bringen. Doch zum einen waren die Guards der Riesen nur durch Fouls beim Ballvortrag vom Spielgerät zu trennen. Und zum anderen fanden die Barockstädter durch gute Ballstafetten stets den am besten postierten Mitspieler, der dann frei zum Abschluss kam, sobald sie die Presse geschlagen und den Ball in der Spielhälfte der Istanbuler hatten. Nach einem Korbleger von Jhonathan Dunn in der 36. Minute war der Vorsprung der Gäste sogar auf 20 Punkte angewachsen – 78:58.

MHP Riesen Ludwigsburg: Hubb (17), Whitehead (15), Johnson (15), Dunn (10), Roberson (9), Polas-Bartolo (8), Miller (7), Edigin (4), Hartmann (3), Jacob Patrick (2), Johannes Patrick, Bähre.

 
 
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