MHP Riesen Ludwigsburg King-Team feiert ein Schützenfest gegen Heidelberg

Von Michael Nachreiner
Sam Waardenburg (von links) streckt sich beim Reboundduell gegen Tim Coleman. Yorman Polas Bartolo hilft ihm. Foto: Avanti/Ralf Poller

Die MHP Riesen Ludwigsburg schlagen die MLP Academics mit 111:87. Ein 19:2-Lauf zu Beginn des zweiten Viertels sorgt für die Entscheidung.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben die zwei Wochen Länderspielpause nach der Niederlage im Halbfinale des Top-Four-Turniers um den BBL-Pokal genutzt. Sie wirkten viel stabiler als zuletzt, auch als die MLP Academics Heidelberg einen Rückstand verkürzten. „Wir waren vor allem gegen Ende des dritten und im vierten Viertel viel geduldiger, haben den Ball viel besser bewegt und dadurch Zeit von der Uhr genommen“, berichtet Riesen-Trainer Josh King. Am Ende setzten sich die Barockstädter souverän mit 111:87 durch.

Dass die 4000 Zuschauer in der ausverkauften MHP-Arena ein Schützenfest sehen würden, ließ sich schon in der Anfangsphase erahnen. Die ersten vier erfolgreichen Würfe waren allesamt Dreier. Für die Gastgeber trafen Yorman Polas Bartolo, Prentiss Hubb und Shonn Miller, für die Heidelberger Tim Coleman. Die schnelle 9:3-Führung (3.) bauten die Ludwigsburger über 17:8 (5.) auf 24:12 (7.) aus.

Diesen Vorsprung verteidigten die Barockstädter bis Mitte des zweiten Durchgangs. Dann kamen die Heidelberger angeführt von Bryan Griffin etwas auf. Der Center der Gäste versenkte erst einen Putback-Dunking über Sam Waardenburg, bei dem er im Sprung den Rebound sicherte und diesen direkt durch die Reuse stopfte, und zog wenige Augenblicke später mehreren Ludwigsburgern einen Scheitel, als er einen weiteren Dunking versenkte, bei dem er auch noch gefoult wurde. Die Gäste verkürzten auf 46:52 (19.).

Doch gerade, als das Spiel zu kippen drohte, nahm Jhonathan Dunn auch Griffin bei einem Konter aufs sogenannte Poster. Der Ludwigsburger Guard stopfte den Ball von oben durch die Reuse. Und Justin Johnson legte direkt einen Dreier zum 58:46 nach.

Nach dem Seitenwechsel gab es dann kein Halten mehr für die Ludwigsburger. Mit einem 19:2-Lauf zogen sie auf 78:51 davon (25.) – die Vorentscheidung.

„Wir kamen aus der Pause vollkommen unkonzentriert und ohne jeglichen Einsatz“, bemängelt Gästetrainer Joonas Iisalo. In der Folge stemmten sich zwar vor allem Coleman und in der Schlussphase auch Maximilian Ugrai gegen die Klatsche. Doch mehr als Ergebniskosmetik gelang den Heidelbergern nicht mehr.

Das Duell der beiden Neuzugänge vom anderen Ende der Welt, Waardenburg bei den Riesen und Jack McVeigh bei den Heidelbergern, ging mit leichten Vorteilen an den erfahreneren Forward der Gäste. Bis in die Schlussphase war McVeigh der beste Korbjäger der Gäste, wurde dann aber von Coleman abgelöst. Und auch insgesamt machte der Australier den etwas abgeklärteren Eindruck im Vergleich zum Neuseeländer in Diensten der Ludwigsburger. Dennoch zeigte sich King zufrieden mit dem Einstand von Waardenburg nach nur wenigen Trainingseinheiten. „Offensiv hat er uns einen kleinen Schub gegeben, hat einen wichtigen Wurf und seine Freiwürfe getroffen. Defensiv muss er aber noch aufholen“, erklärt der Riesen-Trainer. Und Waardenburg ergänzt: „Es fiel mir leicht reinzufinden. Ganz so groß sind die Unterschiede zum Basketball, wie er in Australien gespielt wird, nicht. Ich hatte die Körperlichkeit erwartet. Aber das Tempo ist viel höher, und man bewegt den Ball schneller.“ Besonders aufgefallen sind dem 24-Jährigen aber die Fans: „Die Zuschauer waren fantastisch.“  Michael Nachreiner

 
 
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