MHP Riesen Ludwigsburg King-Team kommt mit einem blauen Auge davon

Von Michael Nachreiner
Will Cherry (Mitte) ist beim Zug zum Korb nur von zwei Verteidigern der Hamburger zu stoppen. Foto: Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn

Bis zum Ende des dritten Viertels enteilen die MHP Riesen Ludwigsburg bei den Veolia Towers Hamburg bis auf 25 Punkte, siegen aber nur mit 83:77.

Josh King musste nach der Schlusssirene erst einmal tief durchatmen. Wieder haben die MHP Riesen Ludwigsburg phasenweise einen Gegner fast an die Wand gespielt. Doch wieder haben die Barockstädter einen großen Vorsprung verspielt. Am Ende zogen sie ihren Kopf gerade noch aus der Schlinge und kamen beim 83:77-Sieg bei den Veolia Towers Hamburg nach einer 25-Punkte-Führung mit einem blauen Auge davon, bei denen Jordan Davis nach einem Schlag auf das Handgelenk fehlte, dafür aber Ryan Taylor (Germani Brescia) – anders als Tommy Kuhse bei den Gästen – sein Debüt gab.

Neuntes Duell, neunter Sieg

Damit gingen die Schwaben auch im neunten Duell in der Bundesliga oder dem BBL-Pokal mit den Norddeutschen als Sieger vom Parkett. „Das war der dritte Sieg innerhalb von einer Woche. Drei Spiele in so kurzer Zeit sind allerdings auch eine Herausforderung. Wir waren am Ende etwas müde“, zieht King als Fazit. Sein Gegenüber Benka Barloschky ergänzt: „Wir hatten am Anfang zu viel Respekt und haben erst zu spät dagegengehalten. Die ersten 25 Minuten waren schlecht von uns, die letzten 15 dagegen gut.“

Anders als noch am Mittwoch beim 102:93-Heimsieg gegen Medi Bayreuth konzentrierten sich die Ludwigsburger von Anfang an auf die Defensive. Sie machten so viel Druck auf die Hamburger beim Ballvortrag, dass diese immer wieder gezwungen waren, aus ihren Systemen auszusteigen und zu improvisieren. Meist schon mit Ablauf der Wurfuhr mussten sie einen schlechten Wurf nehmen. Das resultierte in einer Quote aus dem Feld im ersten Viertel von gerade einmal 25 Prozent.

Da die Hamburger auf der anderen Seite des Spielfeldes den Ludwigsburger Scharfschützen Prentiss Hubb und Jhonathan Dunn oftmals zu viel Platz geben und da auch Riesen-Forward Justin Johnson gut aufgelegt war, setzten sich die Gäste Punkt um Punkt ab. Nach der 20:13-Führung zur ersten Viertelpause hatten sich die Riesen bis auf 31:19 abgesetzt (15.).

Diesen Vorsprung bauten sie nach dem Seitenwechsel durch einen 16:2-Lauf in den ersten vier Minuten in Viertel drei auf 60:36 aus. Knapp 45 Sekunden später war die Führung der Riesen beim 62:37 auf 25 Punkte angewachsen.

Doch angeführt von Harrison Cleary, den die Towers vom ProB-Kooperationspartner SC Rist Wedel mit Doppelspielrecht ausgeliehen hatten, verkürzten die Hamburger direkt wieder auf 42:62 (16.). Riesen-Coach King bat zur Auszeit und warnte seine Spieler: „Die Partie ist noch nicht gelaufen.“

Wie Recht er haben sollte. Zwar verteidigten die Gäste ihren Vorsprung bis zum Ende des dritten Viertels. Doch mit einem 10:0-Lauf verkürzten die Towers in den ersten gut vier Minuten nach der letzten Viertelpause auf 67:74. „Wir haben den Schalter umgelegt – aber zu spät“, erklärt Barloschky wehmütig. Und Johnson ergänzt am Mikrofon von Magenta Sport: „Basketball ist ein Spiel der Läufe. Wir haben ein paar Fehler gemacht, und die Hamburger Würfe getroffen.“

Riesen halten Towers auf Abstand

Näher als auf fünf Punkte haben die Ludwigsburger die Hamburger in der Schlussphase allerdings nicht mehr herankommen lassen. „Wenn das Spiel auf Messers Schneide steht in der Crunch Time, tut jeder Ballverlust und jeder vergebene Wurf richtig weh. Und wir hatten vielleicht in dieser Phase den einen oder anderen Fehler zu viel“, zieht Barloschky Bilanz.   Michael Nachreiner

 
 
- Anzeige -