MHP Riesen Ludwigsburg MBC behält gegen Riesen die Nase vorn

Von Michael Nachreiner
Will Cherry (links) übernahm auch schon in der Offensive Verantwortung. Foto: Eibner-Pressefoto/Eckehard Schulz

Weißenfels schlägt im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres 2022 Ludwigsburg mit 69:66. Der erst am Donnerstag verpflichtete Will Cherry überzeugt bei seinem Debüt für die Barockstädter.

Das war nichts für schwache Nerven: Nach dem Krimi gegen Ratiopharm Ulm ließen die MHP Riesen Ludwigsburg beim Systainics MBC in Weißenfels den nächsten Thriller folgen – doch dieses Mal mit dem besseren Ende für den Mitteldeutschen BC. Die Gastgeber setzten sich mit 69:66 durch.

Will Cherry, erst am Donnerstag als Neuzugang vorgestellt, lieferte ein gutes Debüt für die Riesen ab und deutete an, dass er in der Rolle des Denkers und Lenkers der Offensive der Barockstädter die bessere Alternative zu Isaiah Whitehead ist, solange Prentiss Hubb verletzt pausieren muss. Der 31-jährige US-Amerikaner konzentrierte sich zunächst vor allem auf defensive Aufgaben – mit der ersten Aktion forcierte er direkt einen Ballverlust der Weißenfelser. In der Folge musste er dann auch immer mehr Verantwortung in der Offensive übernehmen, weil die Partie für Whitehead schon fünf Minuten vor dem Ende aufgrund von Foulproblemen beendet war. Am Ende kam Cherry auf zehn Punkte sowie jeweils zwei Assists, Ballgewinne und Rebounds.

Die Niederlage der Riesen konnte aber auch der 31-Jährige nicht verhindern. Auch wenn die Gäste in den letzten rund 45 Sekunden alles unternahmen, um aus einem Vier-Punkte-Rückstand doch noch einen Sieg zu machen. Sie klauten beispielsweise den „Wölfen“ zweimal den Ball. Doch schlugen sie beim ersten Mal noch Kapital daraus – Jhonathan Dunn verwandelte zwei von drei Freiwürfen, nachdem er bei einem Dreier gefoult worden war –, blieben sie beim zweiten Ballgewinn ohne Punkte.

Letztlich behielten die Weißenfelser die Nase trotz dieser beiden Ballverluste vorn. „Ludwigsburg ist ein körperbetont spielendes und aggressives Team. Wir haben aber die ganze Zeit dagegengehalten“, erklärt MBC-Center Martin Breunig am Mikrofon von Magenta Sport. „Und wir haben vor allem als Team gespielt – offensiv und defensiv.“

Dass die Ludwigsburger überhaupt am Ende einem Rückstand hinterherlaufen mussten, hatten sie sich vor allem selbst zuzuschreiben. Von ihren zwölf Ballverlusten unterliefen ihnen sieben im Schlussviertel. Dadurch gaben die Gäste in der Stadthalle Weißenfels immer wieder den Vorsprung aus der Hand, wenn sie sich mal einen erarbeitet hatten.

Zu den Ballverlusten kam noch, dass die Riesen eiskalte Hände hatten. „Wir haben zu viele freie Würfe nicht getroffen“, analysiert Center Eddy Edigin. Aus dem Feld trafen die Ludwigsburger nur jeden dritten Wurf, von jenseits der 6,75-Meter-Linie sogar nur jeden zehnten.

Dass Justin Johnson das erste von drei verhängten Spielen Sperre nach der Rudelbildung gegen Ulm absaß, gegen die die Riesen-Verantwortlichen aber Einspruch eingelegt haben, war dagegen kaum ein Faktor. Edigin sprang in die Bresche und lieferte mit zehn Punkten und neun Rebounds das beste Spiel im Ludwigsburger Trikot ab.   Michael Nachreiner

 
 
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