Am drittletzten Spieltag der zweiten Gruppenphase machten die MHP Riesen bei zwei noch ausstehenden Spielen den Einzug ins Viertelfinale im Europe Cup bereits perfekt. Den Gruppensieg können sich die Riesen am 29. Januar mit einem Sieg in Fribourg sichern. Angeführt vom überragenden Yorman Polas Bartolo, der 24 Punkte erzielte, und dem ebenfalls hervorragend spielenden Johannes Patrick (12 Punkte) gewann das Team von Trainer John Patrick in Polen bei Anwil Wloclawek mit 92:84 und damit auch das vierte Spiel in der Gruppe N.
MHP Riesen Ludwigsburg Polas Bartolo führt sein Team ins Viertelfinale
Ludwigsburg gewinnt im Europe Cup bei Anwil Wloclawek mit 92:84 und stehen unter den besten Acht.
Grady und Jacob Patrick zurück
Vor allem das Schlussviertel ging dabei eindeutig an das Patrick-Team, das nach einem starken ersten Viertel im dritten Spielabschnitt, der mit 25:15 deutlich an Anwil ging, zwischendurch etwas gewackelt hatte und in Rückstand geraten war. Für Ludwigsburg war es innerhalb von sechs Tagen der dritte Sieg nach den Erfolgen im Europe Cup in Charleroi und in der Bundesliga gegen Bamberg. Bei den Gästen waren die zuletzt gegen Bamberg fehlenden Jacob Patrick (Sprunggelenk) und Kellan Grady (krank) wieder fit.
Anwil Wloclawek erwischte einen prima Start und legte eine 6:0-Führung hin. Gleich der erste Distanzwurf brachte durch Ryan Taylor drei Punkte. Das Team von Trainer Selcuk Erak kam häufig an die Freiwurflinie, erwies sich aber als wenig treffsicher. Die ersten vier Punkte für Ludwigsburg erzielte Johannes Patrick, der sich wieselflink gegen die gegnerische Defensive durchsetzte und zweimal den Ball im Korb versenkte. Der 23-jährige Sohn des Trainers lieferte im Verlauf mit hohen Spielanteilen eine hervorragende Partie ab.
Gastgeber ohne Ideen
Mit einem 9:0-Lauf zum 9:7 holten sich die Riesen die erste Führung im Spiel, zu der Hunter Maldonado mit dem ersten Dreier der Gäste beitrug. Die Polen agierten im Angriff ideenlos, blieben durch drei verwandelte Dreierwürfe gegen die Riesen, die die Spielkontrolle übernommen hatten, aber ergebnismäßig dran. Im zweiten Viertel gaben die Riesen zunächst eine Sechs-Punkte-Führung aus der Hand.
Wloclawek brachte mehr Emotionen in die Partie und ging beim 32:30 wieder in Führung. Die Gäste fanden aber wieder in die Spur. Sie holten einige Rebounds unterm gegnerischen Korb, die sie nutzten, oder bekamen dabei durch plumpe Fouls der Polen häufig Freiwürfe. Die Riesen verschafften sich mit einer engagierten Leistung bis zur Halbzeit ein kleines Polster, das allerdings komfortabler hätte ausfallen können, aber in der letzten Minute ließen Polas Bartolo und Joel Scott zwei Freiwurfgelegenheiten aus. Mit neun Punkten Differenz entschied Wloclawek das dritte Viertel.
Angefeuert vom Publikum erkämpften sich die Gastgeber auch dank einer weiterhin hohen Dreier-Quote und wesentlich verbesserten Leistung bei den Rebounds unter beiden Körben nach 30 Minuten eine 65:60-Führung. Die bauten sie zu Beginn des Schlussviertels auf acht Punkte aus, aber Johannes Patrick und Polas Bartolo brachten ihr Team mit zwei verwandelten Dreierwürfen wieder heran.
Entscheidung durch den Kapitän
Mit einem weiteren 7:0-Lauf holte sich Ludwigsburg beim 75:73 wieder die Führung zurück. Die verteidigten sie gegen mehr und mehr resignierende Gastgeber und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus. Mit seinem 24. Punkte zum 87:80 machte Polas Bartolo eineinhalb Minuten vor Schluss den Viertelfinaleinzug der MHP Riesen praktisch perfekt. Claus Pfitzer