MHP Riesen Ludwigsburg Prentiss Hubb führt die Riesen zum 89:86-Sieg in Würzburg

Von Michael Nachreiner
Prentiss Hubb (rechts) hat bei den Würzburg Baskets in der Crunch Time die Verantwortung übernommen. Foto: Eibner-Pressefoto/Becker

Der Guard übernimmt am Ende viel Verantwortung. Die besten Ludwigsburger sind beim Bundesligaduell aber Johnson und Miller, die sieben Offensivrebounds holen.

Die Trauben können für Jacob Patrick nicht hoch genug hängen. „Das Ziel ist, irgendwann in der Euroleague zu spielen. Außerdem ist es ein Traum, den Sprung in die NBA zu schaffen“, sagt der Flügelspieler der MHP Riesen Ludwigsburg gegenüber Stefan Koch von Magenta Sport, der in dieser Saison in der Basketball-Bundesliga durchschnittlich 7,3 Punkte erzielt und eine Dreierquote von 52,9 Prozent aufweist.

Der Lohn war die Berufung in die deutsche Nationalmannschaft für die WM-Qualifikationsspiele Mitte November. „Ich war schon überrascht, als der Anruf von Bundestrainer Gordon Herbert kam, denn zuletzt hatten wir nicht so viel Kontakt. Wir haben aber schon vor längerer Zeit geredet, dass ich mal bei einem Lehrgang dabei sein werde“, erzählt der 18-Jährige, der sich trotz der doppelten Staatsangehörigkeit – er hat auch einen US-amerikanischen Pass – als Deutscher sieht, weil „ich hier aufgewachsen bin. In Amerika war ich bisher nur im Urlaub“, sagt er.

Patrick mit gebrauchtem Tag

Beim 89:86-Sieg der Ludwigsburger bei den Würzburg Baskets am Sonntagnachmittag erwischte Jacob Patrick aber einen gebrauchten Tag. Nach schnellen zwei Fouls im ersten Viertel nahm ihn sein Trainer Josh King wieder vom Feld. Und als der Coach den Guard im zweiten Spielabschnitt wieder aufs Parkett schickte, unterlief Jacob Patrick nach nur 41 Sekunden auf dem Feld das dritte Foul. Insgesamt kam er nur auf rund achteinhalb Minuten Einsatzzeit und drei Punkte.

Mann des Spiels auf Ludwigsburger Seite war letztlich Prentiss Hubb. Der Aufbauspieler übernahm in der Crunch Time, also den entscheidenden Minuten am Ende der Partie, die Verantwortung mit sechs Punkten, dass sich die Barockstädter von 83:83 rund 90 Sekunden vor dem Ende entscheidend absetzten. Am Ende kam Hubb auf ein Double-Double – 17 Punkte und elf Assists.

Zum tragischen Helden wäre aber beinahe Jhonathan Dunn geworden. Der Riesen-Flügelspieler foulte 1,1 Sekunden vor der Schlusssirene Cameron Hunt bei einem Dreier-Versuch, obwohl die Ludwigsburger 89:85 führten. „Wir haben die Würzburger viel zu oft an die Freiwurflinie geschickt. Wir müssen Defense spielen, ohne zu foulen“, analysiert Riesen-Forward Justin Johnson am Mikrofon von Magenta Sport. Doch Hunt, der zuvor praktisch perfekt von der Linie war, vergab den ersten Freiwurf – die Entscheidung.

Johnson und Miller mit 37 Punkten

Beste Ludwigsburger waren aber Johnson, der 21 Punkte erzielte, und Shonn Miller, der 16 Zähler zum Sieg beisteuerte. Doch noch wichtiger als die Punkteausbeute der beiden waren die insgesamt sieben Offensivrebounds. „In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut am offensiven Brett gearbeitet. Das hat uns den entscheidenden Schub gegeben“, berichtet Johnson.

Dabei mussten die Gäste bereits im ersten Viertel eine Schrecksekunde überstehen. Yorman Polas Bartolo bekam bei einem Defensivrebound einen Finger von Stanley Whittaker ins Auge (6.). Der zweimalige beste Verteidiger der Liga kehrte aber nach einer Behandlungspause wieder aufs Parkett zurück.

 
 
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