MHP Riesen Ludwigsburg Riesen siegen sich in die Favoritenrolle

Von Claus Pfitzer
Ezra Manjon (rechts) steuerte 20 Punkte zum deutlichen Sieg der MHP Riesen Ludwigsburg im letzten Gruppenspiel des FIBA Europe Cups gegen Charleroi bei. Foto: /Oliver Bürkle

Ludwigsburg gewinnt gegen Spirou Charleroi mit 95:67 und feiern den elften Sieg im zwölften Spiel des Europe Cups.

Dieser Auftritt und der dritte Sieg innerhalb einer Woche dürfte weiter zur Genesung von Ludwigsburgs Trainer John Patrick beigetragen haben, der aufgrund einer Krankheit den Derbysieg zwei Tage zuvor in der Bundesliga gegen Ulm verpasst hatte, am Dienstag aber wieder an der Seitenlinie Kommandos gab. Seine MHP Riesen haben auch das sechste und letzte Gruppenspiel in der Zwischenrunde des Europe Cup gewonnen. Es war der elfte Erfolg im zwölften Spiel im laufenden Wettbewerb, in dem sie sich in die Favoritenrolle gesiegt haben.

Riesen sichern sich Heimrecht

Mit dem 95:67-Erfolg über Spirou Basket Charleroi aus Belgien sicherten sich die Riesen nach Anlaufschwierigkeiten im ersten Viertel auch das wichtige Heimrecht im jeweiligen Rückspiel sowohl im Viertel-, als auch in einem möglichen Halbfinale sowie im Finale. Alle drei Runden werden mit Hin-und Rückspiel ausgetragen. Für die Belgier bedeutete die Niederlage auch das Aus der Hoffnungen, ebenfalls unter die Top-16 des einzuziehen. Bester Werfer bei den Riesen war wie schon gegen Ulm der derzeit in bestechender Form spielende Ezra Manjon-Van Ewyk mit 20 Punkten. Die Gastgeber konnten den Schwung vom Derbyerfolg zunächst nicht mitnehmen und lagen nach zehn Minuten mit 17:23 zurück. Charleroi glänzte mit einem guten Zusammenspiel und war gleich fünfmal mit Drei-Punkte-Würfen erfolgreich. Ludwigsburg, das im Wettbewerb die wenigsten gegnerischen Körbe zugelassen hat, zeigte defensiv ungewohnte Schwächen gegen eine Gästemannschaft, die ihre nicht sonderlich große Chance aufs Viertelfinale nutzen wollte. Im zweiten Viertel zwangen die Riesen ihren Gegner zu zahlreichen Ballverlusten und nutzten die Turnovers, die ihnen Charleroi bot, zu einem beeindruckenden 17:2-Lauf zur 34:25-Führung. Im zweiten Viertel leisteten sich die Gäste 13 Ballverluste im Angriff, im ersten Spielabschnitt waren es nur drei. Riesen-Coach Patrick setzte häufig auf seine eher kleineren und wendigen Spieler, mit denen die Belgier, die ihre Ordnung in der Offensive verloren hatten, nicht klarkamen.

Nach 17 Minuten war zudem für Charlerois Leistungsträger und Vielspieler Yordan Minchev die Partie nach seinem zweiten „unsportlichen Foul“ beendet. Auch für Ludwigsburgs Jonas Wohlfarth-Bottermann ging es kurz darauf nicht weiter, der Center hatte sich am Knie verletzt.

Mit 32 Punkten im zweiten Viertel hatte Ludwigsburg die Verhältnisse bis zur Halbzeitpause zurechtgerückt und dem Gegner nur noch zwölf Zähler gestattet. Ohne Minchev fehlte den Gästen ein treffsicherer Spieler, die Hauptlast im Spielaufbau lag damit auf den schmalen Schultern des 1,68 Meter großen Christopher Lykes, der sich aber auch immer wieder im ausgelegten Defensivnetz der Riesen verfing.

Riesen sehr treffsicher

Die Riesen entwickelten Spielfreude, zeigten einige feine Kombinationen und traten treffsicher auf. Kapitän Yorman Polas Bartolo und Jacob Patrick verwandelten Dreierwürfe, Joel Scott drehte ebenfalls auf und so führten die Gastgeber nach dem dritten Viertel klar mit 77:54.

Knapp nicht dreistellig

Im Schlussviertel verhalf Trainer Patrick dem 19-jährigen Simon Feneberg, der auch schon zweimal in der Bundesliga zum Einsatz gekommen war, zu seinem Debüt im Europe Cup. Die Riesen beherrschten die Szenerie und spielten sich der 100-Punkte-Marke entgegen, die sie aber wegen einiger Fehlwürfe in der Schlussminute verpassten.

 
 
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