MHP Riesen Ludwigsburg Riesen stehen mit einem Bein im Playoff-Halbfinale

Von Andreas Eberle
Sam Waardenburg (links) versucht Baskets-Star DeWayne Russell zu stoppen. Ludwigsburgs Neuseeländer war auch in der Offensive ein Faktor und erzielte 13 Punkte. Foto: /Eibner-Pressefoto/Fabian Steffen

Die MHP Riesen Ludwigsburg gewinnen auch das zweite Duell bei den EWE Baskets Oldenburg und können am Sonntag die Serie vorzeitig für sich entscheiden.

An Himmelfahrt auf dem Höhenflug: Die MHP Riesen Ludwigsburg haben auch das zweite Duell der Best-of-five-Serie bei den EWE Baskets Oldenburg gewonnen. Dem 90:80 vom Dienstagabend ließen sie am Donnerstag ein 73:72 folgen. Bei einem weiteren Erfolg am Sonntag (18 Uhr) in eigener Halle stehen die Schwaben vorzeitig im Playoff-Halbfinale. „Ich bin stolz auf mein Team, aber wir haben erst zwei Siege eingefahren. Wir brauchen noch einen mehr“, sagte Riesen-Trainer Josh King im Interview bei Magenta Sport.

Aggressiv unter dem Korb

Wie schon am Dienstag lag Ludwigsburg nach 20 Minuten verdient vorne, diesmal mit 35:31. Das Vier-Punkte-Polster war für die Barockstädte aber eigentlich zu dünn. Denn sie hatten die Partie vom Sprungball an klar kontrolliert. Die Gäste spielten besser zusammen, verteidigten genauso verbissen wie zwei Tage zuvor und agierten unter den Körben besonders aggressiv. Dies zeigte sich auch bei den Offensivrebounds: 14 schnappten sich die Riesen, nur sechs die Baskets.

Der Hauptrundenvierte aus Niedersachsen musste sich jeden Zähler hart erarbeiten. Ohne die sieben Freiwurfpunkte und die elf Zähler von Topscorer DeWayne Russell hätte es aus Oldenburger Sicht in der ersten Halbzeit sogar noch trauriger ausgesehen. Alle acht Dreierwürfe misslangen den Hausherren bis zur Pause. Die Schwaben trafen zwar bei weitem nicht so hochprozentig wie noch 42 Stunden zuvor an gleicher Stelle. Doch immerhin fünf der 19 Distanzversuche fanden ihr Ziel. Wobei speziell Will Cherry diesmal gar kein gutes Händchen hatte und sich über gleich sechs Fahrkarten ärgern musste.

In der zweiten Hälfte legte Oldenburg in Sachen Physis und Intensität deutlich zu. Im zehnten Anlauf durften die enthusiastischen Baskets-Fans endlich den ersten erfolgreichen Dreier ihrer Lieblinge bejubeln – und damit auch die erste Führung:  Trey Drechsel schaffte das 39:38 (23.). Kurz danach musste Tanner Leissner nach einem unsportlichen Foul von Prentiss Hubb mit einer blutenden Nase vom Feld.

Waardenburg erzielt 13 Punkte

Beim folgenden Schlagabtausch wechselte die Führung weitere fünf Mal hin und her. Zwei Profis liefen nun besonders heiß: T.J. Holyfield erzielte 13 seiner 15 Punkte allein im dritten Viertel und avancierte zum Baskets-Topscorer. Ludwigsburgs Neuseeländer Sam Waardenburg stand ihm mit elf Zählern kaum nach und führte letztlich mit Yorman Polas Bartolo sogar das Riesen-Scoring an – beide kamen auf 13 Punkte.

Obwohl Oldenburg beim 46:38 (24.) schon mit acht Zähler vorne gelegen hatte, gingen die Gäste mit einer 59:55-Führung ins Schlussviertel. Dort behaupteten sie den Vorsprung bis zum Happy End. Dabei profitierten sie davon, dass Russell schwächelte und sich in der 35. Minute auch noch mit dem fünften Foul verabschiedete. Für seine Verhältnisse magere 13 Punkte hatte der Baskets-Star bis dahin verbucht. „Wir haben uns defensiv darauf fokussiert, Russell zu stoppen und versucht, ihn mit verschiedenen Sachen aus dem Spiel zu bringen. Das hat gut funktioniert“, freute sich Riesen-Center Jonathan Bähre später.

Bei beiden Teams ließen in der Endphase Kraft und Konzentration nach. Die ohnehin nicht berauschenden Trefferquoten gingen weiter zurück. Als Polas Bartolo vier Sekunden vor Schluss beim Stand von 69:73 seinen zweiten Freiwurf absichtlich und clever ans Brett warf, war der zweite Sieg in Oldenburg im Sack. Hassani Gravett sorgte mit seinem Dreier zum 72:73 nur noch für Ergebniskosmetik. „Ich denke, das war ein Spiel, an dem die Fans wegen der Dramatik ihre Freude gehabt haben“, bilanzierte King

Ihren Kampfgeist haben die Baskets aber noch nicht verloren. „Die Serie ist noch nicht vorbei“, betonte Russell. „Wir standen die ganze Saison vor Herausforderungen und hatten viele harte Spiele, und jedes Mal haben wir zurückgeschlagen. Das erwarte ich auch von mir und meinen Teamkollegen.“ King rechnet ebenfalls mit viel Oldenburger Gegenwehr am Sonntag: „Das wird ein weiteres enges Spiel.“ Andreas Eberle

 
 
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