MHP Riesen Ludwigsburg Schreiben die Riesen Geschichte?

Von Michael Nachreiner
Jhonathan Dunn ist aktuell in blendender Verfassung. In den vergangenen fünf Partien erzielte der Flügelspieler im Schnitt 19,0 Punkte bei einer Dreierquote von knapp 60 Prozent. Foto: Avanti/Ralf Poller

Zum ersten Mal steht Ludwigsburg im Top Four des BBL-Pokals. Ein Triumph wäre nicht nur deshalb historisch: Es wäre der erste Titel in den Vereinsannalen.

Warm geworfen für das Top-Four-Turnier um den BBL-Pokal an diesem Wochenende haben sich die MHP Riesen Ludwigsburg im Bundesliga-Duell unter der Woche bei Medi Bayreuth. Doch auch beim 108:94-Erfolg wurde ein großes Problem der Mannschaft von Josh King in dieser Saison ersichtlich: Die Ludwigsburger verspielen immer wieder große Vorsprünge. In Bayreuth waren die Riesen bereits auf 17 Punkte weggezogen. Doch Medi kämpfte sich wieder auf drei Zähler heran. Aber gegen das Schlusslicht zogen die Barockstädter ihren Hals noch mal aus der Schlinge.

Das war Ende Januar gegen die EWE Baskets Oldenburg in eigener Halle, die an diesem Samstag (16 Uhr/Magenta Sport) der Halbfinalgegner der Ludwigsburger im Top Four sind, nicht der Fall. Damals gaben die Riesen einen 18-Punkte-Vorsprung aus der Hand und verloren am Ende mit 71:75. „Es ist gut, in der Situation zu sein, immer wieder mit 20 Zählern zu führen. Aber wir müssen die Spiele auch zu Ende bringen und immer so spielen wie in den Phasen, in denen wir uns abgesetzt haben“, berichtet Riesen-Trainer King und ergänzt: „Wir bringen aktuell nur 30 gute Minuten zusammen. Aber im Basketball – vor allem in der Bundesliga – kann jeder jeden schlagen. Deshalb müssen wir es mal schaffen, 40 Minuten gut zu spielen.“

In Oldenburg könnten die Ludwigsburger Geschichte schreiben. Sie sind der einzige Teilnehmer am Top Four, der den BBL-Pokal noch nicht gewonnen hat. Bei Gastgeber EWE Baskets sowie dem FC Bayern München und Alba Berlin, die sich im zweiten Halbfinale (19.30 Uhr/Magenta Sport) um ein Ticket für das Endspiel am Sonntag (15 Uhr/Magenta Sport) duellieren, steht die Trophäe bereits in der Vitrine. Ein Pokaltriumph wäre sogar der erste Titel für die Riesen überhaupt in der Vereinsgeschichte. „Wir sind hoch motiviert, den Pokal erstmals nach Ludwigsburg zu holen, und die Mannschaft ist voller Vorfreude“, erklärt King.

Und der Ludwigsburger Coach blickt auch gerne auf das erste Bundesliga-Duell mit den Oldenburgern in dieser Saison in der MHP-Arena zurück – nicht wegen der Niederlage und wegen des Herschenkens eines 18-Punkte-Vorsprung, sondern, weil wir „gegen Oldenburg defensiv eines unserer besten Spiele gemacht haben“, erinnert sich King und fordert: „Das müssen wir wiederholen.“

Offensiv sind die Ludwigsburger dagegen kaum auszurechnen. „Wir haben mehrere Spieler im Kader, die uns in jedem Spiel als Scorer anführen können. Yorman Polas Bartolo war schon an der Reihe, Justin Johnson ebenso – und natürlich auch Prentiss Hubb sowie Jhonathan Dunn“, berichtet King. Vor allem Letzterer ist aktuell in bestechender Form. In den vergangenen fünf Partien erzielte der Flügelspieler im Schnitt 19,0 Punkte bei einer Dreierquote von herausragenden knapp 60 Prozent.

Die Saison voraussichtlich vorzeitig beendet ist dagegen für Jeff Roberson. Der Forward der Ludwigsburger hat sich in Bayreuth einen Kreuzbandriss zugezogen und muss operiert werden. Ihm droht eine monatelange Zwangspause. Doch auch die Oldenburger haben vor ihrem Top-Four-Heimspiel einige Ausfälle zu verkraften. Es fehlen unter anderem Kenneth Ogbe, Rihards Lomazs und Owen Klassen.

 
 
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