Mittwochabend, MHP-Arena. Zu Gast bei den Schwaben ist das Spitzenteam aus der Schweiz, im internationalen Wettbewerb geht es um wichtige Punkte für das Weiterkommen. Was klingt, wie das Champions-League-Spiel des VfB Stuttgart gegen Bern ist eigentlich das Duell im Fiba Europe Cup der MHP Riesen Ludwigsburg gegen Fribourg Olympic. Genauso, wie im Neckarstadion in der Landeshauptstadt ist es ein wegweisendes Spiel in puncto nächste Runde, allerdings fallen in der Barockstadt wie erwartet deutlich mehr Punkte. Am Ende gewinnen die Riesen mit 82:58 gegen den FOB.
MHP Riesen Ludwigsburg Starke zweite Hälfte bringt erwartungsgemäßen Sieg
Die MHP Riesen Ludwigsburg gewinnen gegen Fribourg Olympic mit 82:58. Zur Pause ist es noch knapp, danach ziehen die Barockstädter davon.
Kapitän ist wieder zurück an Bord
Anders als parallel in Stuttgart – wo die Partie mal wieder vor einer Monster-Kulisse ausgetragen wird – sehen in Ludwigsburg nur 1369 Fans beim Erfolg zu. Die sehen nach acht Minuten das Comeback von Yorman Polas Bartolo, der zum ersten Mal seit Ende Oktober wieder auf dem Parkett steht und bei der Rückkehr mit 15 Punkten bester Werfer ist. „Ich bin sehr froh, dass ich spielen konnte. Das Ziel war nicht, dass ich Top-Scorer werde, sondern ein paar Minuten zu bekommen“, sagt der gebürtige Kubaner über sein Comeback. Auch sein Coach John Patrick ist über die Rückkehr des 39-Jährigen erfreut: „Er hat heute gezeigt, wie wichtig er ist, er ist nicht ohne Grund unser Kapitän.“
Auch dank des Kapitäns und dessen schierer Defensiv-Präsenz gelingt es den Riesen, die Gäste um deren Top-Scorer Eric Nottage einigermaßen in Schach zu halten. Nach Johannes Patricks Fastbreak zum 20:13 zwei Minuten vor der ersten Viertelpause sieht es danach aus, als könnten die Barockstädter mit einem entspannten Polster in die Unterbrechung gehen, doch Fribourg arbeitet sich zurück und kommt noch auf 18:22 ran.
Nach der Pause findet Ludwigsburg dann aber besser an beiden Enden des Felds rein. Ein Dunk und ein Lay-Up von Kellan Grady (13.) stellen dann erstmals einen zweistelligen Vorsprung her (33:20). Größtes Manko bei den Hausherren ist klar die Ausbeute aus der Ferne: Nach dem ersten Viertel stehen sie bei nur 30 Prozent, zur Halbzeit sind es vier Treffer von 17 Versuchen – 23,5 Prozent. Dadurch kommen die Schweizer wieder in die Partie und müssen nicht weiter abreißen lassen. So geht es nur mit 40:33 aus Sicht der Gelb-Schwarzen in die Kabine.
Kontrolle unter dem Korb
Die Partie bleibt aber auch danach zerfahren und zäh. Beide Seiten kontrollieren den eigenen Korb und holen sich die Mehrzahl der defensiven Rebounds. Von Fribourgs gesamten 20 Abprallern zur Halbzeit kommen nur zwei Stück vom offensiven Ende, 18 hingegen auf der defensiven Seite des Balls.
Daher lebt die Begegnung zwar nicht von Qualität, jedoch aber von einer Menge Spannung. Doch die Defensive der Barockstädter steht in Hälfte zwei deutlich stabiler, lässt kaum einen freien Wurf zu und holt sich jetzt auch öfter den Rebound. Ein Dreier von Deane Williams zwingt wenig später Gäste-Coach Thibaut Petit zur Auszeit, da liegt er bereits mit 34:49 zurück (24.). Das Ludwigsburger Momentum bekommt er aber nicht gestoppt, über 58:40 (29.) setzen sich die Riesen auf 69:44 (35.) ab und entscheiden damit die Partie, sie lassen die Gäste nicht mehr herankommen.