MHP Riesen Ludwigsburg Verteidigung ist für beide Teams ein Fremdwort

Von Michael Nachreiner
Ludwigsburgs Flügelspieler Jhonathan Dunn (von links) schlägt beim Zug zum Korb seinen Verteidiger Ahmed Hill von Medi Bayreuth. Foto: /Oliver Bürkle

Ludwigsburgs Flügelspieler Jhonathan Dunn (von links) schlägt beim Zug zum Korb seinen Verteidiger Ahmed Hill von Medi Bayreuth.

Die MHP Riesen Ludwigsburg haben ihren vierten Sieg in Folge in der Basketball-Bundesliga errungen. Am Mittwochabend schlug die Mannschaft von Trainer Josh King Medi Bayreuth mit 102:93 – und fügte dem Schlusslicht damit die neunte Niederlage in Serie bei. Die Riesen zogen durch den Erfolg in der Tabelle mit dem Vierten EWE Baskets Oldenburg nach Punkten gleich.

Richtig zufrieden wirkte Riesen-Trainer King nach der Partie gegen Bayreuth allerdings nicht. „Ich freue mich natürlich für meine Spieler, den Klub und die Fans. Die Bayreuther sind kein einfacher Gegner. Sie haben sich seit unserem letzten Aufeinandertreffen vor drei Woche deutlich verbessert“, erklärt er und fügt hinzu: „Sie haben uns mit unseren Stärken geschlagen – im Umschaltspiel.“ Und sein Gegenüber Mladen Drijencic ergänzt: „Wir haben zwar phasenweise besser gespielt als zuletzt, sind aber noch nicht so weit, dass wir Trainingssituationen konstant auf das Spiel übertragen können. Und die Ludwigsburger fanden immer die richtige Antwort, wenn wir dran waren, das Spiel auszugleichen.“

Schnelle 18:8-Führung für Riesen

Zunächst lief alles für die Gastgeber. Nach sechseinhalb Minuten führten sie mit 18:8. Doch eine Auszeit von Drijencic brachte die Riesen komplett aus dem Rhythmus. In den nächsten dreieinhalb Minuten mussten sie einen 3:15-Lauf hinnehmen. Die Bayreuther gingen beim 23:21 zum ersten Mal in Führung (8.).

In der Folge entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch, in dem beide Mannschaften noch nie etwas von Verteidigung gehört zu haben schienen. Mit einer schlichten Körpertäuschung ließen Spieler auf beiden Seiten ihren jeweiligen Verteidiger ins Leere laufen und kamen mit wenig Aufwand zum Korb. Außerdem verloren Spieler ihren Gegenpart immer wieder aus den Augen, sodass die Angreifer gute Würfe bekamen.

Schon nach dem ersten Viertel hatten beide Teams zusammen 59 Punkte erzielt – 32:27 für Ludwigsburg. Beim Seitenwechsel waren es 101 Zähler. Die Riesen hatten gerade so eine 52:49-Führung verteidigt, weil sie vor allem Justin Johnson unter dem Korb fanden, der sich gut von seinem Verteidiger löste, wenn dieser zum Helfen ging.

Bayreuth lässt Chancen liegen

Nach dem Seitenwechsel schafften es die Gastgeber, sich wieder etwas abzusetzen. Nach 26 Minuten führten sie mit 71:60, kurz darauf mit 79:64. Das lag aber nicht daran, dass die Riesen nun in der Defensive konzentrierter agierten. Vielmehr ließen die Bayreuther viele ihrer Chancen liegen. Dazu leisteten sich die Gäste einige Ballverluste, was die Ludwigsburger zu Schnellangriffen nutzten. Bis zum Viertelende hatten die Gäste aber wieder auf 71:79 verkürzt.

Zweieinhalb Minuten später waren die Bayreuther sogar wieder auf 80:84 dran. Doch ein 9:0-Lauf der Ludwigsburger zum 93:80 (36.) zerstörte alle Hoffnungen des Schlusslichts, in der MHP-Arena etwas Zählbares mitnehmen zu können. Diesen zweistelligen Vorsprung ließen sich die Riesen nicht mehr nehmen. „Wir haben erst acht Minuten vor dem Ende eine Formation gefunden, die einige Stopps geschafft hat, also die Bayreuther am Scoren gehindert hat“, erklärt King.

 
 
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