Jonas Wohlfarth-Bottermann, von allen nur „Wobo“ genannt, ist nicht gerade das, was man in der Basketball-Bundesliga einen Star nennt. Dennoch ist der 2,08 Meter große Center aus der Liga seit 2011 nicht wegzudenken – sein Debüt gab er bereits im Dezember 2009 für die Telekom Baskets Bonn, war allerdings bis zum Sommer 2011 an die Dragons Rhöndorf in die Zweite Liga ausgeliehen. In diesem Jahr überraschte Bundestrainer Gordon Herbert sogar damit, dass er den inzwischen 32-Jährigen ins Nationalteam holte und dann auch mit zur Heim-EM nahm, wo Deutschland Bronze gewann.
MHP Riesen Ludwigsburg „Wobo“ kehrt wieder an den Neckar zurück
Der ehemalige Kapitän der MHP Riesen Ludwigsburg trifft mit seinem neuen Klub Towers Hamburg in der Bundesliga auf die Barockstädter. Neben Jonas Wohlfarth-Bottermann haben noch Yoeli Childs und James Woodard eine Ludwigsburger Vergangenheit. Den Weg in die entgegengesetzte Richtung ging Eddy Edigin.
Wohlfarth-Bottermanns Geheimnis? „Ich bin ein guter Rollenspieler“, erklärte der gebürtige Bonner während der Europameisterschaft. „Er hat eine unheimlich professionelle Einstellung“, lobte selbst Kapitän Dennis Schröder und setzte noch einen drauf: „Er ist einer der besten Big Men in der Defensive.“ Und Herberts Fazit lautete schon zu Zeiten, als der Bundestrainer mit „Wobo“ bei den Skyliners Frankfurt zusammenarbeitete: „Er ist in der Defensive einer der am meisten unterschätzten Spieler.“
Am Sonntag (15 Uhr) kehrt Wohlfarth-Bottermann erstmals nach seinem Wechsel von den MHP Riesen Ludwigsburg zu den Towers Hamburg im Sommer wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück. Im Dress der Barockstädter lief der Center die vergangenen drei Jahre auf – führte sie sogar als Kapitän an.
Darüber hinaus stehen zwei weitere Akteure für die Hamburger auf dem Parkett, die in der Vergangenheit für die Riesen aufgelaufen sind: James Woodard in der Saison 2021/2022 und Yoeli Childs vor seiner Knieverletzung zumindest für die ersten beiden Ligaspiele. Den umgekehrten Weg wählte Eddy Edigin. Der Center wechselte im Sommer von der Elbe an den Neckar.
Besondere Brisanz birgt das Duell aber auch, weil die Ludwigsburger erst am 15. Oktober das Achtelfinale des BBL-Pokals in der Hansestadt mit 92:86 für sich entschieden haben.
Auch wenn die Big Men im Fokus stehen werden, lässt die Pokalpartie vermuten, dass es eher die Guards sein werden, die das Ligaspiel entscheiden. Ludwigsburgs Isaiah Whitehead war Topscorer mit 21 Zählern, sein Kollege Jhonathan Dunn hatte die beste Plus-Minus-Bilanz der Partie. Und bei Hamburg läuft Kendale McCullum auf, der zweimal Spieler der Woche war sowie nach den ersten fünf Spieltagen der effektivste Spieler der Liga und damit ein MVP-Kandidat ist.