MHP Riesen sind bereit für München Mit fünf Jungspunden ins Abschlussturnier

Von Andreas Eberle
Ariel Hukporti zählt zum Ludwigsburger Kader für das Finalturnier. Der 18-Jährige steht bei den MHP Riesen noch bis 2021 unter Vertrag, soll aber mit einem Wechsel nach Litauen liebäugeln. ⇥ Foto: Marco Wolf

Die MHP Riesen Ludwigsburg treffen am Sonntag zum Auftakt auf  Vechta. Trotz Rang zwei bis zum Saisonabbruch zählen sie nicht zum Favoritenkreis.

Drei Monate sind seit dem letzten Punktspiel in der Basketball-Bundesliga vergangen, jetzt hat das lange Warten der Fans ein Ende: An diesem Samstag (16.30 Uhr) beginnt mit dem Spiel Göttingen gegen Crailsheim das Finalturnier um die deutsche Meisterschaft, an dem zehn Klubs teilnehmen. Die MHP Riesen Ludwigsburg greifen am Sonntag (19 Uhr) gegen Rasta Vechta ins Geschehen ein. Weitere Gegner in der Gruppe B sind Frankfurt (9. Juni), Bamberg (11. Juni) und Berlin (15. Juni). Alle Partien werden ohne Publikum im Münchner Audi-Dome ausgetragen. „Wir haben eine sehr ausgeglichene, gute und spannende Gruppe“, sagt Trainer John Patrick und berichtet von einer großen Vorfreude im Lager der Barockstädter: „Wir freuen uns alle, selbst unser Busfahrer.“

Patrick: Alba ist der Topfavorit

Der 52-jährige US-Amerikaner hat sich im Vorfeld auf Alba Berlin als Topfavoriten festgelegt. Neben dem eingespielten Star-Ensemble von der Spree gilt Gastgeber und Titelverteidiger Bayern München als heißer Kandidat auf die Corona-Meisterschaft. Die Riesen gehen, wie auch die weiteren sieben Mannschaften, als Außenseiter aufs Parkett – obwohl sie bis zum virusbedingten Saisonabbruch am 12. März mit 17 Siegen aus 21 Spielen den zweiten Platz belegt hatten, hinter dem BBL-Krösus von der Isar.

Allerdings hat das Team durch den Lockdown Substanz eingebüßt: Topscorer Khadeen Carrington und Flügelspieler Tanner Leissner sind aus persönlichen Gründen nicht mehr aus den USA zurückgekehrt, und Kapitän Konstantin Konga hat sich in seiner Heimatstadt Berlin an der Schulter operieren lassen. „Ich würde nicht sagen, dass wir ein Underdog sind, aber da wir drei von unseren Top-Sieben-Spielern verloren haben, sind wir wirklich kein Favorit“, stellt Patrick fest.

Neu im Kader sind die US-amerikanischen Guards Zamal Nixon (kam aus Heidelberg) und Teyvon Myers (aus Gießen). Im 15-Mann- Aufgebot stehen zudem die fünf Jungspunde Radii Caisin (19), Ariel Hukporti (18), Lukas Herzog (18) sowie Johannes (18) und Jacob Patrick (16). Die beiden Letztgenannten sind Sprösslinge des Trainers. Jacob Patrick ist aus der Jugend aufgerückt und gehört zum ersten Mal dem Profiteam an.

Dort ist Hukporti schon seit längerem ein Faktor. Der 18-jährige Power Forward hat in den vergangenen Tagen allerdings für etwas Unruhe gesorgt, nachdem bekannt geworden war, dass er mit dem litauischen Klub Nevezis Kedainiai über einen Wechsel nach dieser Saison verhandelt. Allerdings hat der 2,13 Meter große Senkrechtstarter bei den Riesen noch einen Vertrag bis 2021. „Gerüchte über Personalien kommentieren wir grundsätzlich nicht“, gibt sich Pressesprecher Lukas Robert einsilbig.

Gegner tritt mit Minikader an

Der Auftaktgegner aus Vechta tritt beim Abschlussturnier mit einem Miniaufgebot von nur zehn Korbjägern an und hat zugleich eine besonders große Fluktuation zu verkraften: Steve Vasturia, Kamari Murphy, Jordan Davis, Justin Raffington und Zabian Dowdell sind nicht mehr dabei. Im Gegenzug verpflichtete der bisherige Tabellensechste allerdings zwei Hochkaräter: Der polnische Forward Jaroslaw Zsykowski ist amtierender MVP (wertvollster Spieler) der Liga seines Heimatlandes und wechselte aus Gora nach Niedersachsen. Und der slowenische Spielmacher Matic Rebec kam vom kroatischen Spitzenverein Zagreb.

Erst am Samstagabend checken die Riesen ins Team- und Quarantäne-Hotel ein, in dem alle Klubs mit einer 22-köpfigen Delegation untergebracht sind. Zuvor findet noch eine erste Übungseinheit in München statt – zur bestmöglichen Akklimatisierung. Rund 24 Stunden nach der Ankunft steht dann das erste von idealerweise zehn Pflichtspielen auf dem Programm. „Die Spieler sind körperlich fit. Ob sie schon optimal zusammenspielen können, ist eine andere Frage. Das wird aber im Lauf des Turniers Schritt für Schritt immer besser werden“, sagt Coach Patrick.

Info MagentaSport, ein Pay-TV-Angebot der Deutschen Telekom, zeigt alle 35 Begegnungen des Turniers per Livestream. Sechs Duelle überträgt außerdem Sport 1 live im Fernsehen, darunter die beiden Gruppenspiele der MHP Riesen gegen Bamberg und Berlin.

 
 
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