Das Ziel für dieses Jahr war für Fabian Helwig klar festgelegt. Der Rennfahrer aus Bietigheim-Bissingen wollte den Sprung vom Simulator auf den Asphalt schaffen. Und das Ganze hat er mit klaren Ambitionen und einem weiteren Ziel im Jahr 2027 fest im Blick.
Motorsport „Wie ein kleiner Kindheitstraum“
Der Bietigheimer Rennfahrer Fabian Helwig träumte schon früher vom Motorrennen. Nun war er das erste Mal auf der Strecke unterwegs.
Kooperation geglückt
Bereits im Dezember hat die BZ mit dem 26-Jährigen gesprochen. Was damals noch in Aussicht war, ist inzwischen Realität. Er arbeitet mit dem Rennstall Bongiovanni Racing aus der Nähe von Böblingen zusammen und hat dort einen festen Platz bekommen. Dabei ist für Helwig die Konstellation eine besondere. „Es ist nicht ein Kunde-Dienstleiter Verhältnis sondern ein viel vertrauteres Gefühl. Es ist als ob man mit Freunden zusammenarbeitet aber trotzdem alles professionell“, erklärt Helwig. Inzwischen gibt es sogar die Überlegung, sich ein eigenes Auto zu kaufen welches er dann trotzdem weiterhin in Kooperation mit Bongiovanni Racing zusammensetzen würde. Dazu sagt er: „Für mich, der neu einsteigen will, ist es die optimale Lösung mit jemandem zusammen zu arbeiten, der sich auskennt“.
Was ihn derzeit noch vom eigenen Auto abhält ist die ewige Frage der Sponsorensuche. Ein Thema, welches sich konstant durchzieht, denn auch die Gebühren für den Absprung vom Rennsimulator auf den Asphalt sind ohne externe Geldgeber kaum zu stemmen.
Poker im ersten Rennen
Den gewünschten Absprung hat Helwig nun endlich finalisieren können. Anfang Juni nahm er bei den Goodyear Racing Days auf dem prestigeträchtigen Nürburgring teil. Angetreten ist er dabei in der BMW Challenge, einer Rennserie, in der – wie der Name schon verrät – nur in alten BMWs gefahren wird. Und das mit vollem Erfolg, denn im Rennen erreichte er Rang 18 von 45 und wurde Zweiter in seiner Fahrzeugklasse.
Dabei kam es vor Rennbeginn noch zu Komplikationen. Die Wetterlage ließ nicht klar hervorscheinen, ob es im Rennen regnen wird oder nicht. Für Helwig und sein Team war es „ein ganz schöner Reifenpoker, wir haben die ganze Zeit auf das Regenradar geschaut, um zu wissen ob ich in Regenreifen fahre.“ Eine halbe Stunde vor Beginn, musste die Entscheidung dann gefällt werden und der Poker hat sich ausgezahlt, denn Helwig fuhr das Rennen im immer stärker werdenden Regen in Vollregenreifen. „Es wäre sonst eine schwierige Angelegenheit geworden. Für das erste Rennen hätte man sich leichtere Bedingungen wünschen können, aber es war eine spannende Herausforderung“, verrät Helwig.
Kindheitstraum geht in Erfüllung
Die Endplatzierung ruft vor allem Glücksgefühle auf. „Es war ein unglaublich cooles Gefühl, aber ich konnte es nicht direkt einordnen weil es alles neu war. Erst als mein Name ausgerufen wurde und ich aufs Podest durfte, habe ich es richtig gemerkt“, erzählt Helwig. Zudem führt er aus: „Es war wie ein kleiner Kindheitstraum, den ich mir erfüllen konnte.
Für den Bietigheimer ist der Plan klar und ambitioniert, jedoch laut ihm auch noch weit und teuer. 2027 möchte er beim 24-Stunden Rennen am Nürburgring teilnehmen – dem größten Autorennen der Welt. Die nächsten Schritte auf diesem Weg werden noch dieses Jahr stattfinden. Der Plan für Helwig ist es, noch bei zwei weiteren Rennen der BMW Challenge teilzunehmen. Diese haben den besonderen Anreiz, dass eine Podestplatzierung, wie bereits bei seinem Debüt, in greifbarer Nähe ist. Gerade diese Podestplätze resultieren dann in potenziellen Sponsoren, da er mit diesen Ergebnissen vorzeigen kann was er drauf hat. Das erste der zwei Rennen startet am Wochenende vom 22. bis 24. August in Oschersleben. Rund zwei Monate später ist dann der Hockenheimring an der Reihe. Mit den dann insgesamt drei Rennen hofft Helwig auf eine gute Platzierung in der Meisterschaftswertung.