Mühlsteg Besigheim Brückensteg erregt Aufmerksamkeit

Von Gabriele Szczegulski
Der Mühlensteg über die Enz, der 2021 eingeweiht wurde, ist einer von drei Nominierten für den Deutschen Brückenbaupreis in der Kategorie Fußgänger- und Radwegbrücken. Foto: /Oliver Bürkle

Der Mühlensteg im Enzpark ist einer von drei Nominierten für den Deutschen Brückenbaupreis.

Er ist die höchste deutsche Auszeichnung für Ingenieurleistungen – der Deutsche Brückenbaupreis. In der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken ist der Mühlensteg im Enzpark von einer Fachjury nominiert worden – gemeinsam mit der Brücke „Miniatur Wunderland“ in Hamburg und der Carl-Alexander-Brücke in Dorndorf in Thüringen.

Am 30. Mai wird der Sieger von Verkehrsminister Dr. Volker Wissing in Dresden ausgezeichnet. Eine Delegation aus Besigheim unter Führung von Bürgermeister Steffen Bühler ist dann auf jeden Fall in Dresden. „Wir sind stolz auf unsere Brücke und sind geehrt, dass sie nominiert wurde“, so Bühler.

Große Sorgfalt im Detail undgroße Ingenieurleistung

Die Fachjury aus Architekten und Brückenbauingenieuren gefiel vor allem, so die Begründung für die Nominierung, dass der Steg eine „mit großer Sorgfalt im Detail geplante Weiterentwicklung der seilverspannten Fußgängerbrücke“ ist. Der Mühlensteg führe das Potenzial der Ingenieurleistung vor Augen. „Als einseitig aufgehängte Verbindung zwischen West- und Altstadt geht die Brücke sensibel auf die Umgebung ein und setzt auf langlebigen Edelstahl“, so die Jury.

Die Brücke war in Besigheim selbst nicht unumstritten. Der Steg mit dem Mast und den Stahlseilen hat die Bürgerschaft und auch den Gemeinderat gespalten. Zu modern, passe nicht zur historischen Umgebung, störe das Bild von der Enz zur historischen Altstadt und damit das Motiv, das in vielen Gemälden zu Anfang des 20. Jahrhunderts verewigten „Malerstädtchens“. Zu teuer, argumentierte ein Teil der Gegner. Doch die Konzeption setzte sich durch.

4,5 Millionen Euro hat der Mühlensteg, die Rampe und der Balkon auf der anderen Enzseite gekostet, Fördergelder gab es in Höhe von 1,8 Millionen Euro. 2021 war das 117 Meter lange Bauwerk der Nutzung freigegeben worden. Seither markiert es den südlichen Teil des neu gestalteten Besigheimer Enzparks, dessen optischer Höhepunkt es ist. Viele Nutzer gehen nicht nur über die Brücke, sondern genießen von hier aus die Sicht.

Geplant wurde es vom Stuttgarter Architekturbüro Schlaich, Bergermann und Partner, die in der Jurybegründung für die Nominierung zum Deutschen Brückenbaupreis ausdrücklich gelobt werden. In Besigheim freut man sich natürlich über die Nominierung und Bürgermeister Bühler fühlt sich umso mehr in der Entscheidung, die Brücke zu realisieren, bestätigt.

 
 
- Anzeige -