Müll im Bietigheimer Forst Reaktivierung der Putzete im Forst?

Von Heidi Vogelhuber
Ein BZ-Leser regte gegenüber der BZ an, im Bietigheimer Forst Mülleimer aufzustellen. Das Thema schaffte es bis in den Gemeinderat. Foto: /Leser

Das Thema achtlos hingeworfener Müll im Forst wurde auf Anregung eines BZ-Leser und eines BZ-Artikels im Gemeinderat diskutiert. Kann eine Markungsputzete helfen?

Ein BZ-Leser, der regelmäßig durch den Bietigheimer Forst spaziert, kontaktierte die BZ, um anzuregen, dass im Forst Mülleimer aufgestellt würden. Er habe beobachtet, dass immer wieder und immer mehr Abfall im Wald liege, wogegen etwas unternommen werden müsse (die BZ berichtete). Das Thema schaffte es nun in die jüngste Sitzung des Gemeinderats Bietigheim-Bissingen. Unter dem letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ kam das Problem mit dem Abfall auf den Tisch.

Mülleimer haben kaum Effekt

„Wir haben viele Mülleimer abgebaut. Mit Mülleimern kriegen wir das Problem nicht in den Griff“, warf Axel Armbruster von der GAL – und ehemals Bietigheim-Bissinger Revierförster - ein.

Oberbürgermeister Jürgen Kessing erinnerte daran, dass man früher regelmäßig eine Markungsputzete durchgeführt habe. „Vielleicht sollten wir diese alte Tradition wieder aufleben lassen? Zumindest bis wieder ein erträglicher Zustand erreicht ist“, so der OB.

Abgeschafft habe man die Putzete, weil bei den Aktionen kaum noch Müll aufgesammelt wurde – was erfreulich war und die Aktion obsolet machte. Durch die Corona-Pandemie sei die Situation aber wieder schlechter geworden, habe auch der OB bereits festgestellt. Die Markungsputzete könnte daher eine gute Möglichkeit sein, dem Müll im Wald wieder Herr zu werden.

Keine Kapazitäten von Stadt und ForstBW

Zur Erinnerung: Für den Bietigheimer Forst ist die ForstBW zuständig, die sich bereits auf Nachfrage der BZ zu dem Thema geäußert hatte und einerseits wegen der Wildtiere vom Aufstellen von Mülleimern absieht und andererseits schlicht keine Kapazitäten habe, um sich um die Leerung und Wartung zu kümmern. Auch die Stadt sagte gegenüber der BZ, dass sie sich nicht in der Lage sehe, sich um potenzielle Mülleimer zu kümmern. Bereits jetzt fallen für die Stadt 1,3 Millionen Euro für die Leerung der Mülleimer im Stadtgebiet (inklusive Lohn- und Fahrzeugkosten sowie Entsorgung) an.

Heidi Vogelhuber

 
 
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