Musik-Kultur-Wochenende Bönnigheim als klingende Stadt

Von Helga Spannhake
Auf fünf Bühnen erklang am Samstagabend Musik in Bönnigheim. Der Chor da capo war im Schlosshof zu Gange. Foto: /Oliver Bürkle

Auf fünf Bühnen in der Innenstadt musizierten am Samstagabend verschiedene Formationen jeweils 20 Minuten lang.

Ab 19 Uhr lud die Stadt Bönnigheim zur Nachtmusik: Auf fünf Podien in der Innenstadt spielten Orchester, Ensembles und Solisten des Musikverein Stadtkapelle Bönnigheim, der städtischen Musikschule sowie ihrer Lehrkräfte – sehr zur Freude des Publikums.

Die Bönnigheimer Nachtmusik, traditionell immer am Samstagabend des Musik-Kultur-Wochenendes veranstaltet, gilt als Höhepunkt des dreitägigen Festes und war auch diesmal wieder sehr gut besucht. 15 unterschiedliche Formationen musizierten jeweils 20 Minuten lang an fünf verschiedenen Orten in der Innenstadt und erlaubten es so den Besucherinnen und Besuchern sich ein eigenes Konzerterlebnis zu kreieren. Um Punkt 19 Uhr betraten 29 Sängerinnen und Sänger des Chores da capo Bönnigheim, dem jungen Chor der Concordia, die Bühne im Schlosshof. Das erste der fünf Podien stand unter dem Motto „Swinging instruments & vocal songs“ und gestartet wurde mit der eingängigen Soul-Hymne von Bill Withers „Lean On Me“. 20 Minuten lang erfreute da capo sein Publikum mit Stücken aus dem aktuellen Repertoire, aber auch mit Liedern des kommenden Konzerts im November, das sich ausführlich „Kings & Queens aus der Popmusik“ widmen wird. Als Kostprobe schmetterten sie fröhlich gekonnt sowie mit kleiner Choreografie den Britney Spears Hit „Baby One More Time“. Im Publikum gab es dazu im Takt wippende Füße und jede Menge Begeisterung für die gute Laune Musik dargeboten aus engagierten und schön klingenden Kehlen.

Das Publikum verdoppelt

Das zweite Podium der Bönnigheimer Nachtmusik Im Doloch lag akustisch günstig zwischen zwei hohen Hauswänden und dort erklang ein Duett zwischen Bass und E-Gitarre, dargeboten von den beiden Musikschullehrern Benno Reinhard und Tobias Seyb. Sie scherzten, dass sie ihr Publikum bereits nach wenigen Minuten verdoppelt hätten, denn anfangs hatten sie nur einen einzigen Zuhörer. Nun aber waren sogar alle Stühle besetzt und die Eigenarrangements von Stücken der 50er und 60er Jahre, wie „Sleepwalk“, „Pipeline“ oder auch dem Beach Boys Evergreen „In my Room“, kamen sehr gut an: „Das war toll und hat sich gelohnt“ war von einer Dame zu hören. Benno Reinhard hatte aber kaum Zeit sich über die Zustimmung aus den Zuhörerreihen zu freuen, denn er musste sich sputen, wurde bereits beim dritten Podium, dem Zwinger erwartet.

Dort standen die Kurzkonzerte unter dem Motto „Alles ist Blech“ und bei ihm und seinen fünf Schülerinnen und Schülern ging es um das tiefe Blech: Auf Tuba und Euphonium wurden Filmmelodien aus Hollywood angestimmt. Das Publikum durfte raten. Los ging es mit dem Marsch der Gladiatoren aus dem Klassiker „Ben Hur“ und bei „All That Jazz“ wurde fleißig mitgeschnipst, während den bekannten Zauberer von Oz Song „Over The Rainbow“ alle richtig erkannten. Im Anschluss an die Blechbläser eroberten fünf Saxofone die kleine Bühne, deren Spielerinnen und Spieler alle dem Musikverein Stadtkapelle Bönnigheim entstammten.

Teilnahme an Wettbewerb

Der Meiereihof, das vierte Podium, war den jungen Wilden vorbehalten und dort spielte das Jugendorchester unter der versierten Leitung von Saskia Pasker gerade „Believer“, einen der bekanntesten Songs der Band Imagine Dragons. Hochkonzentriert waren die Köpfe der Mädchen und Jungen in ihren Noten versunken und sie bewiesen erneut, dass die Kooperation von Musikschule mit Schulen und Vereinen in Bönnigheim bestens funktioniert. Diese war außerdem Voraussetzung, um mit der Nachtmusik an CoOpera, einem Wettbewerb der Musikverbände im Landkreis Ludwigsburg teilzunehmen. Bewertet werden dabei von der Jury Idee und Konzeption, die Intensität der Zusammenarbeit sowie die künstlerische und technische Ausführung. Zu gewinnen gibt es Fördergelder und für den Stadtmusikdirektor Rainer Falk machte die Teilnahme am Wettbewerb die diesjährige Nachtmusik nochmal spannender.

Um eine Reise durch die Musikepochen ging es am fünften Standort, der sich als einziger nicht unter freiem Himmel befand. In der Cyriakuskirche erklang der „Asia Rock“, gespielt vom Klarinetten & Fagott Ensemble ebenfalls unter der Leitung von Saskia Pasker, bevor es mit dem Filmsong „Colours Of The Wind“ aus Disneys „Pocahontas“ sehr gefühlvoll weiterging. Einige Eltern zückten ihre Handys, um diesen besonderen Konzertmoment als schöne Erinnerung einzufangen.

 Helga Spannhake

 
 
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