Eine „kleine, feine Musikschule“ sei damals gegründet worden, blickte Barbara Hernández zurück – die schnell wuchs und sich zu einem Ort des Lernens, der Kreativität und Vielfalt entwickelte, interkommunal.
Musikschule Bietigheim-Bissingen „Ohne Musikschule wäre die Stadt unvollkommen“
Beim Festakt im Kronenzentrum feierte die interkommunale Institution ihr 50-jähriges Bestehen.
Die Leiterin der Musikschule im Schloss stand am vergangenen Samstag im voll besetzten Kronenzentrum und hatte zusammen mit den Gästen und den Mitgliedern der Musikschule einiges zu feiern: seit einem halben Jahrhundert können Kinder hier Erfahrungen in der Musik sammeln, von der musikalischen Früherziehung bis zur Teilnahme an renommierten Musikwettbewerben wie „Jugend musiziert“.
Wesentlicher Bestandteil des kulturellen Leben
„Ohne Musikschule wäre unsere Stadt unvollkommen“, war sich Oberbürgermeister Jürgen Kessing sicher, diese sei zu einem wesentlichen Bestandteil des kulturellen Lebens Bietigheim-Bissingens geworden: sowohl in der musikalischen Ausbildung der Jugend, als auch in bereichernden Konzerten.
Außerdem sei die Musikschule ein Beispiel für „vorbildliche interkommunale Zusammenarbeit“: Freudental, Löchgau, Ingersheim und Tamm sind als Partnerkommunen beteiligt.
Aber natürlich standen bei dem Festakt die Mitglieder und jungen Künstler der Musikschule im Vordergrund: Hatte schon das Gitarrenensemble mit einer Rumba von Stefan Rak den stimmungsvollen Auftakt gemacht, zelebrierte das Gesangsensemble mit ihrer Interpretation von „Take on me“ den Klassiker ganz neu – und riss das Publikum mit. Ebenso das Percussionsensemble, das in ihre Eigenkomposition „Sticks“ schließlich auch das Publikum einbezog, das den Takt mit Händen und Füßen aufnahm. Mit Paolo Canonicas „Polka Concertata“ ging es weiter - auf zwei Klavieren und mit 16 Händen.
Es folgten das Blockflöten-, Trommel- und das Trompetenensemble, das Jugendstreichorchester, das Jugendblasorchester und schließlich die Streicher und Bläser gemeinsam – das Programm reichte von Johann Strauss über Jean Sibelius bis Tina Turner.
Alexander Schütz gab in seiner Rede als Schüler dann einen Einblick in den Alltag der Musikschule: von der musikalischen Früherziehung zum Erlernen von Klavier und Geige, vom stupiden, endlosen Üben bis zu monatelang vorbereiteten Konzertauftritten, vom frühem Aufstehen für die Anreise zu Wettbewerben bis zu deren erfolgreichen Absolvieren reichen seine Erfahrungen. Und vor allem: Ein Teil zu sein der Musikschulgemeinschaft.
Viel ist passiert in den letzten 50 Jahren
In den letzten 50 Jahren ist einiges passiert: die Gründung des Jugendstreichorchesters 1975 und des Jugendblasorchesters ein Jahr später und die erste Reisen in die USA 1979 und 1982, der Sieg der Big Band bei „Jugend jazzt“ 1987, der Großauftritt bei der Landesgartenschau Bietigheim-Bissingen 1989, die Gründung des Fördervereins dann 2001, im Folgejahr der Einzug der Musikschule ins Bietigheimer Schloss, schließlich der Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ 2018 in Bietigheim-Bissingen mit über 1500 Teilnehmern. Den Bereich des Orchesters stärken, die Musikschule der Vielfalt weiter ausbauen – die Projekte für die Zukunft sind zahlreich, erklärte Musikschulleiterin Hernández vor Beginn des Festakts. Sie sieht optimistisch in die Zukunft ihrer Musikschule, die nächsten 50 Jahre würden mindestens so gut wie die letzten, bestätigte sie.
„Neue Wege gehen“ sei das Motto, die Weichen für die Zukunft seien gestellt, so Hernández dann auch in ihrer Rede: „Auf die nächsten 50 Jahre Musik!“