Das Neue Jahr läutete in Bietigheim-Bissingen der Musikverein Bissingen mit dem Konzert „jahresaufTAKT“ ein. Mit neuem Schwung und altem Elan ließ der Musikverein alle Kräfte spielen – die ganz Jungen aus den beiden Nachwuchsorchestern und die bewährten Kräfte aus dem Flaggschiff, des Vereins, dem großen Orchester.
Musikverein Bissingen Ein Dirigent für drei Orchester
Michael Zeh leitet das Jahreskonzert des Musikvereins Bissingen.
Alle drei Orchester sind gut aufgestellt
Die drei Orchester sind so gut aufgestellt, dass sie ein Anziehungspunkt für Musiker sind. Der Verein kooperiert mit Bläserklassen an örtlichen Schulen. Das beschert ihm den Nachwuchs, den die Vereine so dringend brauchen: mehr Musiker, mehr Zuschauer. Aus Platzgründen sei man in den Kronensaal ausgewichen, sagte Dirigent Michael Zeh. Und selbst Bietigheims gute Stube ist am Samstagabend voll bis zum letzten Platz, als die Orchester mit ihren neuen Schmankerln auf die Bühne kommen. Lia, die sogar an ihrem zwölften Geburtstag auf der Bühne stand, spielt Saxofon im Jugendblasorchester. Alissia spielt Klarinette bei den StarterKids. Beide kommen von der Schillerschule und sind über die Bläserklasse eingestiegen. Die Freude, bei so einem großen Konzert mitwirken zu können, steht ihnen ins Gesicht geschrieben.
Die Basis zu einer Musikerkarriere im Musikverein Bissingen legen die Starterkids mit fetzigen einfachen Stücken und machen den Anfang beim Neujahrskonzert. Natürlich ist im Winter die Ausfallrate krankheitsbedingt hoch. Doch die, die gesund sind und mitspielen können, tragen den Hals dafür besonders hoch. Das Jugendorchester legt die Messlatte noch höher und baut eine Brücke zu den großen Suiten, die das erwachsene Orchester hören lässt.
Selbstbewusst nehmen die jungen Musiker in ihr Repertoire auf, was Musikgeschichte geschrieben hat. Die „Bohemian Rhapsody“ von Freddy Mercury gehört dazu und die „Petite Suite Europeenne“ von André Waignein. „Wir sind stolz darauf, dass wir eine qualitativ hohe Ausbildung anbieten können“, sagt Dirigent Michael Zeh. Der Verein bezuschusst die Gebühren für seine Mitglieder, die von der Musikschule unterrichtet werden. Mit 450 Mitgliedern gehört der Verein zu den großen im Kreis Ludwigsburg.
Wer ist in welchem Orchester gut aufgehoben?
Alle Musiker gehen seit Jahren durch die Hände von Michael Zeh. Seit 18 Jahren schwingt Zeh den Taktstock über dem Hauptorchester und leitet auch die „Starter Kids“ und das Jugendblasorchester. „Ein Dirigent für alle - das sehen ja manche nicht gerne, aber es hat große Vorteile. Der Dirigent kann leichter einschätzen, wer in welchem Orchester gut aufgehoben ist“, macht Zeh deutlich.
Und das hört man. Nach einem großen Filmmusikabend im vergangenen Jahr spielt das Genre auch bei diesem „jahresaufTAKT“ eine Rolle. Die Sinfonische Suite aus „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ macht einmal mehr Gänsehaut.
Allein der Auftakt des großen Orchesters macht das Gefühl von „ganz großem Kino“ mit der klanggewaltigen Hommage an den alten Lord Tullamore. Dirigent Michael Zeh: „Wir sind breit aufgestellt, lieben auch den Jazz und setzen gezielt Schwerpunkte bei den einzelnen Konzerten. Dieses Mal lassen wir einfach die Musik sprechen, die uns im letzten Jahr bewegt hat.“
Die 20 Jahre als angestellter Dirigent im Musikverein Bissingen will Michael Zeh unbedingt voll machen und er wirkt nicht, als wollte er dann das Handtuch werfen.
Zeh hat seine Mannschaft gut im Griff und versteht es, Energien sinnvoll zu bündeln. Er sieht seinen Job darin, „diese Freude an der Musik auf das Publikum zu übertragen.“
Susanne Yvette Walter